Carrara
 
 
 
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Carrara Allgemeines zu Carrara

 

 

 

 

 

 

Carrara ist das bedeutendste Marmorindustriezentrum Italiens dank der riesigen Marmorbrüche in den Apuanischen Alpen, an deren Ausläufer die Stadt liegt.

Wirtschaftlich und historisch ist Carrara aufs Engste mit Massa verknüpft. Wie Massa war Carrara in wechselndem Besitz der Familien Malaspina, Cybo Malaspina (15.-18. Jh.) und Este, fiel dann den Franzosen und Elisa Baciocchi Bonaparte (18.-19. Jh.) zu, kam erneut in die Hände der Este (nach 1815) und wurde schließlich dem Königreich Sardinien angeschlossen (1859).

Die vorwiegend moderne Stadt bewahrt einige Baudenkmäler von beachtlichem kunsthistorischem Interesse. Das Hauptmonument ist der Dom, ein romanisch-gotischer Bau (11.-14. Jh.), der sich an pisanischen Vorbildern inspiriert, vor allem in der Fassadengestaltung mit zweifarbiger horizontaler Marmorstreifung, Blendarkaden (12. Jh.) im unteren Abschnitt und einer Loggia in der oberen Zone, die in der Mitte eine mit reichem Maßwerkverzierte Rosette enthält.

Wunderschön auch das romanische Portal an der rechten Flanke, die mit einer Loggia ausgeschmückte Apsis und der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Kampanile. Das restaurierte Innere wird durch Säulen mit bemerkenswerten Kapitellen in drei schlicht ausgestattete Schiffe geteilt.

Im rechten Seitenschiff eine schöne Skulptur mit der Darstellung der Verkündigung, Jungfrau und Engel (14. Jh.); das Presbyterium mit fein gearbeitetem Marmoraltar und mehrfarbiger Marmorkanzel (16. Jh.) schließt mit einer kunstvollen Marmoreinfassung von Francesco Bergamini (16. Jh.) ab.

Das angrenzende Baptisterium enthält einen sehenswerten Taufbrunnen aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Platz rechterhand der Kirche steht ein Brunnen aus dem 16. Jahrhundert, ein Werk von Baccio Bandinelli, der hier Andrea Doria in der Gestalt des Meeresgottes Neptun darstellte.

Die benachbarte Piazza Alberica säumen eindrucksvolle Barockpaläste. Ganz in der Nähe befindet sich der im 16. Jahrhundert erbaute Palazzo Cybo Malaspina, heute Sitz der Akademie der Schönen Künste.

Im Hof ist ein kostbarer Fund ausgestellt, die sogenannte Ädikula der Fantiscritti, ein römischer, Altar, der m dem gleichnamigen Marmorbruch wenige Kilometer vor der Stadt gefunden wurde.

Eine Reihe enger Haarnadelkurven führen zum Anfang des Canale dei Fantiscritti, wo der Besucher der spektakulären Arbeit in einem Marmorbruch beiwohnen kann.

Der Name Fantiscritti geht auf den vorgenannten römischen Fund zurück; neben den mythologischen Figuren erscheinen die Signaturen vieler berühmter Künstler, die diese Marmorbrüche besucht haben.

Die kleinformatigen Figuren, die fast wie Kinder, also "fantolini" oder "fanti" anmuten, im Zusammenhang mit den berühmten Unterschriften ("scritti") ließen vermutlich den Namen des Marmorbruchs entstehen.

Die Marmorbrüche sind auch heute noch Zielort interessanter Exkursionen. Von den Marmorbrüchen in der Umgebung von Carrara, die noch in Betrieb sind, sind neben Fantiscritti noch Colonnata und Ravaccione erwähnenswert.