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Bergamo Historie von Bergamo

 

 

 

 

 

Zeittafel zur Geschichte von Bergamo.

Vorchristliches Zeitalter:
1200 - Gründung der Siedlung. Ein Stamm von Ligurern siedelt sich auf einem der sieben Hügel der gegenwärtigen Oberen Stadt (Altstadt) an. Die Siedlung heisst Barra und soll in der Nähe der « Fara »- Gegend gelegen haben.

600 - « Die Stadt » wird von den Etruskern besetzt und von denselben wahrscheinlich befestigt.

550 ca. - Erster Einfall der Gallier. Der Stadtname lautet nunmehr Berghem, was in kelto-germanischer Sprache eben von Berg und Hern (Siedlung) stammt.

428 ca. - Der Stamm der Senonen-Gallier zerstört die Stadt, die unter den Römern wiederaufgebaut und bis zum Hügel S. Eufemia, worauf die gegenwärtige Festung liegt, erweitert wird. 196 - Endgültiger Sieg der Römer über die Gallier. Berghem wird in Bergomum umbenannt.

91-87 - Die Stadt entsendet Hilfstruppen nach Rom anlässlich des Bundesgenossenkriegs und bekommt dafür das italische Recht. 49 - Julius Cäsar gewährt Bergomum die römische Staatsbürgerschaft.

Nachchristliches Zeitalter:

290 ca. - Märtyrertod von St. Alexander, dem nachmaligen Schutzpatron der Stadt.

401 - Bergomum erleidet eine furchtbare Zerstörung durch die Goten unter Alarich.

450 - Neuer barbarischer Einfall der Hunnen unter Attila.

455 - Zwei schreckliche Einfälle: Genserich, Häuptling der Vanda-
len, darauf die Alanen, plündern die Stadt.

476 - Othaker besetzt Bergomum.

489 - Dietrich von Bern besiegt Othaker und schützt Bergomum vor weiteren Invasionen.

536-556 - Gothisch-byzantinischer Krieg. Die Byzantiner besetzen die Stadt und bauen sie wieder auf.

569 - Die Langobarden kommen: Ihr König Alboin findet eine entvölkerte Stadt. Allmähliche Verschmelzung von Langobarden mit der hiesigen Bevölkerung. Relative Ruhe unter der Regierung der Königin Theodolinde.

774 - Bergomum gerät unter die Herrschaft der Franken. 800 ca. - Karolingisches Reich. Bergomum wird Feudalsitz und be-herbegt eine Messe, d.h. einen Jahrmarkt mit einem grossen Ruf. 883 - Bergomum wird von Karl dem Dicken, dem damaligen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, besucht, das ein gut Teil von Oberitalien umfasst.

894 - Der Deutsche Kaiser Arnulf von Kärnten lässt die Stadt plündern und nimmt Adalberto gefangen.

904 - Berengar, König von Italien, vertraut Bischof Adalberto die Herrschaft über die Stadt an. Von jetzt an regieren die Bischöfe, welche die Grafen aus der Regierung entfernen.

1098 - In Bergamo entsteht die Regierung der Gemeinde. Mit der Absetzung des Grafbischofs Arnolfo hört die bischöfliche Regierung auf und an ihre Stelle tritt ein Bürgerregiment ein. Seit lange waren die Bürger schon am Stadtregiment des Grafbischofs mitbeteiligt gewesen und in verschiedene vicinie (Stadtviertelausschüsse) eingegliedert, zuerst zu Kult- und dann zu Verwaltungszwek-ken. Die Bürger erwählten gelegentlich Konsuln.

1128 - Beginn der Fehden mit Brescia; sie werden lange Jahre mit abwechselnden Ergebnissen dauern.

1165 - Trotz der traditionellen kaisertreuen Politik der Bergamoer Bischöfe lehnt sich das bergamaskische Volk gegen Kaiser Friedrich I., den berühmten Barbarossa, auf und verbündet sich mit den Veronesern, den Anregern des ersten antikaiserlichen Bundes.

1167 - Schwur der Bundesgenossen bei Pontida (16 Bundesstädte), was die Lombardische Liga gegen Kaiser Barbarossa besiegelt. Unter den unterzeichneten Konsuln ist die Anwesenheit des berga-maskischen Konsuls nachgewiesen. Es gibt dagegen keine direkten Zeugnisse über die Teilnahme von bergamaskischen Truppen an der Schlacht bei Legnano.

1183 - Konstanzer Friede mit Kaiser Barbarossa. Die kaisertreue Politik wird wieder aufgenommen.

1184 - Kaiser Barbarossa wird in Bergamo mit grossem Jubel der Bevölkerung aufgenommen.

1206 - Beginn des Streits zwischen den pro-päpstlichen Guelfen und den pro-kaiserlichen Ghibellinen: Kampf zwischen den bergamaskischen Adelsgeschlechtern der Rivola und der Suardi.

1230 - Es entsteht die Volksgesellschaft, die den Anfang einer demokratischen Gemeinderegierung markiert. Die Verlosungswahl von Konsuln bürgert sich ein.

