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Bologna Allgemeines zu Bologna

 

 

 

 

 

 

UNTERWEGS IN DER STADT
Das Herz der Stadt ist die zentral gelegene beruehmte Piazza Maggiore an der wuerdevolle, strenge Gebaeude liegen.

Im Sueden wird der Platz von der San Pietro-Basilika und dem Palazzo dei Notai begrenzt; im Westen durch den Palazzo Comunale; im Norden durch den Palazzo del Podestä; im Osten durch den Portico dei Banchi.

Die San Petronio-Basilika, welche dem Schutzheiligen gewidmet ist, der im V. Jhdt. Bischof der Stadt gewesen war, ist eine der grössten Kirchen der Christenheit.

Sie ist 132 m lang und 60 m breit, das Mittelgewoelbe ist 45 m und die Fassade 51 m hoch. Im Jahre 1390 wurde nach den Plaenen von Antonio di Vincenzo mit dem Bau begonnen und bis zum Jahre 1659 mit langen Pausen daran gearbeitet.

An der Marmorverkleidung der Fassade, welche unveraendert geblieben ist, arbeiteten beruehmte Kuenstler. Das Mittelportal und die Basreliefs der Saeulen, des Tragbalkens und der Luenette sind von Jacopo dellu Quercia.

Die .3 Schiffe erinnern an die Florentiner Santa Maria del Fiore; 10 Pfeiler verschiedener Stilrichtungen stuetzen schlanke Spitzbogengewoelbe, welche dem Ganzen eine gewisse Grandiositaet und einen schwindelerregenden Vertikalismus geben.

In den kleineren Schiffen befinden sich 11 Kapellen, die unzaehlige Meisterstuecke von Malern wie Lorenzo Costa, Parmigianino, Scarsellino und anderen beherbergen. Von besonderer kuenstlerischer Bedeutung ist der Komplex aus 400 Fresken von Giovanni da Modena, mit den Storie dei Re Magi, dem Paradiso und dem Inferno.

Rechts von der San Petronio-Basilika erhebt sich der Palazzo dei Notai, welcher im Mittelalter den Sitz der Koerperschaft der Notare beherbergte, dessen Wappen mit den 3 Tintenfaessern noch heute in der Fassade zu sehen ist.

Die Errichtung der Seite, die San Petronio gegenueberliegt wurde im Jahre 1381 Berto Cavalletto und Lorenzo da Bagnomarino anvertraut, zu denen 1384 Antonio di Vincenzo und Giovanni Dionigi kamen.

Gegenueber, auf der anderen Seite des Platzes, steht der Palazzo dei Podestä, wo im Jahre 1410 die Konklave den Antipapst Giovanni XXIII. waehlte. Im 13. Jhdt. war dieses Gebaeude urspruenglich als Justizpalast entstanden, spaeter wurde es dann zum Sitz des Buergermeisters umfunktioniert.

Unter der Herrschaft von Giovanni II Bentivoglio wurde es im Renaissancestil restauriert und bewahrte von dem urspruenglichen Gebaeude nur noch den Tone dell'Arengo (1212) in dessen Zelle eine riesengrosse Glocke ("II Campanazzo") untergebracht ist, die auf das Jahr 1453 zurueckgeht.

Durch das Gebaeude fuehren zwei Gaenge, welche sich unter einem grossen Gewoelbe kreuzen, dessen Ecken mit 4 Tonfiguren von Alfonso Lombardi verziert sind, welche die Patroni della citta (1525) darstellen.

Das angrenzende Gebaeude ist der Palazzo di re Enzo, von dem aus man auf die Piazza del Nettuno blickt, die neben der Piazza Maggiore liegt und fast eine Fortfuehrung dieses Platzes ist.

Der Palazzo di re Enzo, welcher im 13. Jhdt. als Sitz der Gemeinde errichtet wurde, wurde nach dem ungluecklichen Sohn von Federico II. benannt, der in der Schlacht bei Fossalta (1249) gefangengenommen wurde, bei welcher die Guelfen die kaiserlichen Truppen besiegen konnten.

Enzo, Kocnig von Sardinien, blieb bis zu seinem Tode im Jahre 1272 in diesem Gebaeude eingeschlossen.

Der Zugang zu dem Gebaeude liegt vor dem Platz, der im Jahre 1564 durch Niederreissen einer ganzen Haeuserinsel geschaffen wurde, um dem grossartigen Brunnen Fontana del Nettuno Platz zu schaffen, welchen der aus Palermo stammende Tommaso Laureti entwarf und der mit Figuren des Flamen Jean Boulogne de Douai, Giambologna genannt, verziert ist.

Die andere Seite der Piazza del Nettuno wird durch die Verlaengerung des imposanten Palazzo Comunale begrenzt, dessen Portale auf die Piazza Maggiore fuehren.

Der Palazzo Comunale ist als Palazzo d'Accursio bekannt, da sein erster Kern auf den Haeusern erbaut wurde, welche der Familie des beruehmten Juristen gehoerten, und die die Gemeinde im Jahre 1287 erwarb.

