Bologna
 
 
 
Toskana
Emilie-Romagna
Friaul
Ligurien
Lombardei
Piemont
Südtirol
Venetien
Paris
Frankreich
Cologne
 
 
 

 

Bologna Universität zu Bologna

 

 

 

 

 

 

Bologna ALMA MATER STUDIORUM
Unter den vielen Namen, welche im Laufe der Jahrhunderte fast zu Gemeinplaetzen geworden sind, gibt es einen besonderen Namen fuer Bologna.

Denn "La Grassa", "La Rossa", "La Turrita", "La Bella" koennten auch fuer andere Staedte gelten, waehrend das fuer "La Dotta" (die Gelehrte) nicht gilt.

Diese Bezeichnung kommt von dem alten und angesehenen Studio, das es bereits im XI. Jhdt. gab. Ihr Ruf, eine gebildete Stadt zu sein, gruendet sich jedoch auf noch fernere Zeiten: schon Teodosio II hat zwischen 432 und 450 der S. Petronio Dioezese von Ravenna verordnet, oeffentlich Recht zu lesen.

Dies ist zwar Legende, diese Unwahrheit wurde im XIII. Jhdt. in Umlauf gebracht, es ist jedoch wahr, dass schon Marziale im I. Jhdt. nach Christus Bologna als "cita Bonomia" bezeichnet hat.

Als Gruendungsjahr des Studio wurde das Jahr 1088 festgelegt. Es gibt jedoch kein praezises Gruendungsjahr der Bologneser Unviersitaet, denn diese Institution wurde nicht oeffentlich gegruendet, sondern entstand als bescheidene, mit Sicherheit konfessionslose Schule, welche lange Zeit privat blieb und die auf Initative der Jugendlichen entstand, welche sich an die Experten (legis doctores) wandten, um in den praktischen Umgang mit dem Recht eingefuehrt zu werden.

In Bologna bezeichnete man die Studentenvereinigungen mit dem Namen universitas, welche, wie jede andere mittelalterliche Vereinigung, einen Rektor ernannte.

Die Studenten waehlten damals ihre Lehrer frei aus, schlössen Vertraege mit ihnen und bezahlten sie. Erst spaeter begannen die oeffenllichen Behoerden, sich das Recht anzumassen, auf die Regelungen des Studio Einfluss zu nehmen und dessen Selbstaendigkeit einzuschraenken.

Als man mit Irnerio (1055-1125) sich nicht mehr darauf beschraenkte, Recht zu lehren, indem man nuetzliche Kenntnisse der Notarlehre bot, sondern man sich auf immer profundere wissenschaftliche Grundlagen stuetzte, verbreitete sich der Ruf des Studio in aller Welt und Tausende von Studenten aus ganz Europa kamen nach Bologna.

Um 1140 begann sich die Kirche, im Wettstreit mit den Kaiserbehoerden, fuer das Studio zu interessieren, zu einem Zeitpunkt, da man neben dem roemischen Zivilrecht auch kanonisches Recht zu lehren begann.

In der Dieta di Roncaglia (1158) erliess Federico Barbarossa eine Verordnung, welche den Lehrern und Schuelern sicheres Geleit in allen Gebieten des Kaiserreiches garantierte.

Es war jedoch vor allem die Gemeinde, welche aus Angst, dass die wirtschaftliche, demografische und urbanistische Expansion, die der Zustrom an Schuelern ermoeglicht hatte, gebremst werden koennte, ab 1172 Massnahmen anwandte, um die Mobilitaet der Studenten und Professoren zu bremsen.

Neben der beruehmten Schule des roemischen Rechtes, deren Vertreter Irnerio, die Glossatoren, Accursio sich fuer die kaiserliche Macht aussprachen, entwickelte sich die bereits vor dieser Schule bestehende Schule der freien Kucnste, aus der die beruehmten "Diktatoren der Rethorik" hervorgingen.

