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Como Allgemeines zu Como

 

 

 

 

 

 

Como Como
Como hat ungefähr 85.000 Einwohner. Es liegt zwischen dem Brunateberg, der Burg Baradello und dem gleichnamigen See. Como ist ein geschäftipes Industrie-und Handelszentrum, und wegen seiner Seidenindustrie weltberühmt.

Die Stadt Como ist von Bergen eingeschlossen, die an dieser Stelle die Ufer des Larius säumen, und sie bewahrt die römische urbanistische Ordnung mit quadratischem Plan.

Die ersten Einwohner der Stadt, die von Plinius dem Älteren Orobi genannt wurden, erschienen um das Jahr 1000 v. Chr., zwischen dem Ende der Bronzezeit und dem Anfang der Eisenzeit. 196 v. Chr. kamen die Römer mit ihren Legionen an, die nach blutigen Kämpfen das Hügelland eroberten, wo die Stadt lag.

Nach einer relativ ruhigen Periode fand im Jahre 90 v. Chr. eine schwere Invasion der Räter statt, eine Bergbevölkerung der nördlichen Alpen, die die ursprüglichen Einsiedlungen der Insubri auf den Hügeln völlig vernichteten. Da Como von großer strategischer Wichtigkeit für die Römer war, wurde die Stadt aber wiedergebaut, diesmal am Seeufer und mit dem charakteristischen quadratischen Plan, mit den zwei senkrechten Hauptstraßen und den typischen öffentlichen Gebäuden der römischen Zeit: dem Forum, dem Hafen, dem Theater.

Außerdem wurde eine wichtige Reichstraße gebaut, die Como und Mailand verband. Diese Straße wurde nachher von der langobardischen Königin Theodolinde verbreitert und nahm deshalb den Name „Via Regina" („Regina" bedeutet „Königin").

Die Straße verwandelte Como in einen sehr wichtigen Kommunikationsknotenpunkt Norditaliens.

Um das Jahr 1000 wurde Como zu einem mächtigen und florierenden Stadtstaat, auch dank der Herstellung der wollenen Tücher, die es in ganz Europa so berühmt machten, daß es den Neid und die Eifersucht des Stadtstaats Mailand erregte: Ein zehnjäriger Krieg (1118-1127) brach aus, an dem der ganze See teilnahm und der mit der Teilzerstörung von Como endete.

Die Stadt erholte sich dank dem Kaiser Friedrich Barbarossa, der sie wieder aufbaute. Como erlebte nachher wechselnde Phasen von Wohlstand und Krieg und ging unter die Herrschaft der Visconti und der Sforza über. Von 1521 an erlitt sie auch fast zwei Jahrhunderte spanischer Herrschaft.

Diese verursachte eine wirkliche Wirtschaftskatastrophe, zu der Hungersnöte und Pestilenzen (unter denen die des Jahres 1627, von Manzoni in „Den Verlobten" geschildert) kamen. Der ganze Wiederaufschwung der Stadt fand erst 1714 statt, als die Lombardei unter die Herrschaft der Österreicher überging.

Von diesem Moment an begann ein langsamer aber stetiger Wirtschaftsaufschwung, der Como mit dem Entstehen des italienischen Reiches im Jahr 1861 in eine der reichsten Städte der Lombardei verwandelte.

In Como wurden Plinius der Ältere und Plinius der Jüngere geboren. Plinius der Ältere wurde um das Jahr 23 n. Chr. Geboren, und er war der Rat von zwei Kaisern sowie von Wissenschaftlern und Schiftstellern. Sein Werk „Naturalis Historia" ist das wichtigste und kompletteste wissenschaftliche Lexikon der römischen Zeit.

Er starb während der Eruption des Vesuvs, die Pompeji und Ercolano vernichtete, in dem Versuch, von nahem die Erscheinung der Eruption zu beobachten. Plinius Caius Cecilus IL, auch als der Jüngere bekannt, wurde 62 n. Chr. in Como geboren. Er war der Sohn einer Schwester von Plinius dem Älteren, und er war ein Tribun unter dem Kaiserreich von Domiziano.

Diese beiden Persönlichkeiten waren so wichtig für Como, daß ihre Statuen auf der Fassade des Doms stehen. Zwei heidnische Figuren auf einer christlichen Kirche — das ist der einzige Fall in der christlichen Welt.

Die Seepromenade und der Platz Cavour machen Como für die Touristen besonders attraktiv, mit den Läden, Hotels und Cafes, die den Platz völlig einschließen. Die Altstadt entwickelt sich um den Domplatz und den nahen Platz San Fedele. wo sich Villen des 18. Jahrhunderts und sehr schöne und gepflegte Läden neben den wichtigsten Monumenten der Stadt befinden.

Der Palast des Broletto, neben dem Dom, und der Stadtturm sind die Zeugnisse der Zeit der Stadtstaaten. Hier fanden die wichtigsten öffentlichen Tätigkeiten statt.

