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Bellagio Historie von Bellagio

 

 

 

 

 


Historischer Rundgang durch den Ort
1 Stunde

Bellagio erstreckt sich von 229 m über dem Meeresspiegel bis auf 1686 m Höhe des San Primo-Bergs und teilt sich in 22 Ortsteile auf. Mit dieser Strecke beabsichtigen wir den Teil der Ortschaft vorzustellen, der eins der ersten bewohnte Viertel und das historische Zentrum darstellt.

Beginnen wir unseren Rundgang beim Informationsbüro von Bellagio auf dem den langen schmalen, vom Seewasser umspülten Mazzini-Platz. Ihn flankiert ein Bogengang, der im XVIII. Jahrh., zur Erweiterung des Raums für den sich am Ufer abgehaltenen Markt diente.

Am Ende der Arkaden, vor Anlegebrücke Nr. 1, ist eine O historische Steinsäule zu sehen, die folgende Aufschrift trägt: Seewasserspiegel 1829; darunter steht ein weiteres Datum: 1868.

Es handelt sich um die Daten von zwei grossen Überschwemmungen, denen leider weitere folgten, die jedoch nicht angezeigt sind.

Von hier aus beginnen wir hinauszulaufen, knapp hinter der Kurve liegt links der Eingang zum Grand Hotel Villa Serbelloni, das 1852 als private Villa für die Familie Frizioni entstand. 1872 wurde die Villa mit dem Namen Grand Hotel Bellagio zum Hotel und als in den ersten Jahren 1900 Villa Serbelloni in den Besitz eingeschlossen wurde, übernahm das Hotel den Namen der Villa bis in die heutige Zeit.

Bevor das Ende des Rückwegs erreicht ist, biegt nach links ein Weg zur Punta Spartivento (Windscheide) ab. Hier bietet sich dem Besucher eins der schönsten Panoramas des Sees. Die Spitze teilt den Comersee in drei Abzweigungen: rechts der Zweig von Lecco, links der von Como und in der Mitte der nördliche Teil des Sees.

Das Ganze in der Umrahmung der herrlichen Bergeskette der Region Lario, wie sie auf bewundernswerte Weise von Alessandro Manzoni in seinem Meisterwerk "I Promessi Sposi" (Die Verlobten) beschrieben wird.

Derselbe Weg führt zurück zum Platz der St. Jakob-Kirche oben im Ort, wo sich die gleichnamige Basilika befindet. Es handelt sich hier um eins der besten Exemplare der romanisch-lombardischen Kunst. Der Bau geht auf das Ende des XI. Jahrh. und Anfang des XII. Jahrh. zurück. 1904 wurde die Kirche auf ministeriellen Erlass zum Nationaldenkmal ernannt.

Der untere Teil des Kirchturms, auf dem eine Gedenktafel der Gefallenen des 1. Weltkrieges zu sehen ist, existierte mit aller Wahrscheinlichkeit bereits vor dem Bau der Kirche; es handelt sich um einen der Türme des Verteidigungssystems der Ortschaft gen Norden.

Die Kirche wurde angebaut und der bis zum Dach reichende Turm wurde in Kirchturm umgewandelt. Im 18. Jahrh. entstand der Glockenturm in seiner heutigen Form und 1990 wurde die letzte Restaurierung vorgenommen.

Nach dem Besuch der St. Jakob-Basilika verweilen wir auf dem Platz und sehen rechts an der Mauer der Bar Sport, einstiges Kloster, eine weitere, Teresio Olivelli gewidmete Gedenktafel, der eben in diesem Hause geboren wurde. Olivelli, goldener Verdientsorden für militärische Tüchtigkeit und furchtloser Offizier der Alpenartillerie, war der Gründer der illegalen Zeitschrift "II Ribelle" (Der Rebell).

Er wurde in die nazistischen Vernichtungslager von Hersbruck deportiert, wo er seinen Kameraden bis zum Tode Hilfe und Schutz gewährte.

Wenn wir nun der Bar den Rücken wenden, sehen wir oben auf der Anhöhe einen kleinen Teil von Villa Serbelloni, seit 1959 Besitz der Rockefeller-Stiftung von New York, die als Studien- und Konferenzzentrum dient.

Von April bis Ende Oktober Kann der Park täglich, ausser montags und bei schlechtem Wetter, morgens um 11 und nachmittags um 15.30 ühr besichtigt werden.

