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Desenzano Sehenswertes in Desenzano

 

 

 

 

 

Desenzano Dom von Desenzano

Die Errichtung des an S. Maria Magdalene gewidmeten Doms von Desenzano am Gardasee fand am 1. November 1586 mit der Grundsteinlegung seinen Anfang.

Schon im Jahr 1585 hatte die Gemeinde dem Brescianer Architekten Giulio Todeschini, der 1566 den Säulengang vom Rathaus, heute Haus des Tourismus, geplant hatte, das Projekt dazu beauftragt.

Am 6. Dezember 1611, 25 Jahren nach dem Beginn der Bauarbeiten, wurde die Kirche von Alberto Valier, Bischof von Verona eingeweiht. Vom ehemaligen Bau, der niedergerissen wurde, um das neue Gebäude zu errichten, blieben nur der Glockenturm (1504 vollendet), drei Altartafel und die Statue der S. Maria Magdalene aus vergoldetem Holz.

Der Kirchenraum, mit drei Kirchenschiffen, ist ungefähr 35 Meter lang und 20 Meter breit; die rechteckige Apsis ist 16 Meter mal 10 Meter.

Der Höhepunkt des Zentralschiffes liegt rund 15 Meter. Die Hauptfassade ist im echten 18. Jahrhundert Stil, während das Tor aus Botticino Stein schon 1696 eingerichtet worden war. Die darüber beherrschende Figur der S. Maria Magdalene, ein Werk von Santo Callegari aus Brescia, wurde am 15. Oktober des selben Jahres eingerichtet.

Der einfachen Struktur der Kirche wurden dann zwei Kapellen dazugebaut, die eine 1738 der Bewahrung des Allerheiligsten bestimmt, die andere 1884 der heiligen Mitbürgerin Angela Merici gewidmet.

Zu einer ausführlichen Besichtigung sollte man vom Haupteingang vorgehen.

Das Zentralschiff bietet eine schöne Perspektive mit der Säulenfolge im Dorischen Stil durch ein elegantes Hauptgesinns aus Stuck , nach der klassischen Anordnung mit Metopen und Triglyphen versehen, ein Werk von Fachmännern, die vermutlich aus Mantova kamen.

Hier sind Gottesdiensteinrichtungen, geometrische Figuren, Engel und Heilige besonderer Ergebenheit abgebildet: S. Maria Magdalene, die heiligen Vincenzo, Benigno und Anastasio und S. Carlo Borromeo. Diese Darstellungen beweisen uns, dass das Bauwerk aus den Jahren zwischen 1619 und 1688 stammt.

In den Räumen zwischen den Arkaden und dem Hauptgesinns malte der venezianische Künstler aus dem 17. Jahrhundert Andrea Celesti 16 Gemälde, die Apostel und die Symbole der Evangelisten abbilden.

Vom selben Autor sind DIE AUFERSTEHUNG, ein grosses Gemälde über dem Haupteingang und die zwei Bilder an den Seiten der selben Tür die vermutlich die Heiligen Peter und Paulus darstellen.

Wenn man ins linke Kirchenschiff vorgeht, findet man in der ersten Kapelle die alte Statue der heiligen Maria Magdalene (ungefähr 1525), die 1958 nach verschiedenen Umstellungen hier untergebracht wurde.

Dann folgt der Altar der Heiligen Nikolaus aus Tolentino, Peter und Andreas. Seinen Oberteil verdanken wir dem Schnitzer aus Brescia Giovanni Battista Lancini (1610), während die Altartafel ein Werk von Zenone aus Verona ist, der 1536 den Auftrag dazu bekam, aber die Arbeit nur nach 1536 zu Ende brachte.

Der Unterteil ist eine neuliche Nachahmung: unter dem Tisch liegt ein lebensgrosser, sehr schöner Gestorbener Christus, der in Brescia am Anfang des 17. Jahrhunderts geschaffen wurde.

Darauf folgt die an die Heilige Angela Merici gewidmete Kapelle. Es handelt sich bestimmt um die minderwertigste Zugabe, die der harmonischen Klassizität des Doms zugebracht wurde. Hier ahnt man schön einen Liberty Belle Epoque Stil, der mit dem gesamten Gebäude wenig zu tun hat.

Die anspruchslose Altartafel, ein Werk von Giuseppe Serem aus Rom (1882), ist durch ein Bild moderner Herstellung erstezt worden und befindet sich jetzt in der Sakristei .

