Castiglione del Lago
 
 
 
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Allgemeines zu Castiglione del Lago

 

 

 

 

 

CASTIGLIONE DEL LAGO

Schon in der Etruskerzeit war das Gebiet um Castiglione, das damals zum Herrschaftsbereich Chiusis gehörte, von großer landwirtschatlicher Bedeutung, besonders für den Kornanbau, was zahlreiche archäologische Funde belegen.

Im 7. Jhdrt. n.Chr. bildete die erhöhte Halbinsel eine hervorragende Verteidigungsanlage für das byzantinische Herzogtum Perugia, das an das Territorium der langobardischen Toskana angrenzte.

Castiglione wurde später zum Zankapfel der Städte Arezzo, Cortona und Perugia, bis es von Perugia definitiv unterworfen wurde. Bei der Eroberung durch den Stauferkönig Friedrich 11. im Jahr 1247 wurde der Ort zerstört.

Auf Geheiß des Imperators wurde er dann, wahrscheinlich nach Plänen des Padre Elia Coppi da Cortona, wieder aufgebaut und zwar in der heute noch fast unverändert vorfindlichen Form mit je drei Straßen, Plätzen und Stadttoren sowie regelmäßigem Grundriß, der sich in sechs quadratische Abschnitte gliedert.

Erneut unter der Herrschaft Perugias, wurde Castiglione ein Lehnsgut der Familie Baglioni. Papst Julius III. vermachte den Ort im Jahr 1550 seiner Schwester Giacoma del Monte, der Mutter des Ascanio della Corgna, dem 1563 der Titel des Marchese von Castiglione del Lago und Chiusi verliehen wurde.

Im Jahr 1617 zum Herzogtum erhoben, wurde Castiglione mit seinen Gebieten der Zentralmacht Roms unterstellt.

Die Rocca del Leone mit pentagonalem Grundriß, vier Ecktürmen und dem dreieckigen Wohnturm, wurde 1247, wahrscheinlich nach einem Entwurf des 'Mönchs Elia Coppi errichtet. Das Bauwerk, eines der bedeutendsten Beispiele der umbrischen Militärarchitektur des Mittelalters, thront auf einem Kalksteinvorsprung und dominiert so das Gebiet um den herrlichen Trasimenischen See.

Der Palazzo della Corgna, vom Renaissance - Architekten Vignola entworfen, fügt sich bestens in die mittelalterliche Struktur der Häuser Baglioni und der Stadtmauer ein.

Die geringe Distanz zwischen Palazzo und Rocca, die durch einen malerischen Straßenabschnitt miteinander verbunden sind, verleiht dem Gesamtkomplex einen typisch feudalen Charakter.

Von herausragender Bedeutung sind die Freskenmalereien im Innern des Palazzo. vor allem die Arbeiten des Niccolb Circignani, auch "Il Pomarancio" genannt: "Sala delle Gesta di Ascanio della Corgna" (1574), "Sala del Giudizio di Paride" und "Sala della Caduta di Fetone".

Von Pomarancio und Giovanni Antonio Pandolfi stammen die Fresken in der "Stanza dell'Eneide". Außergewöhnlich und faszinierend sind die bizarren Dekorationen in der "Stanza delle Metamorfosi".

Zum Gemeindegebiet von Castiglione del Lago gehört auch die Isola Polvese. Die größte Insel im Trasimenischen See ist zur Hälfte von einem dichten Steineichenwald und zur anderen Hälfte mit Olivenhainen überzogen.

Sie bildete das erste Besitztum Perugias im Gebiet um den Trasimenischen See. (1139). Eindrucksvoll sind die Abtei San Secondo des Ordens von Monte Oliveto (15.Jhdrt.), die Festung und die Kirche San Giuliano.