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Märkte Italien

 

 

 

 

 

     
     
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STREIFZUG DURCH DIE MÄRKTE VON FLORENZ UND VENEDIG

In Italien spiegelt jeder Markt seine eigene Geschichte wider: Der riesengroße, unregelmäßig angelegte Prato della Volle in Padua, die Piazza Mercanzia in Prato oder die Piazza di Greve in Chianti waren alle einst große Viehmärkte für die Bauern aus der Umgebung.

Die antiken römischen Foren in den italienischen Städten, aus denen heute Piazze mit Arkaden im römischen oder romanischen Stil geworden sind, dienten oft schon im Mittelalter als Marktplätze. In der Renaissance gehörten zum Mercato Vecchio in Florenz auch die wichtigen Läden und Lieferanten für Feinschmecker, denn die reichen aber preisbewußten Kaufmannsfamilien hielten nur wenig Personal und ließen sich statt dessen die prächtige Ausstattung für ihre Feste ins Haus liefern.

Die Gegend um San Lorenzo beherbergte seit dem 3. Jahrhundert ebenfalls wichtige florentinische Märkte. Die orientalischen Kaufleute hielten dort ihre Bazare ab und belieferten von dort aus die römische Armee. Als im 15. Jahrhundert die Kirche von San Lorenzo gebaut wurde, errichtete man Läden und Verkaufsstände gleich nebenan; einige fanden ihren Platz sogar in der Kirche selbst. Die Markthallen, die heute dort stehen, wurden erst vor 100 Jahren erbaut.

Das riesige, zweistöckige Art Nouveau-Gebäude aus Eisen und Glas gegenüber der Kirche von San Lorenzo ist einer der größten überdachten Märkte in Italien und spiegelt die Vielfalt der Landwirtschaft rund um Florenz wider.

An den vielen Obst- und Gemüseständen gibt es die verschiedensten Spezialitäten: An einem breitet sich die ganze Vielfalt wilder Pilze vor uns aus, an einem ändern eine Riesenauswahl an wilden Feldsalaten, am nächsten verschiedene Sorten Tomaten und wieder an einem ändern ausschließlich produzione nostrale, Gemüse und Obst von den Bauern innerhalb der Stadtgrenzen von Florenz.

Früh am Morgen wetteifern die Besitzer der Stände miteinander darin, ihre Produkte auf die geschmackvollste Weise zu präsentieren.

Um diese Tageszeit sind auch die Chefs der besten Restaurants zur Stelle, um ihre Ware auszusuchen, um Preise zu feilschen und mit den Händlern zu scherzen. Gegenseitig gehen sie sich dabei allerdings wegen der Konkurrenz aus dem Weg.

Sparsame Hausfrauen gehen noch jeden Tag zum Markt und erstehen dort an verschiedenen Ständen, was sie zu Hause an Lebensmitteln benötigen. Die Sitte, einmal in der Woche im Supermarkt einzukaufen, setzt sich in Italien erst langsam durch.

In Venedig haben die Märkte einen ganz anderen Charakter als in Florenz, weil sie eng mit dem Wasser verbunden sind. Die Ware wird in Booten durch die Kanäle zunächst zum Großmarkt an der Rialto-Brücke transportiert und von da auf die gleiche Weise weiter zu den Einzelhändlern.

Da es in Venedig selbst, das ja auf Hunderten kleiner Inseln erbaut ist, keine Landwirtschaft gab, hatte die Stadt immer ihre Höfe auf dem Festland. Sie verfügte einst über ein sehr umfangreiches Gebiet, das im Westen an Mailand grenzte und im Osten an Griechenland. Sie bezog daher Produkte in großer Vielfalt aus allen diesen Gebieten.