Im Altartabernakel sind die Oberreste von Angela Merici, die einmal in einem sehr schönen holzernen mit Silberfolie überzogenen Sarg, (1983 gestohlen) ein Werk des Silberschmieds aus Brescia Pietro Arici (1771), bewahrt waren.

Der jetzige Reliquiär ist ein ungelungener Nachahmungsversuch. In der linken grossen Kapellennische befindet sich eine Altartafel, die eine von den Engeln gekrönte Maria darstellt. Das Werk stammt von der entweihten Kirche S. Maria de Senioribus, wo es einem anonym gebliebenen Manieristen beauftragt worden war.

In der rechten grossen Nische der selben Kapelle steht die schöne aus der entweihten S. Maria de Senioribus Kirche stammende Altartafel mit den Heiligen Rocco und Sebastian, die mit der Jungfrau die Trinität anflehen.

"das Letzte Abendmahl"

Das ist ein Werk von Giovanni Ceschini, aus Verona, der 164 ... es bemalte. An den Seiten des Altarbogens stellen sechs kleine Bilder ebensoviele Lebensereignisse der Heiligen dar. Es sind ein Werk aus dem Jahre 1841 vom Künstler Pietro Rizieri Calcinardi aus Desenzano.

Desselben Calcinardi ist der Entwurf des darauffolgenden Altars, der Madonna del Rosario gewidmet. Die Kälte der Neoklassik und der weissen Farbe des Marmors aus Carrara ist von den folgenden Versuchen, den Effekt zu verändern, gar nicht erleichtert.

Was übrig bleibt ist die ausserordentliche Schönheit der Statue der heiligen Jungfrau aus dem 17. Jahrhundert, die 1813 auf dem Hauptplatz gekrönt worden war.

Dann treten wir in die weite und herrliche, der Bewahrung des Allerheiligsten gewidmete Kapelle. Sie wurde 1738 dank der Freigebigkeit des Desenzaner Pietro Panizza errichtet. Über dem Altar kann man "das Letzte Abendmahl" ivon Gian Battista Tiepolo bewundern.

Das Werk wurde vom Künstler unterschrieben und zwischen 1738 und 1743 verwirklicht.

Das Gewölbe des kleinen Präsbiteriums und die Zwieckel der Kupel sind ein Werk von Giorgio Anselmi, aus Verona, während Lorenzo Muttoni die vier Statuen aus Stuck, die Tugenden darstellen, geschaffen hat.

Von Costantino Borti kommt das Gemälde mit dem Heiligen Anton aus Padova. Unbekannt bleiben die Autoren der zwei schönen Bogenfelder mit der "Samaritana am Brunnen" und "Christus auf dem Wasser schreitend" und der zwei mittelmässigen Szenen aus dem Kummer Jesus.

Aus dem Jahr 1668 stammen die Beichstuhle, deren Struktur von neulichen Restaurierungen aus dem 17. Jahrhundert gänzlich verändert wurde.

In der sechsten Kapelle bewahrt ein 1885 wiederaufgebauter Altar die Überreste der Heiligen Vincenzo, Benigno und Anastasio, hunderjährigen Schutzherren der Stadt, das ist ein zwischen 1536 und 1543 hergestelltes Werk von Zenone aus Verona.

Am Ende des linken Schiffes öffnet sich die Sakristei. Ober der Eingangstür hängt eine sehr grosse Altartafel, die aus dem entweihten Altar des Erzengels S. Michael stammt. Der Heilige wird mit dem flammenden Schwert dargestellt, während er Lucifer und die anderen bösen Geister in die Hölle versetzt.

Oben wird der Heilige Vater von Francesco aus Assisi und S. Maria Magdalene gebeten. Es handelt sich um ein vermutlich 1595 verwirklichtes Werk von Andrea Bertanza. In der Sakristei sind die sehr schönen Möbel zu bewundern, aber auch:
• Die "Misteri del Rosario" von Andrea Bertanza, eine Nachahmung aus einem Originellen von Jacob Palma der Junge (1610).
• Eine preiswerte Copie vom Angela Mericis Porträt vom Maler Moretto (1540).
• Eine sehr schöne Verkündigung, warscheinlich aus der Schule von Pier Maria Bagnatore aus Brescia (Ende des 16. Jahrhunderts), die schön 1700 in den zwei heutigen Ovalen gestellt wurde.
• Noch zwei Ovalen aus dem 18. Jahrhundert stellen S. Anton aus Padova und S. Gaetan aus Thiene dar.
•Eine wunderschöne "Grablegung" mit den Heiligen Maria Magdalene und Angela Merici, ein Werk von E Zugno aus Brescia ( 1608), der es
für das Beratungszimmer des Rathauses schuf.
• Zwei Abbildungen von Bischöfen aus Verona (Giovanni Andrea Avogadro 1790-1805 und Innocenzo Liruti 1807-1827) sind die letzten in der Sakristei bewahrten Werke.