Ausgangspunkt die wunderbaren Apsiden der St. Jakob-Basilika.

Etwas unterhalb sieht man rechts einen © Turm als einzigen Überrest des mittelalterlichen Verteidigungssystems von Bellagio. Auf dem Platz ist ferner der in der Mitte stehende Granitbrunnen anzusehen.

Dieser entstand 1897 und wurde in dem Garten der anliegenden Gotischen Villa des Engländers Pical, Besitzer von Villa Borne, zur Feier des 60. Jubiläums des Reichs der Königin Viktoria aufgestellt. Die ümplatzierung des Brunnens auf die Platzmitte erfolgte anscheinend zwischen 1908-1910.

1949 durchzog die Statue der Pilgermadonna Bellagio und zu diesem Anlass wurde der Brunnen mit einer Statue der Madonna mit dem Kinde verziert, die den Stern, der vorher die Spitze schmückte, ersetzte.

Nun begeben wir uns in Via Garibaldi, die mit ihren zahlreichen Geschäften verschiedenster Artikel das Herz des Ortes durchquert. Fast am Ende der Strasse führt eine breite Treppe hinunter, bei der es sich um Salita Serbelloni handelt.

Auch hier finden wir eine Reihe von Geschäften vor. Die Einwohner von Bellagio nennen die Salita noch heute "II Fossato" (Graben), da hier im Mittelalter der Graben zur Verteidigung des alten Ortes verlief.

Auch die rechts laufende Mauer gehörte zu dem mittelalterlichen Verteidigungssystem, das über drei Eingangspforten zum Ort verfügte: eine an der Stelle, an der wir uns befinden und wo einst eine Zugbrücke zu sehen war, eine unten am See, die an der Bogenpassage erkenntlich ist und eine weitere in der Nähe des heutigen Kirchturms.

Weiter geradeaus stösst man rechts auf ein elegantes Gebäude, das heutige Rathaus von Bellagio mit dem Fresko des Ortwappens. Daneben befindet sich die kleine, St. Georg gewidmete Kirche aus dem XI.-XII. Jahrh. (aus derselben Epoche der St.Jakob-Basilika). Die Seitenmauern aus Hausteinen, die ausgeschmiegten Fenster und das kleine Portal bezeugen den damaligen Baustil.

Die ursprünglich nach Osten gerichtete Apsis und der Altar wurden auf die gegenüberliegende Seite versetzt und der Eingang zur Strasse hin verlegt. Besonders zu beachten ist der eigenartig, rittlings über der Salita Genazzini gebaute Glokenturm.

Einige Stufen weiter unten, unter dem Kirchturm hindurch, liegt rechts die Gemeindebibliothek, die Domenico Vitali gewidmet ist und von dessen Söhnen 1914 im Libertystil erbaut wurde. Bevor wir uns auf den Weg durch den Bürgerpark hinunter zum See begeben, sehen wir vor uns die bereits erwähnte Gotische Villa, die gegen Ende des XIX. Jahrh. in neugotischem Stil als anglikanische Kirche entstand und später gegen Mitte des XX. Jahrh. in Wohnungen umgeändert wurde.

Doch begeben wir uns nun in den Park, wo man unten links auf einen Turm stösst, in dem sich der Wasserbetriebmechanismus für den Fahrstuhl des Hotels Grand Bretagne befand; das einst auch als Hotelschule berühmte Hotel gehörte bis zum letzten Jahr der Region und ging dieses Jahr in den Besitz eines Einheimischen über.

Mit einem Spaziergang am See entlang erreicht man die herrlichen Gärten der Villa Melzi.

Zurück zum Zentrum sieht man rechts an der Mauer des Hotels Splendide eine seltsam geformte Tafel zur Erinnerung an Filippo Tommaso Marinetti, Dichter und Schöpfer des Futurismus, der hier 1914 starb.

Etwas weiter vorne in derselben Richtung beginnt die Salita Serbelloni. Nach einigen Stufen sieht man rechts eine Gedenktafel, die 1961 anlässlich des 150. Geburtsjahrestags des ungarischen Komponisten Franz Liszt (1811-1886) angebracht wurde als Erinnerung an die Monate, die er 1837 in Bellagio verbrachte.

Nach der kleinen Arkade, einstige Zugangspforte zum Ort, befindet man sich noch auf Piazza Mazzini wo links das 1825 ersteröffnete Hotel von Bellagio, damals Genazzini und heute Metropole genannt.