Der Südteil des Broletto wurde niedergereißt, um für den Aufbau des Doms Platz zu machen. Der Dom stammt aus der Renaissancezeit und ist aus dreifarbigem Marmor. Er wurde am Ende des 14. Jahrhunderts angefangen und nach vier Jahrhunderten geendet und ist deshalb durch die Mischung veschiedener Stilen charakterisiert, unter denen die zwei Hauptstile die Spätgotik der Fassade und der Renaissancestil der äußeren Apsiden und der Flanken sind.

Das Innere ist in Form eines lateinischen Kreuzes und hat drei Schiffe. Es ist durch einen überwiegend gotiker Stil charakterisiert, mit Reinassanceeinflüssen im Transept und in der Kuppel, die erst 1744 nach einem Projekt Filippo Juvaras fertiggestellt wurde.

Der Großteil der Statuen, der Toren und der Verzierungen ist Werk der Rodaris, die unter den berühmtesten Maestri Coamcini sind. Die Maestri Comacini waren Bauherren und Dekorateuren, und sie wurden für ihre Werke im ganzen Lariusgebiet und nich nur dort sehr berühmt.

Werke der Maestri Comacini sind vor allem in der Val d'Intelvi, an den Ufern des Ceresio und im Tessin — also nicht nur in Como — zu finden.

Eine weitere berühmte Kirche der Stadt ist die Basilika von San Fedele, die am gleichnamigen Platz, im Zentrum der befestigten Stadt, steht. Auf dem Platz gehen zwei Häuser aus dem 16. Jahrhundert hinaus, deren Mauern aus Terrakottafliesen bestehen und deren erster Stock durch Holzkonsolen gestützt wird.

Die Kirche ist auf einem vorher bestehenden frühchristlichen Gebäude erbaut worden, das zu Santa Eufemia geweiht war und das seinen Name zu San Fedele verändert hat, seitdem die sterblichen Überreste des Märtyrers Fedele hier abgesetzt wurden.

Die Kirche ist im Laufe der Jahre mehrmals verwandelt und mit neuen Verzierungen bereichert worden, aber sie bewahrt fast völlig ihr ursprüngliches Aussehen. Hinter der Kirche von San Fedele, am Platz Medaglie d'Oro, steht der Palast Giovio: Er ist heute Sitz des Archäologischen Museums von Como, das an historischen Zeugnissen der Stadt reich ist.

In der Nähe des Friedhofs steht die Kirche von Sant'Abbondio, die im Jahr 1000 aufgebaut wurde und 1095 vom Papst Urban II. geweiht wurde. Im typischen lombardischen Stil hat sie fünf Schiffe mit einem großen Presbyterium und zwei Glockentürmen. Die Kirche ist aus Kalkstein, Granit und Marmor.

Unter der Kirche sind die Reste einer alten Basilika gefunden worden, deren Umfang durch Reliefen aus schwarzem Marmor auf dem Fußboden der heutigen Kirche gezeigt ist.Como ist auch für die Produktion der Seide berühmt. Die erste Seidenfabrik der Stadt wurde 1510 auf Initiative Pietro Boldonis aufgebaut.

Von einem wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus betrachtet, war die florierendste Periode der Textilproduktion aber das 18. Jahrhundert, als in Como 13 Fabriken für die Seidenspinnerei aufgebaut wurden. In dieser Periode wohnten und arbeiteten in Como berühmte Wissenschaftler und Schriftsteller.

Unter ihnen war Alessandro Volta, ein Physiker internationalen Rufs. Seine berühmteste Erfindung war die Voltasche Säule, die allgemein als Batterie bekannt ist. Volta starb im Jahr 1827, und er hat eine beachtliche Erbschaft von Handschriften und Geräten gelassen, die 1899 in der Esposizione Voltiana (Voltasche Ausstellung) in Como ausgestellt wurden.

Unglücklich wurde das Gebäude, das als Sitz der Ausstellung fungierte, durch einen Brand zerstört, und so ging ein Teil der wertvollen Geräte verloren. Die hinterbliebenen Zimelien und die Rekonstruktionen einiger Geräte wurden in einem anderen Gebäude im klassizistischen Stil, dem Tempio Voltiano, versammelt.

Das Gebäude wurde 1927 von Francesco Somaini nach einem Projekt des Architekten Frigerio erbaut und der Stadt Como anlässlich des Zentenariums des Todes von Alessandro Volta geschenkt. Der Tempel bleibt als Zeugnis der wissenschaflichen Forschung und der Erfindungen des berühmten Physikers.

In der Peripherie von Como steht die Villa Olmo, die heute Sitz von Tagungen und kulturellen Veranstaltungen ist. Es ist möglich, sie nur von außen zu bewundern. In einem Garten mit hundertjährigen Bäumen völlig versunken, wurde sie 1780 von der Familie Odescalchi im klassizistischen Stil erbaut. Heute ist sie ein öffentlicher Park, weil die Villa Besitz der Stadt Como ist.