1264 - Bergamo hat seinen ersten Bürgermeister, Filippo della Torre. Inzwischen wütet der Kampf zwischen Guelfen und Ghibellinen weiter. Eine tiefe Zwietracht entsteht in Stadt und Land mit grossen Schäden und vielen Opfern an Menschenleben. Die beiden Parteiungen werden von den Colleoni (für die Guelfen) und den Suardi (für die Ghibellinen) vertreten.

1295 - Die Suardi bitten die Visconti-Herrscher in Mailand um Hilfe und die Colleoni werden zur Flucht gezwungen. Das bedeutet aber nicht, dass nun Friede einkehrt, im Gegenteil, die schrecklichsten Jahre der bergamaskischen Geschichte nehmen ihren Anlauf.

1331 - Als Friedenstifter wird König Johann von Böhmen herbeigerufen. Dieser setzt zwar den Frieden für kurze Zeit durch, aber Gemeinderechte und -Freiheit nehmen somit ein Ende. In diesem Zeitraum wird die Festung (Rocca) gebaut.

1332 - Azzone Visconti von Mailand wird Herrscher auch über Bergamo. Da beginnt die Visconti-Herrschaft in Bergamo, die mit sehr hohen Steuern, Elend, Unterdrückung, grausamen Vergeltungen rund siebzig Jahre dauern sollte.

1335 - Bernabö Visconti lässt die « Firma Fides », die Cittadella (Festungsresidenz) erbauen und vollendet die Befestigung der St. Vigilio-Burg [Castello di San Vigilio).

1407 - Die Malatestas, ein anderes italienisches Herrschergeschlecht, erobern die Stadt.

1419 - Filippo Maria Visconti nimmt die Stadt wieder ein (ghibelli-nische Revanche). San Bernardino von Siena beginnt mit seiner Friedenstätigkeit durch Predigten zur Eintracht in Bergamo.

1426 - Die guelfischen bergamaskischen Tälereinwohner erbitten und erlangen die venezianische Herrschaft über sich. 1428 - Auch die Stadt Bergamo gerät unter die Regierung von Venedig, der Serenissima.
1437 - Filippo Maria Visconti greift die Stadt an, die bald vom Feldherrn Bartolomeo Colleoni, der in den Diensten der Republik Venedig stand, befreit wird.

1509-29 - Traurige Vorkommnisse für Bergamo, die zweimal von den Franzosen und siebenmal von den Spaniern unterworfen wird; es gelangt aber schliesslich wieder unter die Herrschaft von Venedig.

1561 - Die Republik Venedig beginnt mit der riesigen Befesti-gungsummauerung der Altstadt (der Oberen Stadt).

1630 - Die schreckliche Pest (die u.a. in Manzonis Meisterwerk « Die Verlobten » vortrefflich beschrieben wurde), der eine grosse Hungersnot sowie Himmelszeichen vorausgegangen waren, erfordert zehn tausend Tote in Bergamo (Stadt).

1796 - 17. Juli - Die französischen Truppen der Revolution treten in Bergamo ein.

1797 - 13. März - Es entsteht die « bergamaskische Republik », kurzlebige Freiheitsillusion. Das bedeutet das Ende der langen venezianischen Herrschaft in Bergamo. Mit dem Vertrag von Campoformio
(17. Oktober) beginnt die französische Herrschaft.

1800 - Nach dem Sieg von Napoleon bei Marengo wird Bergamo
ein Teil des napoleonischen « Regno d'ltalia », des sog. Italienischen
Königreichs.

1814 - Zusammenbruch des napoleonischen Reiches. Bergamo gerät nach dem Wiener Kongress von 1815 unter österreichische Herrschaft.

1848 - Bergamo entsendet Freiwillige nach Mailand, das sich gegen die Oesterreicher in den « 5 Kampftagen » aufgelehnt hat und schickt Truppen zum Tonale-Pass, um die Feinde dort aufzuhalten.

1859 - 8. Juni - Garibaldi, an der Spitze seiner Alpenjäger tritt trium-phalisch durch Porta S. Lorenzo (Lorenzotor) in Bergamo ein. Das ist die Befreiung von der fremden Herrschaft.

1860 - 178 Bergamasker, die Garibaldini, nehmen an der « Expedition der Tausend » teil. Die Zahl wäre höher gewesen, wenn die Pfarrer der Täler viele von der Teilnahme nicht abgeraten hätten; die Pfarrer des Imagna-Tales z.B. hielten die Patrioten auf der Brücke bei Almenno durch Flintenschüsse auf.

1915-18 - Erster Weltkrieg. Die bergamaskischen Alpenjäger legen einen Beweis besonderer Tapferkeitvor. Opfertod der 5 Brüder Calvi. Heldenflüge des Fliegers Antonio Locatelli (3 Goldmedaillen).

1943-45 - Nach der zwanzigjährigen faschistichen Diktatur entsteht auch in Bergamo eine Widerstandsbewegung. Partisanen Roter und Grüner Verbände vollbringen in den Tälern und auf den Bergen viele Heldentaten.