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Brescia Kloster San Salvatore und Santa Giulia

 

 

 

 

 


Brescia Das Kloster San Salvatore und Santa Giulia

Auf den Resten einer kirchlichen Struktur aus dem siebten Jahrhundert gründete der spätere Lbardenkönig Desiderio mit seiner Frau Ansa 735 n.C. das Kloster San Salvatore, welches erst später der Santa Giulia gewidmet und dessen Leitung in die Hände der Tochter Anselperga gelegt wurde.

Um drei Innenhöfe herum wurden die Verwaltungsgebäude des Klosters errichtet, das auch der königlichen Familie zur Verfügung stand.

Der erste Hof, mit Laubengang und dreibogiger Loggia im Westen, von dem ein Teil der der Kirche San Salvatore Fassade erhalten ist, ist auf einem Palatium des vorhergehenden Jahrhunderts erbaut.

Der Hof diente wahrscheinlich dem Empfang königlicher Delegationen und für öffentliche Anlässe. Der zweite, neben der Kirche gelegen, beherbergte eine weitläufige Begräbnisstätte aus deren Resten das Fundament eines Turmgebäudes mit Säulenkrypta hervorsticht.

Der dritte, mit Resten von hochmittelalterlichen Gebäuden mit beheizbaren Fußböden, war zur Klausur bestimmt. Das Kloster genoß besondere Privilegien, die von den Karolingern nach dee der Niederlage von Desiderio bestätigt und erweitert wurden.

So konnte es Macht und enormen Reichtum mit Besitztümern und Finanzgeschäften, die in fast ganz Italien verteilt waren, ansammeln. Das Kloster wurde Mitte des XII. Jahrhunderts einem ersten, radikalen Umbau unterzogen, bei dem die Kreuzgänge rekonstruiert, die Erweiterung der Krypta von San Salvatore realisiert und das Oratorium von Santa Maria in Solario erbaut wurden.

Dieses Gebäude aus Stein, welches komplett erhalten ist, hat eine mächtige, rechteckige Form mit zwei Stockwerken und weist fast keine Öffnung nach außen auf.

Der große Umbau, der dem Kloster seine aktuelle Form gab, geht aber zum Großteil auf die Arbeiten der letzten Jahre des vierzehnten Jahrhunderts zurück. Bei dieser Gelegenheit wurde ein radikaler Neubau der Kreuzgänge vorgenommen, denen der südliche, für die Schlafsäle bestimmte hinzugefügt wurde.

Auf dem Kirchplatz der Kirche San Salvatore wurde der Nonnenchor erbaut, ein großer gewölbter Raum im ersten Stock, um jeden möglichen Kontakt der Nonnen in Klausur mit den Gläubigen zu verhindern.

Auf der Vorderseite dieses Baus wurde am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts dann schließlich die Kirche Santa Giulia erbaut, die 1599 fertiggestellt wurde. Das Kloster blieb fast unverändert bis zu seiner Auflösung im Jahre 1798, in Folge der revolutionären Gesetze der Jakobiner.

Zur Kavalleriekaserne geworden und seiner beweglichen Schätze beraubt, unterlag die Struktur einem progressiven Verfall, der nur teilweise durch die Schaffung des Museums der Christenzeit im Jahre 1882 in den drei religiösen Gebäuden aufgehalten werden konnte.

Erst 1966 konnte mit dem Ankauf des gesamten Besitzes durch die Stadt mit den architektonischen Wiederherstellungsarbeiten und der Einrichtung des neuen Museums begonnen werden, die zur Wiedergeburt des Komplexes Santa Giulia geführt haben.

Brescia Das Museum

Der Rundgang beginnt im Untergeschoß, das früher die Keller und Lagerräume des Klosters enthielt, wo man die Geschichte der Besiedlung des Territoriums von den ersten Ansiedlungen der Kupferzeit bis zu den Römern zurückverfolgen kann.

Die ältesten Stücke aus dem südlichen Gebiet der Stadt gehen auf das dritte Jahrtausend vor Christus zurück und sind Zeugnisse des Zeitpunkts, in dem der Mensch die Herrschaft über die landwirtschaftliche und handwerkliche Produktion übernahm.

Die Zeit der Römer wird in all seinen privaten wie öffentlichen Aspekten dokumentiert. Zur Zeit des Vespasian wurde in Brescia um das Forum herum ein monumentales Zentrum errichtet, mit einem Theater, einem Kapitol und einer Basilika. Modelle, Informationstafeln und monumentale Aarchäologische Fundstücke erlauben hypothetische Rekonstruktionen der Gebäude, in denen die großen Bronzestatuen des Museums standen, von denen vor allem die geflügelte Siegesgöttin und die vergoldeten Bildnisse der römischen Kaiser bemerkenswert sind.

Neben den öffentlichen Monumenten werden die privaten Domus mit ihren
Fresken und Mosaiken gezeigt.