Unter der Herrschaft von Taddeo Pepoli wuchs der Komplex, in den angrenzende Gebaeude einverleibt wurden; im Jahre 1336 wurde der Mauerguertel errichtet, welcher ihm vor allem von hinten das Aussehen einer Festung gab.

Der mehrmals umgearbeitete Turm wurde im Jahre 1444 errichtet; seine Uhr wurde von Rinaldo Gandolfi (1773) gebaut. Die grossartige Statue ueber dem Eingangsportal, welche den Bologneser Papst Gregorio XIII. darstellt, dem Reformer des Kalenders, wurde von Alessandro Menganti im Jahre 1580 errichtet.

Die Fassade wird durch eine wunderbare Madonna col Bambino von Nicolo dell'Arcao (1478) aus Ton verschoent. Neben dem Gebaeude, das auf die Via Ugo Bassi geht, befindet sich der Brunnen Fontana Vecchia von Tommaso Laureti (1565).

Vom ersten Innenhof aus, den auf 3 Seiten Bogengaenge umgeben, geht es durch einen herrschaftlichen Salon, der Bramante (1507) zugeschrieben wird, zu den oberen Stockwerken. Im 2. Stock, wo sich bis 1859 die Unterkuenfte des Kardinals befanden, sind in 17 Saelen die Kunst-Sammlungen der Gemeinde untergebracht.

Gegenueber dem Palazzo Comunale steht der Palazzo dei Banchi, der die Piazza abschliesst. Dieser Palazzo heisst so, weil er in frueheren Zeiten die Geschaeftrsraeume der Bankiers beherbergte.

Er wurde auf einer Reihe von Gebaeuden errichtet, welche an dieser Seite des Platzes standen und 1565 erhielt er von Carlo Limito nach den Entwuerfen des Vignola sein heutiges Aussehen.

An den Portico dei Banchi angeschlossen befinden sich die Bogengaenge des Ospedale Santa Maria della Morte und des Archiginnasios, welche der Bologneser Architekt, Terribilia genannt, anschloss, um den linker Hand von San Petronio liegenden Gebaeuden eine gewisse Homogenitaet zu verleihen.

Das Archiginnasio wurde in der Zeit errichtet, in der der Neffe von Pius IV., dem Papst, der die verschiedenen, Schulen in einem einzigen Gebaeude unterbringen wollte, Kardinal war.

Die Arbeiten wurden Terribilia anvertraut, welcher gemaess den autoritaeren Anweisungen der neuen Papstpolitik einen grossartigen Palazzo im manieristischen Stil der damaligen Zeit errichtete.

Das angrenzende Ospedale di Santa Maria della Morte aus dem 15. Jhdt., das auch von Terribilia restauriert worden ist, beherbergt seit 1881 die Sammlungen des Archaeologischen Museums, die praehistorische, aegyptische, griechische, etruskische, gallische und roemische Funde umfasst.

Durch die Boegen des Portico dei Banchi kommt man zu einem Labyrinth lebhafter Gassen, die durch alte Haeuserblocks geformt werden, in denen sich die malerischen Laeden der Lebensmittelhaendler befinden.

Am Beginn der Via Clavature steht die Santa Maria della Vita - Kirche, in deren Inneren sich der aussergewoehnliche Statuenkomplex Compianto di Cristo morto von Nicolo dell'Arca (1435-1494) befindet, einem der bedeutendsten Bildhauer-Werke aller Zeiten.

Geht man auf der engen und menschenueberladenen Via Clavature weiter, trifft man auf die sie kreuzende Via Castiglione, welche ihren Namen von dem Lehensgut der Pepoli hat, zu dem sie fuehrte.

Ein imposanter zinnengekroenter Palazzo dieser macchtigen Familie, der mit seinen Portalen und Spitzbogenfenstern aus Backstein fast an eine kleine Festung erinnert, liegt an dieser Strasse.

Die Fassade ist leicht gekruemmt und folgt dem antiken Verlauf des Baches Aposa, der vor dem Palazzo verueberfloss. Geht man dann in Richtung der Due Tom, trifft man auf den Palazzo della Mercanzia (XIV Jhdt.), einem eleganten gotischen Gebaeude aus Ziegelsteinen, welches Antonio di Vincenzo und Lorenzo di Bagnomarino zugeschrieben wird.

Es wurde auf einigen Haeusern errichtet, welche der Gemeinde gehoerten und als Zollbehoerde genutzt. Dieser Palazzo besteht aus einer Loggia fuer das Abladen der Waren und einem Stockwerk, in dessen roter Fassade durch die beiden Zweibogenfenster, welche seitlich des von einem Fialebaldachin ueberdachten Balkons liegen, ein angenehmer Kontrast erzeugt wird.

Die Piazza della Mercanzia ist von Haeusern aus dem Mittelalter aus Holzbalken und von eleganter gotischer und Renaissance-Architektur umgeben, welche mit den darueberliegenden Due Torri eine der malerischsten Ecken der Stadt bildet.