1140 begann mit dem Decretum des Graziano da Chiusi die erste systematische Kodifizierung des kanonischen Rechtes. Rolando Bandinelli lehrte, bevor er unter dem Namen Alessandro III. Papst wurde, in Bologna. Ausser den Schulen des Rechtes wurde Medizin, Chirurgie, Notarlehre und ab 1364 Theologie gelehrt.

Im Jahre 1364 gruendete der Kardinal Albornoz das Collegio di Spagna fuer die spanischen Studenten, welche in Bologna studierten. Im XV. Jhdt. hatte die Gemeinde begonnen, den bekanntesten Lehrern Raeume und Geld zur Verfuegung zu stellen, um sie zu halten.

Spaeter wurde allen Lehrern ein Gehalt bezahlt. Damit verlor das Studio seinen privaten Charakter, das es seit seinem Entstehen gekennzeichnet hatte.

Das Vorrecht der freien Vereinigung der Studenten war zu einem formellen Recht geworden. Der Gnadenstoss fuer den Rest der Selbstaendigkeit kam im Jahre 1561 durch ein Breve von Pius IV., welcher den Bau des Archiginnasio anordnete, um dort alle Schulen unterzubringen, die bis zu diesem Zeitpunkt auf private Wohnungen verstreut, bzw. sich in der Naehe der Kirchen S. Procolo, S. Andrea, S. Domenico, S. Francesco, S. Maria dei Servi befanden.

Vom Archiginnasio wurde das Studio im Jahre 1803 in den Palazzo Poggi gelegt, wo sich bereits seit dem Jahre 1712 das Istituto delle Scienze befand, welches von Marsili gegruendet worden war, wo noch heute der Hauptsitz der Universitaet ist.

Heute gibt es 12 Fakultaeten an der Bologneser Unviersitaet. Ausserdem gibt es dort 3 amerikanische Hochschulen: die Unviersitaet von Indiana (Largo Trombetti, 3); die Universitaet von New York (Via Righi, 30) und die John Hopkins-Universitaet aus Baltimore (Via Belmeloro, 11).


UNIVERSITÄTSMUSEEN
Museen im Museumszentrum, Palazzo Poggi, Via Zamboni, 33 Tel. 051.2099360-2099369:
- Museum für Schifffahrt und antike Landkarten
- Museum für Militärarchitektur
- Museum für Humananatomie
- "Giovan Antonio Galli" Museum für Geburtshilfe
- Museum für Naturkunde
- Museum der Physik
- Indisches Museum
- Astronomisches Museum

Museum der Evolution, Via Selmi, 3
Tel.051.246474-2094248-251723.

Museum für Zoologie,
Via Selmi, 3 - Tel. 051.2094248-251723-246474.

Museum für Vergleichende Anatomie
Via Selmi, 3 - Tel. 051.2094243.

Museum der Anthropologie
Via Selmi, 3 - Tel. 051.2094191-2094196.

"L.Bombicci"
Museum für Mineralogie
Piazza Porta S. Donato, 1 - Tel. 051.2094926.

"G.Capellini"
Museum für Paläontologie und Geologie,
Via Zamboni, 63 - Tel. 051.2094555.

Botanischer Garten
Via Irnerio, 42 Tel. 051.2091280-2091299.

Herbarium
Via Irnerio, 42 - Tel. 051.2091289.

Museum der Physik
Via Irnerio, 42 - Tel. 051.2091101.

Museum für allgemeine Humananatomie,
Via Irnerio, 48 - Tel. 051.244467-243103.

"C Taruffi"
Museum für Anatomie und Pathologische Histologie,
Via Irnerio, 48 - Tel. 051.244467-243103.

Museum für Haustieranatomie
Ozzano Kinilia (BO), Via Tolara di Sopra, 50
Tel. 051.792999.

Museum für Pathologische Anatomie und Veterinäre Teratologie,
Ozzano Emilia (BO), Via Tolara di Sopra, 50 - Tel. 051.792000.