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Carrara Umgebung von Carrara

 

 

 

 

 

MARINA DI CARRARA
Marina di Carrara liegt an der Grenze der toskanischen Küste des tyrrhenischcn Meeres mit Ligurien und verfügt über einen großen Hafen, der von zwei Molen begrenzt wird und der dem Verschiffen des Marmors dient, welcher in den nahegelegenen Apuanischen Alpen gebrochen wird.

Zu beiden Seiten des Hafens trifft man auf schöne Strande.

 

 

Von weitem sehen sie aus wie verschneite Berggipfel. Doch es ist nicht Schnee, der die Apuanischen Alpen in der Sonne weiß leuchten lässt, es ist der Marmor.

Der weiße Staub macht aus der Berglandschaft im Hinterland von Carrara auch im Sommer ein Wintermärchen. Aber auch riesige Löcher hat der Marmorabbau bereits in die Berghänge geschlagen, an denen sich im Zickzack die Transportstraßen hochschlängeln.

Eine Fahrt in die Marmorbrüche, nach Fantiscritti und Colonnata, hat etwas von einem Abenteuer.

Hinter Carrara wird die Straße schnell staubig und schmal, und die entgegenkommenden Lastwagen wirken mit ihrer schweren Fracht bedrohlich. Am Straßenrand werden Souvenirs, Kunsthandwerk und allerhand Nippes aus Marmor verkauft.

Plötzlich verschwindet die Straße im schwarzen Loch eines engen Tunnels. Kein Schild weist daraufhin, dass er 300m lang und stockdunkel ist, und vor allem wo er letzten Endes hinführt Am besten nicht nachdenken, bis der erste winzige Lichtschein am Ende des Tunnels erkennbar wird.

Vielleicht - so könnte man meinen muss man sich ja den Zutritt zur Welt des Marmors mit dieser kleinen Mutprobe verdienen ...

Gefährlicher Job

3.500 Beschäftigte arbeiten in der Marmorindustrie, 1200 davon in den 300 Steinbrüchen. Kaum zu glauben, dass früher die riesigen Blöcke nur mit Hilfe von einfachen Werkzeugen und unter Einsatz des Lebens aus dem Berg herausgebrochen wurden.

Der anschließende Abtransport ins Tal war über Rutschen aus Holz nicht weniger gefährlich. Heute gibt es die moderne Sprengtechnik, doch die Arbeit im Steinbruch ist nach wie vor nicht ohne Gefahren.

Im Hinterland von Carrara werden inzwischen durchschnittlich mehr als 1 Mio. Tonnen Marmor im Jahr abgebaut. Im Rekordjahr 2000 wurden im Hafen von Marina di Carrara sogar 3,4 Mio. Tonnen des kostbaren Gesteins verschifft.

Die Marmorproduktion hatte sich in den letzten Jahren nicht zuletzt deshalb nahezu verdoppelt, weil ein internationaler Chemiekonzern eine neue Nische für den Handel mit dem weißen Gold entdeckt hatte.

Aus kleineren Marmorbrocken wird Kalziumkarbonat gewonnen, aus dem sich Kalziumtabletten, Zahnpasta und andere Produkte herstellen lassen. Sollte allerdings der ungebremste Abbau so weiter gehen, werden die Marmorlagerstätten rund um Carrara voraussichtlich in den kommenden jahrhunderten erschöpft sein.

Von den Bergen an den Strand

Blühende Oleanderhecken entlang der Autobahn, Palmen an den Strandpromenaden, gelbe Mimosen, Bougainvilleen, Passionsblumen, Zitronen- und Orangenbäume, Kastanien, Steineichen und ausladende Schirmpinien gedeihen an der Küste zwischen Carrara und Viareggio in einer verschwenderischen Üppigkeit.

Villen beherrschen das Bild in den Badeorten, selten verstellen große Hotelbauten die Skyline. Die einheimischen Gäste schätzen die Vorzüge einer traditionellen Sommerfrische.

Dazu gehören auch die typisch italienischen Strandbäder, wo man sich für den Aufenthalt am Meer einen Liegeplatz nebst Sonnenschirm und Umkleidekabine mieten muss.

Die wenigen öffentlichen Badeplätze sind in puncto Pflege gegenüber den
kostenpflichtigen >bagni< klar im Hintertreffen, wo weder Papierreste noch Zigarettenkippen den geharkten Sand verschmutzen.

Jeden Tag sucht man seinen gewohnten Liegestuhl auf und trifft auf den gewöhnten Nachbarn, mit dem man dann das gewohnte Schwätzchen hält. Wer der Vorstellung anhing, das Leben in Italien sei ungeordneter als in der Heimat, wird zumindest am Strand von Forte dei Marmi, Viareggio oder Marina di Carrara eines Besseren belehrt ...