An der nahgelegenen Piazza di Porta Ravegnana laufen 7 Strassen zusammen, 6 davon kommen von den gleichnamigen Toren Zamboni, S. Vitale, Maggiore, S. Stefane, Castiglione, Rizzoli, Hier erheben sich die beruehmten beiden Tuerme, welche der Legende nach von den Adelsfamilien Asinelli und Garisendi errichtet wurden. Mittlerweile weiss man jedoch, dass beide Tuerme urspruenglich Wach- und Verteidigungstuerme waren.

Der Torre degli Asinelli (97,60 m) wurde in den ersten Jahrzehnten des XII. Jhdts. anstelle des Garisenda (48,16 m) errichtet, welcher dort vorher erbaut worden war, jedoch unvollendet geblieben war, da er aufgrund des Nachgebens des Bodens einsturzgefaehrdet war. Die Rocchetta genannte Loggia am Fundament des Torre degli Asinelli wurde 1488 angebaut und beherbergte einige Kupferschmieden und Wachgarden.

An der Ecke Piazza Ravegnana/Via Rizzoli steht die Casa dei Drappieri, besser bekannt unter dem Namen Casa degli Strazzaroli, welche 1486 von der Drappierizunft bei Giovanni Piccinini in Auftrag gegeben wurde.

Hinter den Due Torri liegt am Beginn der Strada Maggiore die San Bartolomeo-Basilika aus dem 17. Jhdt., welche eine elegante Kuppel und einen G locken türm aus dem Jahre 1694 besitzt. Anscheinend ist diese Basilika an dem Ort entstanden, an dem urspruenglich einmal eine unterirdische Kirche aus dem V. Jhdt. stand, auf der spaeter ein Kluniazenser-Kloster gestanden haben soll, das dann zerstoert wurde.

Die Kirche, so wie sie heute existiert, wurde von G.B. Falcetti und Agostino Barelli entworfen. In der Fassade ist ein mit Sandstein reich verzierter Bogengang eingelassen, welcher Formigine zugeschrieben wird. Dieser Palazzo sollte eigentlich zu einem Prioratspalazzo aus dem Jahre 1515 gehoeren, welcher unvollendet geblieben ist.

Geht man die Strada Maggiore hinab, so trifft man zur rechten die Casa holani aus dem 13. Jhdt. mit dem fuer sie typischen Bogengang aus 3 Eichenbalken, welcher das 3. Stockwerk tragen.

An der Ecke mit der via Guerrazzi erhebt sich der elegante Bogengang von Santa Maria dei Servi, in mehrmaligen Anlaeufen von 1393 bis 1855 errichtet. Auch die Basilika, welche im Jahre 1386 von Andrea Manfredi unter der Aufsicht von Antonio di Vincenzo begonnen wurde, konnte wegen der haeufigen und langen Pausen erst im Jahre 1504 fertiggestellt werden.

Das spaetgotische Innere hat 3 Schiffe, Spitzboegen und Rippengewoelbe. In einer der Kapellen wird die wertvolle Tafel von Cimabue, Madonna in trono con Figlio e Angeli, bewahrt.

Auf der gegenueberliegenden Seite der Strasse befindet sich an der Ecke mit der Piazza Aldrovandi der Palazzo Davia Bargellini von Bartolomeo Provaglia aus dem 17. Jhdt.

In der 3 Stockwerke umfassenden Fassade oeffnen sich grosse Fenster mit Steinrahmen. 2 Telamone, welche von Gabriele Brunelli und Francesco Agnesini stammen, tragen den ueber dem Eingang liegenden Balkon.

In dem Palazzo befindet sich das Museo di Arte Industriale und die Galleria Davia Bargellini.

Geht man die Via Guerrazzi hinauf, so trifft man auf die Via Santo Stefano, wo sich inmitten eines Platzes mit schoener Renaissance-Architektur der beeindruckende Kirchen-Komplex aus verschiedenen Epochen erhebt, welcher nach Santo Stefano benannt wurde und urspruenglich "Sancta Jerusalem" hiess, da er an diesem Heiligen Ort erinnern wollte.

Dieser Komplex ist auch unter dem Namen "Sette Chiese" (7 Kirchen) bekannt, obwohl die Anzahl der Kirchen, welche ihn heute bilden, nur bei 4 liegt: Crocifisso-, Santo Sepolcro o Calvario-, SS. Vitale e Agricola- und Trinita-Kirche.

Ausser diesen 4 Kirchen besitzt die Basilika einige Kapellen und 2 Kreuzgaenge. Der Legende nach ist der Schoepfer dieses einzigartigen geweihten Gebaeude-Komplexes San Petronio, dessen Sarg, in der Santo Sepolcro-Kirche steht. Dem Bischof Petronio schreibt man auch die Gruendung der ersten San Giovanni in Monte-Kirche zu, welche nicht weit entfernt steht und auf den Ruinen eines Heidentempels errichtet wurde.

