Ausgangspunkt für diesen Ausflug ist der Stadtteil Borgoratti, der anhand der oben angeführten Karte zu erreichen ist. In Borgoratti überquert man den Sturla und erreicht am Ende eines dicht bevölkerten, relativ neuen Stadtviertels das «Gebirge des Fascia», wie das gesamte Massiv an der Ostküste zwischen Albaro und Sori ursprünglich hieß.
Nach den ersten Serpentinen bleiben die modernen Wohnhäuser bald zurück und der Blick geht auf kleine, da und dort von Olivenwäldern umgebene, vielfarbige Häuschen, die durch zahlreiche Treppen verbunden sind. Apparizione, die einzige Siedlung dieses Gebiets, liegt auf einer Höhe von 200 m u.d.M. und geht auf das Jahr 1315 zurück.
Ihr Name bezieht sich auf wiederholte Erscheinungen der Gottesmutter, die hier wie in nahen Wallfahrtsorten verehrt wird. Die alten, ligurischen Wohnhäuser sind längs der Straße aufgereiht und weisen, hier wie überall an der Ostküste, rosa und gelbe Fassaden auf, auf denen die einzelnen Stockwerke durch weiße Querstreifen unterteilt sind.
An dieser Stelle gabelt sich die Panoramastraße: zum Monte Fasce steigt sie in steilen Serpentinen an und auf einer Höhe von 350 m bietet die Landschaft bereits ein entschieden alpines Bild.
Durch die im Laufe der Zeit vom Regen verursachte Erosion verwandelte sich der ehemals fruchtbare Boden, der intensiv für die Weidewirtschaft genutzt wurde und sowohl die Stadt, wie auch die ganze Ostküste mit Milch, Fleisch und Käse versorgte, in steiniges, unfruchtbares Land, so wie wir es heute sehen.
Aufgrund seiner beachtlichen Höhe (833 m), mit der er Genua und die Ostküste überragt, ist der Gipfel des Monte Fasce heute mit einem Fernsehantennenwald übersät. Seine privilegierte, geographische Lage im Zentrum eines weitgeschwungenen Küstenbogens ermöglicht gleichfalls einen unvergleichlichen Blick auf die Stadt: ein langer, urbaner Küstenstreifen, eingezwängt zwischen dem Meer, dem Apennin und den ligurischen Alpen; im Vordergrund die östlichen Stadtviertel, eine kompakte Einheit an der Küste, die sich an den grünen Vorgebirgen langsam auflöst, während dichtere Häuserreihen in die zwei Täler Sturla und Bisagno eindringen.
Weiter westwärts schimmert das Becken des alten Hafens wie ein Spiegel inmitten des Stadtzentrums. Die westlichen Stadtviertel folgen in sanften Windungen der Rundung des Golfes.
Nach dem Gipfel des Monte Fasce führt eine Straße weiter durch Edelkastanienwälder nach Uscio, einem Ferien- und Kurort, und in das Tal Fontanabuona.
Die zweite Abzweigung in der Höhe des Vororts Apparizione führt dagegen auf den Monte Moro durch spärliche Olivenhaine und Pinienwälder, die nicht selten von Waldbränden und Parassiten heimgesucht wurden, und teilweise auch durch unkultiviertes Land.
Diese Restbestände sind leider alles, was von den herrlichen mediterranen Wäldern vergangener Zeiten übriggeblieben ist, bevor intensive Weidewirtschaft zu ihrem Verschwinden beitrug.
Der Gipfel des Monte Moro (vom Stadtzentrum - Piazza Verdi - aus ca. 12 km) erreicht eine Höhe von 412 m u.d.M. und erhebt sich gleich hinter dem östlichsten Stadtviertel Nervi.
Die Aussicht auf Genua und die Riviera di Ponente (Westriviera) ist vielleicht von hier bei optimalen Sichtverhältnissen noch großartiger als vom Monte Fasce aus.
Empfehlenswert sind besonders die frühen Morgenstunden, besser noch, wenn der Nordwind die Stadt von Dunstwolken und Abgasen reinigt. Gegen Osten zu ist es im allgemeinen leichter, ein klares Blickfeld über die Küstenorte bis zur natürlichen geographischen Grenze, dem Berg von Portofino, zu gewinnen.