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Bergamo Umgebung von Bergamo

 

 

 

 

 

DIE HÜGEL
Die Bergamoer Hügel, die die Stadt mit einem grünen welligen Rahmen einfassen, können sowohl dem Autotouristen als auch dem langsameren aber gründlicheren Fussgänger viele landschaftlich reizende Ausflugs- bzw. Ausfahrtsstrassen bieten. Besonders der Fussgänger wird terassenartige Gemüsegärten und Felder (die sog. Ronchi) auf Gehwegen durchziehen und ausgedehnte Gartenanlagen um Villen des vorigen Jahrhunderts sowie auch Bauernhöfe betrachten und Wirtshäuser betreten können, wo man u.a. hiesige vorzügliche Salami und echten Wein unserer Gegend kosten kann.

(Man vergesse dabei nicht, sich ein paar bergamaskische Lokalgerichte schmecken zu lassen, nämlich die « casonsei » und < polenta e uccelli », Maisbrei mit gebratenen Vögeln, zu verzehren).

Für den Autofahrer verweisen wir auf die nachfolgende Stadtkarte. Jedenfalls sei darauf aufmerksam gemacht, dass der Ausgehpunkt für diese Ausflüge Colle Aperto ist (s.S. 26); von da an durch das Alexandertor zum Borgo Canale hin.

Als Ziel wäre zuerst Colle S. Vigilio (Vigilio-Hügel) am naheliegendsten, da vom Vorplatz der gleichnamigen Kirche dort droben ein herrliches Panorama der Oberen sowie teilweise auch der Unteren Stadt geniesst. Wenn man zum Castello (Kastell) weiter schreitet, kann man einerseits alle Talzugänge schauen, andererseits die etwas ferner liegenden wichtigsten Spitzen der Orobischen (d. h. bergamaskischen) Voralpen sehen.

Wenn das Wetter es mit uns sehr gut meint, erblickt man sogar die Apenninen im Süden und die piemontesischen Alpen im Nordwesten.

Was den Castello betrifft, so handelt es sich um die visconteische Festung, die durch einen unterirdischen heute teilweise gesperrten Gang mit der Oberen Stadt verbunden war.

Von S. Vigilio kann man zum höchsten hügelgipfel des Colle S. Bastía (des Basteihügels) gelangen, ferner durch S. Sebastiano oder durch den Pascólo dei Tedeschi (Deutsche Weide) als Ziele Fontana (Brunnen) und schliesslich Madonna del Bosco (Waldmadonna) erreichen.

Von S. Vigilio wieder ausgehend, kann man auch über Borgo Canale (statt zur Oberen Stadt) zum Tempio Votivo (Votivtempel) gehen, welcher der Hl. Jungfrau zum Dank dafür errichtet wurde, dass Bergamo während des 2. Weltkrieges nicht bombardiert worden ist. Die Via Sudorno kann auch zur Valletta deM'Astino (Astinotälchen) führen, oder aber über die Via dei Torni zum Pascólo dei Tedeschi (Deutscher Weide) hinunterkommen.

Vom Astinokloster hat man schriftliche Kunde schon 1070, das Jahr der Gründung, die Bertario, einem Jünger von St. Giovanni Gualberto, zu verdanken ist. Die erste hiesige Kirche wurde 1117 eingeweiht, das Kloster wurde allmählich bis um 1600 erweitert. Darauf setzte die Verfallzeit ein, bis es als Kloster wegen Streitigkeiten mit Venedig aufgehoben wurde.

1797 wurde es durch Verfügung der Cisalpinischen Republik dem Hauptspital in Bergamo zugewiesen, welches es wiederum an die Provinzbehörde vermietete, die daraus eine Unterkunft für geistesgestörte Kranke zwischen 1830 und 1892 machte. Erst 1910 ordnete die Kunstoberaufsichtsbehörde die Renovierung des Astinobaukomplexes an, die aber aus verschiedenen Gründen noch nicht erfolgt ist, weswegen darin noch Mieter wohnen, die ihn teilweise als Getreidespeicher benutzen.

Wer ein unermüdlicher Fussgänger ist (oder es zu sein glaubt), der kann weit längere Ausflüge machen, wie etwa zur Madonna del Castello (Kastellmadonna) von Ossanesga, indem man als Ausgangspunkt den Treppenweg Fontanabrolo in den Gemüsegärten oberhalb des Hauptspitals (Ospedale Maggiore) erwählt.