Geht man also auf der Via Santo Stefano weiter bis zur Via Farini kommt man ueber eine kurze Steigung zur Piazza San Giovanni in Monte. Zur Linken erhebt sich eine antike Kirche, welche im Laufe der Jahrhunderte umgearbeitet und erweitert wurde.

Ihr heutiges Gesicht hat sie im 15. Jhdt. erhalten. Die Fassade im venezianischen Renaissance-Stil wurde von Domenico Berardi entworfen. Der Tonadler in der Luenette der Vorhalle ist von Nicolo dell'Arca.

Das Innere hat die Form eines lateinischen Kreuzes mit drei Schiffen, die durch achteckige freskenverzierte Pfeiler voneinander abgeteilt sind.

Von hier aus ist es nicht weit zur Strada Maggiore zurueck. Man kann ueber den Gewuerzmarkt der Piazza Aldrovandi gehen, den Torresotto der Via San Vitale (XI. -XII. Jhdt.) durchqueren und sich in das Universitaetsviertel der Stadt begeben.

Von Via Benedetto XIV aus (dem Bologneser Papst Prospero Lambertini, der durch eine geglueckte Kommoedie von Alfredo Testoni bekannt wurde), kommt man zu der Piazza Rossini, an der der Palazzo Malvezzi- De' Medici von Bartolomeo Triachini (1560) leiet; der Palazzo Salem von Domenico Tibaldi (1587), der die Fresken Storia della fondazione di Roma der Carracci-Brueder (1588-1591) beherbergt; das Musikkonservatorium, das in dem ehemaligen Augustinerkloster untergebracht ist; die San Giacomo Maggiore-Kirche, deren Fassade den urspruenglichen romanisch gotischen Charakter bewahrt hat.

Am hoechsten Punkt der Eingiebel-Fassade befindet sich eine Nische mit einer Statue von San Giacomo; das Portal mit den von Loewen getragenen Saeulen wird von Grabnischen umgeben. Das Innere wurde wegen des ausserordentlichen Reichtums an Kunstwerken, den es birgt, zu Recht mit einem grossen Museum verglichen.

Die Poggi-Kapelle, welche Pellegrino Tibaldi entworfen und mit Fresken bemalt hat, wird als eines der Meisterwerke des Manierismus angesehen. Es sind jedoch noch viele andere hier vertretene Meister zu nennen. Von Simone dei Crocifissi bis zu Paolo Veneziano; von Jacopo della Quercia zu Ludovico Carracci, um nur einige zu nennen.

Die Bentivoglio-Kapelle, welche noch heute Reste des urspruenglichen Fussbodens (1489) besitzt, ist mit Bildern von Francesco Francia und Lorenzo Costa geschmueckt. Der Zugang zu dem sich anschliessenden Oratorio dl Santa Cedlia, in dem wertvolle Bilder von Francia, dal Costa und Aspertini haengen, befindet sich in dem Bogengang, den Giovanni II Bentivoglio errichten liess, um das Oratorium mit dem Gotteshaus zu verbinden, ist reich an Tonverzierungen und wird von eleganten korinthischen Sandsaeulen getragen.

In der Wand befinden sich einige Grabnischen. Geht man die Via Zamboni hinab, kommt man zu der Piazza Verdi, wo sich einige Skulpturen von Arnaldo Pomodoro befinden und an der das Teatro Comunale liegt, welches von Antonio Bibiena (1763) entworfen wurde.

Man kommt nun zu dem Herzen des Universitaetsviertels. Der Verwaltungs-und Rektoratssitz befinden sich in dem antiken Palazzo Poggi, in den die Universitact im Jahre 1803 vom Archiginnasio aus verlegt wurde, und in der Ca' Grande dei Malvezzi, ueber der sich der Specola dell'osservatorio erhebt, der einzigartige Turm, der von Antonio Turri (1712) entworfen und von Carlo Francesco Dotti (1725) zu Ende gefuehrt wurde.

In dem Palazzo Poggi (1549), der Pellegrino Tibaldi und Bartolomeo Triadini zugeschrieben wird, befinden sich Fresken von Tibaldi, welche mit Ironie die Fatti dl Ulisse (1550-1560) erzaehlen. In der nahegelegenen Via delle Belle Arti befinden sich die Pinacoteca Nazionale, die Akademie der schoenen Kuenste und der Palazzo Bentivoglio Nuovo, der im Jahre 1551 vielleicht nach den Plaenen von Triachini errichtet wurde.

Biegt man in die Via Mentana ein, kommt man entlang der Apsis der Basilika zu der San Martina-Basilika, welche 1217 von den Karmelitanern gebaut und Anfang des XVI. Jhdts. erweitert wurde. In dem sich anschliessenden Kreuzgang (1510) sind Inschriften und Tonarbeiten der urspruenglichen Kirche in die Mauern eingefasst.

