Prominente in Florenz - Giotto di Bondone
Legende um ein Schaf
Die Legende erzählt, der Maler Cimabue habe auf einer Wanderung einen Hirtenjungen getroffen, der sich die Zeit damit vertrieb, die von ihm gehüteten Tiere in Stein geritzt abzubilden. Diese Schafe seien so lebensecht gewesen, dass Cimabue den Jungen mitgenommen und ausgebildet habe.
Der kleine Hirte war niemand anderes als Giotto di Bondone (1266?-1337), der zu seiner Zeit gefeiertste Künstler von Florenz. Von Dante und Boccaccio literarisch geehrt, war er in seinen letzten Lebensjahren der für den Dombau verantwortliche Baumeister, der 1334 mit der Errichtung des Campanile begann. Zu seinen gesicherten Werken der Malerei zählen die Ognissanti-Madonna in den Uffizien sowie die Fresken der Bardi- und Peruzzi-Kapelle in Santa Croce.
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Ob und inwieweit Giotto an der Ausmalung der Oberkirche in Assisi beteiligt war, ist ein Streit zwischen Rom und Florenz. Bislang war die Dominanz der Florentiner Malerei relativ unumstritten.
Nachdem nun aber in der privaten Papst-Kapelle Sancta Sanctorum bei der Restaurierung 1995 hervorragende Fresken freigelegt wurden, die auf 1277-80 datiert werden können, nimmt Rom wieder für sich in Anspruch, dass in Assisi römische Maler gearbeitet haben. Ohne Quellenfunde wird sich dieser Streit wahrscheinlich nie auflösen.
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