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Ferrara Allgemeines zu Ferrara

 

 

 

 

 

Land und Wasser im Gleichgewicht, Land, das Wasser umgibt, Wasser das Land durchzieht, Landschaft, die gestaltet ist, gestaltet nach einem Traum von Harmonie und Schönheit.

Vom menschlichen Geist erdachte Linien werfen ein geheimnisvolles Netz über die Natur. Die Ebene, die vom großen Fluss gesäumt wird, reicht bis zum fernen, goldenen Horizont und entfaltet sich, vervielfältigt sich in Geschichten aus Jahrtausende alter Geschichte.

Das Land erfahren und Erfahrungen sammeln, Erfahrungen, Erinnerungen, Entdeckungen. Die Provinz Ferrara, unendliche Lichtreflexe, die sich in vielen Farben auf der Netzhaut spiegeln.


Ferrara
war eine der glanzvollen Residenzen der Renaissance, eine der mächtigsten Städte des Cinquecento, des prachtliebenden 16. Jahrhunderts, ein Zentrum des gesellschaftlich-höfischen und des kulturellen Lebens. Ferrara spiegelt heute noch dieses große Jahrhundert seiner Geschichte wider.

Die Stadt ist, gemessen an anderen Orten mit antiker oder gar vorrömischer Vergangenheit, nicht alt.

Erst im 12. Jahrhundert bildete sich eine zusammenhängende Gemeinde, die wenig Bedeutung hatte, bis sich hundert Jahre später die Este hier niederließen. Sie machten Ferrara zur Stadt, und Ferrara wurde und blieb die Stadt der Estensi.

Sie entwickelte sich rasch: 1391 wurde die Universität gegründet. Ende des 15. Jahrhunderts faßte Ercole I. den ehrgeizigen Plan, neben der alten eine neue Siedlung zu schaffen. Die »Addizione Erculea«, entworfen vom Architekten Biagio Rossetti, mit breiten, geradlinig verlaufenden Straßen, wurde das erste, konsequent nach Renaissanceplänen gestaltete Stadtviertel, die erste moderne Stadtanlage überhaupt. Die Dichter Ariost und Torquato Tasso weilten am Hofe.

In der Malerei hatte sich eine ferraresische Schule gebildet, die zwar nicht überragend, aber für Oberitahen bedeutsam wurde. Die wichtigsten Künsder waren Cosimo Tura, Francesco del Cossa und Benvenuto Tisi, genannt Garofalo. Mainardi und andere Ärzte verhalfen der medizinischen Fakultät der Universität zu Ruhm.

Die Blütezeit dauerte bis 1597. Als Alfonso II. starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, fiel das Fürstentum an den Kirchenstaat. Die Geschichte Ferraras war - vorläufig - zu Ende.

Heute ist die Stadt in der fruchtbaren Po-Ebene ein bedeutendes Landwirtschaftszentrum. Ökonomisch wichtig ist die Zuckerfabrikation, die einen großen Teil des italienischen Marktes versorgt. Auch mechanische und chemische Industrie haben sich angesiedelt.

Insgesamt jedoch bestimmen Landwirtschaft und Handel den Charakter der Stadt und der Provinz. Was einen Besuch in Ferrara reizvoll macht, sind nicht so sehr einzelne, berühmte Kunstwerke, es ist vielmehr das Gesamtbild der Stadt, gewissermaßen die Stadt als Kunstwerk. Man erlebt Ferrara auf Spaziergängen und sollte sich dazu Zeit nehmen.

Die Orientierung ist leicht: Die vom Bahnhof kommende Viale Cavour, die sich hinter dem Castello im Corso della Giovecca fortsetzt, teilt die Altstadt von der Neustadt. Rechts, hinter der Kathedrale und um die Via Mazzini, findet man die engen, verschlungenen Gassen des mittelalterlichen Viertels, eine pittoreske Szenerie.

Links liegt die Renaissancestadt mit dem charakteristischen Corso Ercole d'Este. Leitmotiv eines jeden Rundgangs sind die »Delizie«, die fürstlichen Lustschlösser, und die vielen Palazzi mit Innenhöfen und Gärten, von denen man nur den kleineren Teil besichtigen kann, die meisten sind noch in Privatbesitz und bewohnt.