Das Innere des Gotteshauses in gotischem Stil besteht aus 3 durch Pfeiler voneinander getrennten Schiffen; es besitzt Spitzbogenfenster und Rippengewoelbe. In der Apsis wird in einem Rahmen des Formigine (1554) ein grosses Altarbild des Manieristen Girolamo Sicciolante bewahrt. In den verschiedenen Kapellen werden zahlreiche wertvolle Werke anderer grosser Meister wie Girolamo da Carpi, Francesco Francia. Lorenzo Costa, Ludovico Carracci und Amico Aspertini bewahrt.

Durch die Via Marsala mit ihrer interessanten Architektur kommt man in die Via Indipendenza, der langen Strasse, welche das Zentrum mit dem Bahnhof verbindet.

In Richtung Porta Galliera trifft man zur Linken auf die Arena del Sole, welche 1810 nach den Entwuerfen des Carlo Aspari als Volkstheater gebaut wurde. Etwas weiter vorne oeffhet sich die Piazza Otto Agosto vor dem Betrachter, wo die Bologneser 1848 gegen die oesterreichische Garnison kaempften und sie zwang, die Stadt zu verlassen.

Eine Treppe fuehrt zu der Spitze einer bescheidenen Anhoehe hinauf, welche ahMontagnola bekannt ist. Dieser kleine Huegel entstand aus den Truemmern der Galliera- Festung, welche der Paepstliche Legat Bertrando del Poggetto errichten liess und welche das Volk 1334 zerstoerte.

Diese Festung wurde 4 mal wieder aufgebaut und genausooft wieder zerstoert, bis sie 1683 zu einem oeffentlichen Garten "herunterkam". Ueber eine effektvolle Freitreppe, welche die Bologneser scherzhaft "Pincio" nennen, und die von Tito Azzolini und Attilio Muggio (1893) entworfen und mit Bildhauereien und Reliefs, welche von der Bologneser Geschichte erzaehlen, geschmueckt ist, kommt man zu der Piazza XX Settembre, inmitten derer sich einige Ruinen der Zitadelle und die ueberlebende Porta Galliera (XVII. Jhdt.) von Bartolomeo Provaglia erheben.

Geht man weiter auf der Via Galliera, welche der Pracht ihrer Palazzi wegen auch der "Canale Grande" von Bologna genannt wird, kommt man zu einem kleinen Platz, an dem die Santa Maria della Pioggia-Kirche aus dem 17. Jhdt. steht, in welcher ein Bild von Agostino Carracci - Nativitä - bewahrt wird.

Biegt man dann in die Via Manzoni ein, kommt man zu dem Palazzo Ghisilardi Fava, dem Sitz des Museo Civico Medievale, und zu der Madonna di Galliera-Kirche aus dem 15. Jhdt., die noch ihre urspruengliche Sandsteinfassade hat. Von der Via Manzoni kommt man dann in der Naehe der Metropolitana di San Pietro-Kirche wieder auf die Via Indipendenza.

Die Bologneser Kathedrale wurde von dem Bischof Frugerio im Jahre 1019 gebaut, und zwar an einem Ort, wo sehr wahrscheinlich seit den Anfaengen des Christentums in Bologna eine Kirche gestanden hat.

Das Gotteshaus wurde im Jahre 1141 durch einen Brand zerstoert; es wurde 1161 wieder aufgebaut und erneut durch das Beben von 1222 beschaedigt und im Jahre 1575 durch einen Einsturz so zerstoert, dass es nicht mehr wieder aufgebaut werden konnte.

Mit Ausnahme des Chors von Domenico Tibaldi wurde die Kirche cndgueltig im 17. Jhdt. abgerissen und in ihrer heutigen Form nach den Plaenen von Floriane Ambrosini wieder aufgebaut. Die Fassade von Alfonso Torreggiani (1747) ist mit 2 grossen Statuen der Heiligen Pietro und Paolo geschmueckt, welche von Agostino Corsini und Peter Verschaffelt stammen.

Von der antiken roemischen Kathedrale sind eine gewundene Saeule des Baptisteriums; die Loewen aus Veroneser Marmor, welche Weihwasserbecken sind; die Crocifissione (IX. Jhdt.) aus Holz; der viereckige Glockenturm aus dem XII. Jhdt, dessen Waende einen Trum mit ovalem Querschnitt umfassen, der mit Sicherheit der urspruenglichen Kirche, welche dem Geschamack Ravennas entsprach, angehoerte.

Der urspruenglich mit Holz bedeckte Giebel wurde im Jahre 1426 durch die heutige Kuppel aus blechbeschichteten Ziegeln ersetzt.

Das Innere des einschiffigen Gotteshauses mit Seitenkapellen ist reich mit Bildern grosser Maler geschmueckt, wie z.Bsp. Vittorio Bigari, Giovanni Tamburini, Ludovico Carracci, Donato Creti, Elisabetta Sirani.

In der Naehe erheben sich einige der ueberlebenden Tuerme, wie der Torre Azzoguidi (XII. Jhdt.), auch wegen seiner Hoehe und Vertikalitaet Altabella genannt; und der Torre Prendiparte (XIII. Jhdt), auch Coronata genannt, wegen der kroncnfoermigen Auszackung des oberen Abschnittes.