Über der Ausgangstür steht dagegen die Altartafel, die eine von S. Augustin und S. Monika vereehrte Jungfrau abbildet. Das Bild wurde gegen 1565 von Domenico Riccio aus Verona "dem BrusasorzC hergestellt und stammt aus dem gleichnamigen Altar, der 1955 zur Eröffnung der unterstehenden Tür entfernt wurde.

Dann gehen wir zum Chorraum weiter, vom herrlichen 1702 von Pietro Bonbastoni aus Rezzato errichteten Hauptaltar mit Statuen von Santo Callegari überragt.

Links findet man die Kirchenorgel mit barocken hölzernen Schallboden aus der Fabrik der Brüder Serassi aus Bergamo, die sie 1826 schufen und 1844 erweiterten.

Rechts stellt ein minderwertiges Altarbild S. Cecflia mit einer Schar spielender Engel dar: es handelt sich um ein Werk von Antonio Campi, einem nicht so bedeutenden Maler aus der Gegend, Andrea Celestis Schüler.

Von Andrea Celesti sind auch die grossen Gemälde im Chor, mit richtig grossartigen Dimensionen. Das mittlere stellt eine von den Engeln getröstete S. Maria Magdalene dar.

Links steht Lazzaros Auferstehung, irrtümlich als Brüder von Maria Magdalene gesehen, während rechts ein prunkvolles Bankett zu sehen ist, dass das Abendmahl bei Simone dem Pharisäer rekonstruiert, wo eine immer irrtümlich mit Magdalene identifizierte Sünderin, über Jesus Füsse mit ihren Tränen weint.

Über den Fenstern sind noch zwei kleine Gemälde mit zwei Episoden aus Mariens Erlebnis beim Grab des Christus. Die Chorstühle aus Nuss und Olivenbaumholz wurden 1687 vollendet.

Man geht dann ins rechte Schiff hinunter, wo ein schönes Gemälde von Andrea Celesti zu finden ist. Es stellt die mystische Hochzeit von der heiligen Caterina aus Alessandria dar, die Tafel kommt vom gleichnamigen Altar, der 1955 entfernt wurde, um den heutigen Glockenturm zu öffnen.

Die nächste Kapelle ist der Heiligen Trinität geweiht und ist mit einem schönen Altar aus Marmor versehen. Das Gemälde, ein Werk eines Anonymen vom 18. Jahrhundert, bildet die Trinität mit Maria Assunta, S. Joseph und S. Johann dem Täufer ab.

Dann kann man noch die 1607 eröffnete und von den Brüdern Benedetti hergestellte Seitentür bewundern.

Die Kanzel, aus Nussbaumholz, wurde 1623 von Lokalbelegschaften errichtet. Der nächste Altar wurde der heiligen Angela Merici zwei Jahren nach ihrer Beatifikation gewidmet. Die Tafel ist ein schönes von Domenico Cignaroli, dem Brüder des berühmteren Gianbettino nur begonnenes Werk.

Sie stellt die heilige Angela Merici, S. Anton und S. Luigi Gonzaga dar. Daneben kann man den Sitz der Kongregation der Brüderschaft des Allerheiligsten bewundern, ein schönes Möbelstuck mit Rückenlehne aus Nussbaumholz.

Es folgt ein schöner Altar aus vergoldetem Holz, der eine Tafel mit einem nach der Auferstehung den Anhängern den Friedenzeichen ermitteln den Christus abbildet. Das ist ein von Andrea Bertanza datiertes und unterschriebenes Werk (1614). Der Altar war ein Besitz der adeligen Familie Pace.

Die letzte Kapelle ist von einer wunderschönen Darstellung der Cristkindltaufe im Jordanfluss völlig bemalt. Das ist das letzte Werk von Andrea Celesti für den Dom von Desenzano. Mit der 1936 geschaffenen Restaurierung ist das auf dem Rücken des Gemäldes erscheinende Datum "1696" verloren gegangen.

Das Taufbecken aus Rotmarmor, wurde 1620 von der Gemeinde beauftragt. Die zwei grossen Weihwasserbecken an den Türseiten wurden 1694 von Marmorkünstlern aus Rezzato erledigt.