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Cervignano del Friuli Umgebung von Cervignano del Friuli

 

 

 

 

 

 

Abstecher 1
Aquileja-Grado (19 km). Aquileja (Aquileia), einstmals die größte Stadt Oberitaliens, heute ein unscheinbarer Ort und Ausgrabungsgelände, ist das Sehenswerteste auf der Strecke zwischen Triest und Venedig, obwohl die Rekonstruktion der römischen Metropole nicht weit gediehen ist und keinen rechten Eindruck von der Bedeutung des einstigen Handelszentrums vermittelt.

181 v. Chr. als Militärstützpunkt von römischen Legionären gegründet und später wieder eine Bastion gegen Barbareneinfälle, erlebte Aquileja in den Jahrhunderten größter römischer Machtentfaltung unter den Cäsaren eine Blütezeit. Hafen, Handel und Handwerk garantierten einen Reichtum, der sich in prunkvollen Villen manifestierte.

Das Kunsthandwerk entwickelte sich: Glas-, Juwelierarbeiten, Mosaiken. Etwas von diesem Glanz wurde ins frühe Mittelalter hinübergerettet.


Die Stadt war auch einer der wichtigsten Stützpunkte des Christentums. Nach der Legende hat der Evangelist Markus hier gepredigt, in konstantinischer Zeit entstand die erste Kathedrale.

452 wurde Aquileja von den Hunnen zerstört, anschließend wieder Bischofssitz und Residenz der oberitalienischen Patriarchen, die jedoch später nach Cividale und von dort nach Udine umzogen. Als die Venezianer das Friaul im 15. Jahrhundert eroberten, war die Geschichte Aquilejas endgültig zu Ende.

Sehenswürdigkeiten: Von der Straße nach Grado aus sieht man zur linken Seite das einstige Zentrum. Vom Forum, das 120 x 60 m gemessen haben soll, ist ein Teil freigelegt, eine Reihe von Säulen ist wieder aufgerichtet.

Davor führt die Via Cemina zum ehemaligen Flußhafen, der mit dem Seehafen bei Grado in Verbindung stand. Von der 330 m langen Kaianlage sind noch schwere Steine erhalten, die als Anlegestellen dienten, dahinter standen Lagerhäuser.

Man folgt einem zypressengesäumten Weg, der irreführend Via Sacra heißt, aber nicht antik ist, und zum Heldenfriedhof an der Basilika führt.

Sehr interessant ist das Archäologische Museum in der Via Roma, das einige schöne Skulpturen und Votivaltäre zeigt, vor allem aber auch Edelsteine und Kameen, Schmuck aus Bernstein, Keramik und Glasarbeiten, die beweisen, wie weit die Kunst der Glasbearbeitung hier fortgeschritten war, die dann in der Lagune von Venedig weiterentwickelt wurde.

Den Standard der Mosaikkunst kann man in der Basilika bewundern. Der jetzige Bau zwar wurde von Bischof Poppone im 11. Jahrhundert errichtet und in der Gotik verändert, darunter aber wurde Anfang dieses Jahrhunderts der Fußboden der alten Kirche aus dem 4. Jahrhundert freigelegt.

Sie bestand aus zwei nebeneinander angeordneten Sakralbauten mit Verbindungsgängen und Nebenräumen.

Der jetzt in der neuen Basilika sichtbare Mosaikfußboden stammt aus den Jahren 313-320. Er zeigt auf 700 Quadratmetern Tiere, Fische und Pflanzen, Symbole des Christentums und der Eucharistie.

Der Kampf zwischen Hahn und Schildkröte symbohsiert den Streit zwischen Licht und Finsternis, eine junge Frau mit Palmwedel und Lorbeerzweig den Sieg der Eucharistie.

Der Gute Hirte ist dargestellt und die Geschichte des Jonas, beachtenswert dabei die Wiedergabe des Meeres mit Seesternen, Krebsen, Medusen. Technisch und farblich vollkommener ist der Boden im anderen Teil der ursprünglichen Kirchenanlage, die vom linken Seitenschiff aus zugänglich ist.

Die ein wenig älteren Mosaiken und Tierdarstellungen haben ungewöhnliche Brillanz und sind das prächtigste erhaltene Kunstwerk von Aquileja. Im linken Seitenschiff steht eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem. In der Krypta, deren Entstehungszeit nicht genau festzulegen ist, ein Freskenzyklus aus dem 12.-13. Jahrhundert mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Ermacora und Fortunato und der Leidensgeschichte Christi. Camping: Aquileja und Belvedere.