Von der Via Indipendenza kommt man in die belebte Strasse Ugo Bassi und geht man in die den Due Torri entgegengesetzte Richtung, dann kommt man zu der Kreuzung mit der gerade verlaufenden Via Marconi, einer grossen Verkehrsstrasse, welche das Zentrum mit dem Bahnhof verbindet.

Geht man nach links kommt man zu der Piazza Malpighi, inmitten derer sich eine hohe Saeulc mit der Kupferstatue Immacolata (1638) erhebt, die nach Entwuerfen von Guido Reni entstand.

Von dem Torresotto der Porta Nuova aus hat man einen eindrucksvollen Blick auf die Apsis der San Francesco-Basilika mit ihren Kapellen; den soliden Strebepfeilern mit aufsteigenden Boegen; dem kleinen und grossen Glockenturm (Letzterer ist von Antonio di Vincenzo, welcher auch die Plaene fuer die Sakristei entwarf); den einzigartigen Boegen der Glossatoren Accursio, Odofredo und Rolandino de' Romanzi, ueber denen sich Baldachine erheben, die mit Majolikakacheln bedeckt sind.

Der Baustil der Kirche ist ueberwiegend franzoesische Gotik. Ihre tragende Struktur wurde zwischen 1236 und 1263 gebaut, spaeter kamen die Kapellen, die Sakristei, der grosse Kreuzgang und der 2. Glockenturm dazu.

Im Jahre 1798 wurde die Kirche entweiht und als Zollstelle benutzt und 1886 wieder zum Gotteshaus geweiht. Im Inneren der Kirche, deren 3 Schiffe durch achteckige Pfeiler voneinander getrennt sind und das Spitzboegen und Rippengewoelbe besitzt, wird im Presbyterium ein elegantes Marmoraltarbild aufbewahrt, welches Pier Paolo delle Masegne Ende des XIV. Jhdts. in gotischem Stil schuf.

Das linke Schiff beherbergt die Grabstaette von Papst Alessandro V., der 1410 in Bologna gestorben ist und die von Nicolö Lamberti und Sperandio stammt. In dem beeindruckenden sich anschliessenden Morti-Kreuzgang befinden sich die Saerge verschiedener Rektoren der Universitaet. Von der Piazza Malpighi kommt man durch die Via Nosadella in die Via Saragozza, und zwar an der Stelle, wo sich die majestaetische Fassade des Palazzo Albergati erhebt.

Dieses Gebaeude, das im Jahre 1519 nach den Plaenen von Baldassarre Perruzzi begonnen und im Jahre 1662 beendet wurde, steht an einem Ort, wo sich in der Antike die Thermen der roemischen Stadt befanden. Geht man weiter in Richtung Innenstadt, kommt man zu dem Collegio di Spagna, das der Kardinal Albornoz 1364 gruendete, um dort die jungen spanischen Adligen aufzunehmen, die in Bologna studieren wollten.

Dieses grossartige Gebaeude, das von zinnengekroenten Mauern umgeben ist, wurde von Matteo Gattaponi entworfen. Die Dekorationen des Portals werden Andrea da Formigine (1525) zugeschrieben.

Im Inneren befindet sich ein erster Hof (XVI. Jhdt), neben dem ein doppelter Bogengang und ein zweiter kreuzgangfoermiger Hof (XIV. Jhdt.) liegen, sowie die gotische San Clemente-Kapelle, in der ein Polyptychon von Marco Zoppo; Bilder von Lippo Di Dalmasio, G.M. Crespi und Fresken aufbewahrt werden, die man Andrea di Bartolo zuschreibt.

Von der Via Colleggio di Spagna kommt man zu der Via Carboneri, in der die San Paolo-Basilika aus dem 17. Jhdt. steht, in der wertvolle Bilder von Guercino, Ludovico Carracci, Giacomo Cavedoni und bedeutende Skulpturen von Domenico Facchetti und Alessandro Algardi zu bewundern sind.

Von der Via Carboneri kommt man in die Via d'Azeglio, in der rechter Hand der Renaissance- Palazzo Sanuti Bevilacqua steht, im Stile des Florentiner Geschmacks erbaut, der eine Fassade mit Bossenwerk aus Sandstein; zwei Fenster- und Zweibogenfensterreihen; zwei mit Basreliefs geschmueckte Portale und einen eleganten Balkon mit schmiedeeisernem Gelaender hat.

Dieses Gebaeude liess der Graf Nicolö Sanuti 1474 errichten und wurde den Bentivoglio 1482 ueberlassen. In den Saelen des Palazzos landen 1547 einige Sitzungen des Concilio Tridentino statt, welcher auf der Flucht vor der sich ausbreitenden Pest nach Bologna gekommen war.

