Chiusi
 
 
 
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Chiusi Allgemeines zu Chiusi

 

 

 

 

 

CHIUSI

Das Gebiet um Chiusi war seit dem 11. Jh. v.Chr. besiedelt. Das antike Camars, später Clevsin entstand im 6. Jh. v. Chr. auf einem Hügel über dem fruchtbaren Chianatal und entwickkelte sich zu einem der mächtigsten der zwölf etruskischen Stadtstaaten, so daß sein Lukomone Porsenna 520 v.Chr. auszog, um Rom zu erobern.

Der Niedergang der Stadt begann 391 v.Chr. mit der Belagerung durch die Gallier, auf die 351 v.Chr. die Unterwerfung unter römische Herrschaft folgte.

Clusium, das 89 v.Chr. zur römischen Stadt deklariert wurde, blieb jedoch, begünstigt durch seine Nähe zur Via Cassia, ein bedeutendes Witschaftszentrum.

Nach den Angriffen der Goten 543 n.Chr. wurde Chiusi Ende des 7. Jh. von den Lamgobarden besetzt, die das Gebiet zu einem Herzogtum an der Grenze zum feindlichen Territorium des byzantinischen Perugia machten.

Unter der nachfolgenden Frankenherrschaft erhielt das Gebiet um Chiusi den Titel einer Grafschaft. Zwischen dem 11. und 14. Jh. war die Stadt einem fortschreitenden Verfall preisgegeben, was in der zunehmenden Versumpfung des Chianatals begründet lag.

Chiusi wurde so zum Objekt der lang anhaltenden Streitigkeiten der Städte Orvieto, Perugia und Siena, bis es 1415 definitiv der Republik Siena angegliedert wurde.

Das staatliche archäologische Museum beherbergt viele wichtige Funde aus der Epoche der etruskischen Zivilisation, darunter: Keramiken in 'buechero" (dunkel gebrannt, um das wertvollere Metall zu imitieren), Skulpturen aus "Stinkstein" (Grabsteine, Sphinxe). Sarkophage sowie Aschenurnen aus Stein oder Terrakotta.

Sehr interessant sind die 'Canopi", die typischen Aschenurnen dieser Gegend, deren Deckel in Form von Menschenköpfen gestaltet sind, und die man auf Modell-Thronen aus Terrakotta oder Bronze gefunden hat.

Etruskische Nekropolen.

Die zahlreichen Grabstätten dieser Gegend waren leider schon immer, vor allem aber im 18. und 19. Jahrhundert, Verwüstungen und systematischen Plünderungen ausgesetzt.

Zu den heute zugänglichen Grabhöhlen zählen die Tomba del Leone (5. Jh. v.Chr.) und die Tomba della Pellegrina (2. Jh. v.Chr.).

Im Museum der Kathedrale sind außer den archäologischen Fundstücken aus der Römerzeit, dem Frühchristentum und Hochmittelalter, die auf dem Gelände um die Kathedrale gefunden wurden, auch viele sakrale Gegenstände zu sehen, wie z.B. die Gemälde aus dem 16. und 17. Jh.

Besonders wertvoll sind die 21 wunderbaren Miniaturchoralbücher, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. von Sano di Pietro, Venturino Mercati und Liberale da Verona gemalt wurden.

Die Katakomben.

Schon im 2. Jh. n.Chr. fand das Christentum in Chiusi Verbreitung, wovon die Katakomben der Santa Mustiola und der Santa Caterina Zeugnis ablegen. Die Katakomben wurden bis zum 5. Jh. n.Chr. benutzt. später aber vergraben, um einer Entweihung Vorzubeugen.

Vom "Labyrinth Porsenna" zum Turm San Secondiano.

Der unterirdische Gang, der in etruskischer Epoche als ein Kanalsystem zur Dränage und Wasserversorgung angelegt wurde, beginnt im Garten des Bischofssitzes und führt zu einer eindrucksvollen Zisterne an der Seite des Doms.

Vom Glockenturm (13. Jh.) der Kathedrale San Secondiano bietet sich ein Rundblick über das Chianatal mit seinen drei Seen. Der Chiusisee ein Überbleibsel des ehemaligen Sumpfgebiets im Chianatal, bietet eine interessante Flora und Fauna.