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Faenza Dom von Faenza

 

 

 

 

 

Faenza - Basilika-Kathedrale
Das Christentum ist in der Stadt Faenza ab dem Jahre 313 durch die Anwesenheit des Bischofs Costanzo auf der Römischen Synode zur Beilegung des donatistischen Streites belegt.

Der Überlieferung nach galt als ursprüngliche Kathedrale die Kirche S. Maria foris portam. Jüngste Ausgrabungen haben jedoch Fußbodenmosaiken eines Gebäudes des christlichen Kultus in der Nähe der heutigen Kathedrale ans Licht gebracht und deshalb kann angenommen werden, dass dies die erste Kathedrale von Faenza war.

Die mittelalterliche Kathedrale ist in den Archiv- und Bibliographiequellen als Pieve di San Pietro bekannt, auf der die heutige Basilika-Kathedrale auf Auftrag des Bischofs Federico Manfred! entstand.

Der Bau wurde am 25. Mai 1474 nach einem Plan von Giuliano di Leonardo da Maiano (Fiesole) begonnen und 1515 vollendet. 1581 erfolgte zu Ehren vom Hl. Apostel Petrus die Gesamtweihe. Die Architektur zählt zu den kostbarsten Kirchenbauten der Region und stellt mit der polygonalen Apsis und ihrer eindrucksvollen Deckenmuschel eines der schönsten Beispiele der toskanischen Renaissance dar.

Kapelle des Baptisterums
(Kapelle Nr. 1)
In der Antike den Schutzengeln gewidmet. Seit 1577 befindet sich hier das von Barilotto gemeißelte Taufbecken (16. Jh.). Die Ansicht zeigt in der Mitte den Hl. Petrus mit den Schlüsseln in der einen und dem Tempel mit zentralem Grundriss und Kuppel in der anderen Hand. Seitlich davon die Heiligen Paulus und Apollinaris. Im Gewölbe sind Fresken von Giullo Tonducciaus Faenza (16. Jh.) zu sehen, die die Schöpfung der Welt, des Mannes und der Frau sowie die Erbsünde darstellen.

Kapelle vom Hl. Johannes dem Täufer
(Kapelle Nr. 18)
Das Altarbild aus dem Jahre 1526 ist von Innocenzo Francuccida Imola signiert und datiert und zeigt die Jungfrau mit dem Kind und den Hl. Johannes zwischen den Heiligen Petrus und Paulus (im Vordergrund), Elisabeth und Zacharias. Das Bild zählt zu den wichtigsten Werken des von Raffael beeinflussten Künstlers aus Imola.

Kapelle vom Hl. Martin
(Kapelle Nr. 19)
Der Hl. Martin von Tours (4. Jh.) ist der erste angebetete Heilige, der kein Martyrium erlitt. Auf dem Altarbild wird der Heilige als junger Soldat dargestellt, der seinen Mantel zerteilt, um einen Armen damit zu bekleiden.

Es wurde von Niccolo Paganelli aus Faenza Ende des 16. Jahrhunderts signiert. Links: Das Grabmal von Dionigi Strocchi, Literat. Rechts: Das Grabmal von Francesco Zanelli (t 1454), Bischof von Faenza, das dem Meister vom Hl. Terentius zugeschrieben wird.

Kapelle vom Hl. Aemiliani
(Kapelle Nr. 8)
Die Kapelle im neoklassizistischen Stil wurde in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts für die Aufbewahrung der Reliquien des Wanderbischofs Hl. Aemiliani geschaffen, der im 6. Jahrhundert in Faenza verstarb.

Die kostbaren Marmorarbeiten des zentralen Triptychons, die aus der antiken, dem Heiligen gewidmeten und während der Herrschaft Napoleons aufgelösten Kirche stammen, gehen auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück.

Die drei Tafeln zwischen den Lisenen sind von den lokalen Modellierern Ballanti - Graziani in Stuck geformte Nachbildungen von den Originalmarmorreliefs des Grabmals, die sich in Teilen heute im Museum Jaquemart-Andre zu Paris befinden.

Kapelle von der Heiligen Jungfrau der Gnade
(Kapelle Nr. 9)
Es handelt sich um die Wallfahrtskirche der Schutzheiligen der Stadt und der Diözese von Faenza. Das Freskogemälde wurde 1412 teilweise beschädigt. Die drei zerbrochenen Pfeile in der Hand der Jungfrau sind Zeichen für ihre Vermittlung, die Bevölkerung vor "Pest-Hunger-Krieg" zu bewahren. Die zwei Statuen der Heiligen Petrus und Paulus werden Giusto Le Court zugeschrieben (17. Jh.).

Kapelle des Heiligen Sakramentes
(Kapelle Nr. 12)
In den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts von Ferraü Fenzoni und Mariani erweitert und dekoriert. Im hinteren Teil befindet sich ein schönes Freskogemälde von der Heiligen Jungfrau des Volkes aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Im Gewölbe sind Szenen aus dem Leben der Heiligen Jungfrau dargestellt.