Geht man die Via d'Azeglio weiter, kommt man zu der sehr alten San Procolo-Kirche, welche im 14. Jhdt. restauriert und im XVI. Jhdt. umgearbeitet wurde. Hier hielten die ultramontanen Schueler ihre Sitzungen ab und hier wurden auch die vier beruehmten Glossatoren des roemischen Rechtes begraben, welche sich in der Dieta di Roncaglia fuer Barbarossa ausgesprochen hatten.

Hier ist ausserdem Luigi Galvani begraben. In dem sich anschliessenden frueheren Benediktiner- Kloster oeffhen sich vier Kreuzgaenge an denen Tibaldi, Terribilia und Toni gearbeitet hatten.

An dem nahe gelegenen Platz am Beginn der Via Tagliapietre erhebt sich die Corpus Domini-Kirche.

Der mumifizierte Koerper von Santa Caterina de' Vigri, der Bologneser Klarissin, welche im XV. Jhdt. gelebt hat, wird seit jeher in Bolgona verehrt und in dem angeschlossenen Museo della Santa werden Dokumente und Erinnerungsstuecke ausgestellt.

Ueber die Via della Tovaglie kommt man zu der Piazza dei Tribunali mit der Fassade des Palazzo di Giustizia aus dem 16. Jhdt., welche einige Palladio andere Tibaldi zuschreiben.

Der Palazzo wurde 1822 von dem Prinzen Felice Baciocchi, dem Schwager Napoleons erworben, welcher das ohnehin schon praechtige Gebaeude noch prunkvoller gestalten wollte, indem er Architekten und Kuenstler an ihm arbeiten Hess. Von der Piazza dei Tribunali aus kommt man uebcr die Via Garibaldi zu der Piazza San Domenico in deren Mitte sich eine Saeule aus dem 17. Jhdt. mit der Statue des Santo benedicente erhebt.

Links von der Kirchcnfassade befindet sich die Grabstaette von Rolandino de' Passeggeri (1300), die von 9 Marmorsaeulen getragen und von einem Baldachin ueberdacht wird, der mit gruenen Majolikakacheln bedeckt ist.

Eine andere schoene Grabstaette (1289), reich verziert mit Skulpturen und Majolika-Dekorationen ist diejenige, welche den Leichnam des beruehmten Juristen Egidio Foscherari birgt, welche sich an der Piazza Ecke Via Rolandini befindet.

Mit dem Bau der San Domenico-Basilika wurde in dem Todesjahr des Heiligen begonnen, der in dem Kloster San Nicolö delle Vigne am 6. April 1221 starb. Seine Mitbrueder wollten in seinem Gedenken die alte Kirche, in der der Heilige gelebt hatte, vergroessern, und verlaengerten sie, indem sie die Apsis niederrissen.

In den darauffolgenden Epochen wurde das Gotteshaus, das urspruenglich aus drei Schiffen bestanden und nur drei Aspsiskapellen hatte, oefters vergroessert und veraendert. Im Jahre 1267 wurde die gewaltige Arca di San Domenico von Nicola Pisano eingeweiht und im Jahre 1298 wurde die Hauptkapelle erweitert.

1313 wurde der Glockenturm gebaut. Im Laufe der Jahrhunderte kamen immer neue Kapellen hinzu, von denen einige Peruzzi, Terribilia und Ambrosini entworfen haben.

Das Innere erhielt seine Barockfonn von Carlo Francesco Dotti, der von 1728 bis 1732 daran arbeitete. Das Gotteshaus birgt unzaehlige Kunstschaetze. Es genuegt, an die bereits erwaehnte Arca di San Domenico von Nicola Pisano zu erinnern, an der auch die Kuenstler Arnolfo di Cambio, Lapo und Fra Gugliemo gearbeitet haben.

Zwei Jahrhunderte spaeter kommt das Gesims von Nicolö Pugliese hinzu, der sich von diesem Zeitpunkt an Nicolo dell'Arca nennt.

Michelangelo arbeitete an der Vervollstaendigung des Gesimses: er schuf den rechten Engel und die beiden Engel San Petronio und San Procolo.

Der Taeufer ist von Girolamo Coltellini; die Altarstufenreliefs von Alfonso Lombardi. Nicolö dell'Arca hat ausserdem die Tonbueste des San Domenico geschaffen, welche in dem sich anschliessenden Museo ausgestellt ist.

In dem Gotteshaus gibt es ausserdem Werke bedeutender Kuenstler zu bewundern, wie zum Beispiel das Fresko, das die Kapelle ziert, in der der Sarg des Heiligen steht, welches von Guido Reni ist; die schoene Altartafel, in der rechten Kapelle des Presbyteriums, die von Filippino Lippi ist; das auf goldenens Holz gemalte Crocifisso von Giunta Pisana (1250)-um nur einige zu nennen.

Von der Piazza San Domenico aus kommt man ueber die Via Rolandino. die Via dei Poeti und die Via Castiglione zu der Porta Castiglione. Biegt man hier links ab, gelangt man zu der Porta Santo Stefane, in deren Naehe die Madonna del Baraccano-Kirche aus dem 15. Jhdt. steht, welche in einen
uebriggebliebenen Teil der alten Stadtmauer eingegliedert ist.

