Bellagio
 
 
 
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Bellagio Allgemeines zu Bellagio

 

 

 

 

 

Bellagio
Bellagio liegt am Ende des Vorgebirges, das das Larius in die zwei Arme von Como und Lecco unterteilt, und es ist einer der berühmtesten Ferienorte des Sees.

Es liegt an einer einzigartigen Stelle sowohl wegen des breiten Ausblick über den ganzen See als auch wegen der wunderbaren Landschaft, die es völlig einschließt.

Im hohen Teil von Bellagio steht die romanische Kirche von San Giacomo, um die sich das Dorf ausdehnt. San Giacomo ist eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, und im Inneren hat sie drei Schiffe mit Apsis, wo sich gut bewahrte Reliefe und Fresken aus den 14. und 15. Jahrhunderten befinden.

Das Vorgebirge von Bellagio war schon zur Zeit der Römer bekannt, als Plinius der Ältere eine seiner beiden Villen am Larius hier erbaute. Diese Villa war „Tragoedia" genannt, im Gegensatz zur anderen Villa von Lenno, die er „Comoedia" nannte.

Nach der römischen Zeit nahm Bellagio eine strategischen Wichtigkeit an: Hier fanden Schlachten zwischen Goten und Vandalen statt, aber vor allem unter den Langobarden hatte es eine wichtige Verteidigungsrolle. Liutprandus, der König der Langobarden, verwandelte die alte Festung in seine feste Wohnung.

Das Schloß blieb im Stehen, bis Galeazzo Visconti, der Herzog von Mailand, befiehl, es niederzureißen, um die Gruppen von Banditen auszuschalten, die dort flüchteten. Bellagio ist nicht nur für die typichen Gassen und die pittoresken Freitreppen berühmt, sondern auch für die luxuriöse Villen, besonders die Villa Melzi und die Villa Serbelloni.

Diese Villen mit ihren wunderschönen Parks stellen den Hintergrund des Dorfes dar und erlauben uns zu verstehen und zu bewundern, wie das Leben der Besitzer dieser wunderbaren adligen Wohnungen am See war.

Es ist möglich, nur den Garten, das Museum und die Kapelle der Villa Melzi zu besuchen, weil die Villa noch heute von der Familie Gallarati Scotti bewohnt ist.

Da sie bewohnt ist, ist sie lebhafter und weniger abstrakt als die anderen adligen Wohnungen, die in Museen oder Luxushotels verwandelt worden sind.

Die Villa ist wenige Meter vom Seeufer entfernt, und sie wurde am Ende des 18. Jahrhunderts im klassizistischen Stil aufgebaut. Sie wurde als Sommerresidenz des Herzogs Francesco Melzi d'Eril, des Vizepräsidenten der Italienischen Republik unter Napoleon I., erbaut, und sie entspricht völlig den architektonischen Kanonen des Anfangs des 19. Jahrhunderts, als ein Geschmack für Monumentalität herrschte.

Der schönste und faszinierendste Teil ist sicher der Garten, der sie einschließt.

Er wurde entworfen, um wunderbare und manchmal trügerische Effekte nach den Grundsätzen des italienischen Gartens zu erhalten. Hier fehlt nichts von dem, was man erwartet, im Park einer adligen Villa jener Zeit zu finden: der kleine künstliche See mit den Seerosen, die Familienkapelle, die Laube, die Wanne mit dem Brunnen, die Statuen mit mytologhischen Themen und sogar ein originaler etruskischer Aschenkrug.

Auch im Inneren spiegelt die Villa den klassizistischen Geschmack in der Verzierung und der Einrichtung wider, mit Stückverzierungen von Albertolli, Fresken von Giuseppe Bossi und Appianis berühmtem Porträt von Napoleon.

Viele berühmte Persönlichkeiten und Literaten wurden in der Villa beherbergt, unter denen die Kaiserin Maria Federowna, Franz I. von Österreich und Liszt.

Die Villa Serbelloni liegt dagegen auf den alten Resten eines befestigten Schloßes, und in dem wunderschönen Garten ist es noch möglich, die Ruinen der mittelalterlichen Mauern und die Reste einer kleinen romanischen Kirche zu sehen.

Sie wurde in der Renaissance vom Marchese Stanga als Palast (nicht mehr als Schloß) erbaut und wurde später von Pio Francesco Sfondrati renoviert. 1788 ging sie der Familie Serbelloni über.

Sie wurde während des Risorgimentos verlassen und am Ende des 19. Jahrhunderts in ein Hotel verwandelt, nachdem sie in verschiedenen Händen übergegangen war.

Seitdem das Grand Hotel Serbelloni aufgebaut worden ist, ist die Villa nicht mehr ein Hotel und ist heute Besitz der Rockfeilerstiftung, die hier literarische und kulturelle Tagungen organisiert.

Die besten Jahreszeiten, um die Parks und das Dorf zu besuchen, sind der Frühling und der Herbst, aus zwei völlig verschiedenen Gründen: der Frühling wegen der Blüte der Azaleen und der Rhododendren, der Herbst wegen der Landschaft mit den bezaubernden Farben — Gelb, Orange, Rot—, die in dieser Periode sichtbar sind.

Von Bellagio aus ist es auch möglich, kurze Wanderungen zu verschiedenen Orten des Sees zu machen: In der Nähe befindet sich das pittoreske Fischerdorf Pescallo, das sowohl zu Fuß als auch mit dem Boot leicht erreichbar ist.

Man soll auch die kleine Kirche von Santa Maria in Loppia besuchen, die am Eingang der Zypressenallee liegt, die zur Villa Giulia führt.

Sie ist ein kleines Gebäude mit einem Schiff und einem trapezförmigen Plan.

Von Bellagio aus kann man auch eine Wanderung zum Monte San Primo — 1686 m hoch — machen, indem man den gleichnamigen Park überquert.