Kapelle vom Hl. Nevolone
(Kapelle Nr. 13)
Ursprünglich den Heiligen Laurentius und Filippo Neri gewidmet, die im Vordergrund des Altarbilds von Gessi (17. Jh.) zu sehen sind. Ende des 18. Jahrhunderts von den Brüdern Barbiani mit Fresken bemalt, die Geschichten vom Hl. Nevolone zeigen. Der Körper des Heiligen ist auf dem Altar verwahrt.

Kapelle von der Madonna des Schnees
(Kapelle Nr. 21)
Das Altarbild von Biancoli (1752) zeigt anstelle des Originals von Dosso Soss/den Disput zwischen den Kirchenlehrern. An der rechten Wand befindet sich die Verkündung von Sperindio Savelli (1447). Das mehrfarbige Terrakotta-Relief stammt von der antiken Brücke über dem Fluss Lamone. Links: Das Grabmal von Giovanni Battista Bosi von Barilotto (16. Jh.).

Kapelle vom Hl. Karl Borromäus
(Kapelle Nr. 3)
Vom Kardinal Valenti, 1613 Bischof von Faenza, dem Heiligen gewidmet. Das Altarbild ist vom Bologneser Tiarini. Auf die Seiten malte Ferrau Fenzoni in Öl die Bußprozession und die Kommunion der Pestkranken. Die Stuckarbeiten sind von F. Silva. Auf dem Altar befinden sich die Reliquien des Seeligen Giacomo Filippo Bertoni (t 1483) aus Faenza, der dem Orden der Diener Mariens angehörte.

Kapelle vom Hl. Petrus Damiani
(Kapelle Nr. 6)
Petrus Damiani wurde 1007 in Ravenna geboren. Nachdem er ins Kloster in Fönte Avellana gegangen war, wurde er zu einer der zentralen Persönlichkeiten der Kirchenreform des 11. Jahrhunderts. Er war Bischof und Kardinal von Ostia.

Auf dem Heimweg von seiner letzten Ravennater Friedensmission starb Gr 1072 in Faenza. Ihm wurde der Titel des Kirchenlehrers zuerkannt. Die Seitenwände wurden von Toinaso dal Pozzo aus Faenza mit Fresken bemalt. Links: Derjunge Petrus, der als Waisenkind zur Feier der Gedenkmesse für seinen Vater ein gefundenes Geldstück überreicht. Rechts: Petrus stimmt den Kaiser Heinrich IV. von Deutschland gütig, seine Gemahlin Bertha nicht zu verstoßen. In der Mitte befindet sich die Urne mit den Gebeinen des Heiligen.

Kapelle des Hl. Herzens
(Kapelle Nr. 5)
Das Altarbild stammt vom Faentiner R. Seils (1933). Auf der rechten Seite ist Die Pietä (Vesperbild) von Biagio d'Antonio zu sehen (1480).

Kapelle des Heiligen Kreuzes
(Kapelle Nr. 14)
Bereits im Jahre 1480, anlässlich der Weihe der Kapelle, wurde das bedeutende Holzkreuz eines Unbekannten Deutschen Künstlers angebetet. Die Wanddekorationen stammen von den Faentinern Liverani und T. dal Pozzo (19. Jh.). Links: Madonna mit dem Kind, Freske aus der Werkstatt Biagio d'Antonio (1480). Rechts: Leinwandgemälde vom Hl. Sebastian aus dem 18. Jahrhundert (Bologneser Schule).

Kapelle vom Hl. Terentius
(Kapelle Nr. 17)
Im Grabmal (1462) über dem Altartisch befinden sich die Reliquien vom Hl. Terentius, der im 6. Jh. Diakon und Eremit im Gebiet von Faenza war.

Es stammt von einem Künstler aus der Toskana, der von der darstellenden Kunst von Piero della Francesca beeinflusst war, und weist ein erlesenes Flachrelief auf. Die zwei Tafeln auf der Vorderseite des Grabmals stellen in genauer, perspektivischer Wiedergabe des Stadtbildes folgende Szenen dar: 1) ein Kranker wird von einem Engel erleuchtet, sich dem Heiligen zu zeigen; 2) der Heilige heilt ihn im Beisein von Edelleuten.

Das außergewöhnliche Werk wurde bis heute nur wenig untersucht.

Kapelle vom Hl. Savinus
(Kapelle Nr. 10)
Die Kapelle wurde 1616 mit kostbaren Barockdekorationen für das Reliquiengrab vom Hl. Savinus eingeweiht, der als Märtyrer durch Diokletian verfolgt wur'de.

Das Grabmal wurde im Jahre 1468 abgeschlossen und wird seit Vasari Benedetto da Maiano aus Fiesole zugeschrieben, der in den sechs vorderseitigen Reliefs Legenden aus dem Leben und Sterben des Märtyrers dargestellt hat. Von links oben: 1) der Heilige betet in der Silva Liba; 2) Predigt in Assisi; 3) er wird eingeladen, eine Götzenstatue zu bewundern; 4) es werden ihm die Hände abgeschlagen; 5) er heilt einen Blinden; 6) er wird gesteinigt.

Neben dem Grabmal befinden sich zwei Rundplastik-Statuen, die die Verkündung zeigen. In den zwei Nischen sind die Statuen des Hl. Apostel Petrus und des Hl. Apollinaris zu sehen.