Vor der Fassade, welche im 18. Jhdt. umgearbeitet wurde, befindet sich ein eleganter Bogegang. Auch die Kuppel ist aus dem 18. Jhdt. und wurde von Giuseppe Antonio Ambrosio entworfen.

Im Inneren der Kirche ist ein interessantes Madonnen-Fresko zu sehen, das Lippo di Dalmasio zugeschrieben wird, welches von Francesco del Cossa ueberarbeitet und mit zwei Engeln und einer Landschaft bereichert wurde.

In der Naehe der Porta Santo Stefane befindet sich der Eingang zu den Giardini Margherita, einem 500 Hektar grossen Park, der 1875 der Oeffentlichkeit uebergeben wurde und nach der damaligen Koenigin von Italien benannt ist.

Waehrend der Erdaushebungen wurde dort eine etruskische Nekropole entdeckt.

Von den Giardini Margherita kommt man ueber die Via Putti zu dem ehemaligen San Michele in Bosco-Kloster, von dessen Platz aus man einen der schoensten Blicke ueber die Stadt hat.

Die Geschichte dieses Klosters ist recht bewegt. Nachdem es zuerst eine Einsiedelei war, wurde es im 13. Jhdt. dem Augustinerorden uebergeben, welcher es bis zum Jahre 1348 behielt. Nach einer Pestwelle, welcher alle Ordensbrueder zum Opfer fielen, wurde das Kloster von Giovanni Oleggio in eine Festung umgebaut.

1364 ging das Kloster an die Olivetaner, die es 1430 wieder verlassen mussten, als Canetoli, der Gegner der Bentivoglio, es anzuendete. Sein Wiederaufbau zog sich von 1437 bis zum Anfang des 17. Jhdts. hin.

Dieser komplexe Bau umfasst die Kirche, in der wertvolle Gemaeide haengen; den Kapitelssaal; das Refektorium; die Bibliothek; den Kreuzgang, der nach den Fresken, welche der grosse Ludovico unter Mithilfe Bologneser Maler, wie Guido Reni, dort malte, der Dei Carraci-Kreuzgang genannt wird.

Die San Michele in Bosco-Kirche, deren Wiederaufbau 1494 begann, hat eine elegante Fassade (1523), welche Biagio Rossetti aus Ferrara entwarf, der auch die Apsis, den Glockenturm und den seitlichen Bogengan plante.

Das Mittelportal wurde von Baldassarre Pcruzzi entworfen, das Nebenportal schreibt man Andrea da Formigine zu. Ueber die Via Codivilla kommt man ?.u der Via San Mamolo, von der aus man den steilen Weg hinaufgehen kann, der zu dem Colle dell'Osservanza (230 m) fuehrt, der diesen Namen nach dem Frati Minori Osservanti-Kloster hat, das sich auf seiner Spitze neben der San Paoli in Monte-Kirche (1417) befindet.

Auf diesem Huegel befindet sich ausserdem die neoklassizistische Villa Aldini von Giuseppe Nadi (1811-16), in die die alte romanische Kirche Madonnadel Monte (l 116) eingegliedert ist.

Ueber die Strada di Cosaglia geht es hinunter zu der Port Saragozza, bei der der eindrucksvolle Bogengang seinen Anfang nimmt, der zu dem Santuario della Madonna di San Luca auf dem Colle della Guardia fuehrt.

Der 3 Km lange Bogengang besteht aus 666 Boegen, ueber vielen von denen Haeuser stehen. Er wurde von Giovanni Antonio Conti entworfen und zwischen 1674 und 1739 unter Mithilfe der gesamten Bevoelkerung verwirklicht.

Ueber Treppen und Terassen steigt man zu der Heiligenstaette hinauf, wo der Legende nach Azzolina und Beatrice de' Guezi 1160 eine kleine Einsiedelei gruendeten, um dort die Tafel Madonna col Bambino zu bewahren, welche Pilger von den Heiligen Staetten nach Bologna gebracht hatte.

1198 liess Angelica Bonfantini an diesem Ort eine Kirche errichten, die im Laufe der Jahrhunderte erweitert und veraendcrt wurde.

1723 begann man mit dem Bau des heutigen Gebaeudes nach den Plaenen von Carlo Francesco Dotti, da das alte Gotteshaus zu verfallen drohte. Die Arbeiten wurden erst im Jahre 1774 von Giovanni Giacomo Dotti fertiggestellt, welcher die vom Vater entworfenen 2 seitlichen Presbyterien zu Ende baute.

Seit 1433 wird jedes Jahr im Mai das Heilige Madonnenbild, das der Legende nach von San Luca gemalt wurde (es handelt sich jedoch in Wirklichkeit um eine byzantinische Ikone aus dem XII. Jhdt.), in einem Prozessionszug bis zur Kathedrale gebracht, um es den andaechtigen Glaeubigen zu zeigen.