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- Sardinien - Historie

 

 

 

 

 

     
  Sardinien - Historie  
     
Sardinien
  Die byzantinische und die judikale Zeit  
     

von 534 bis 1326

Die Architektur des byzantinischen Sardiniens zeigt den Einfluss orientalischer Modelle, bleibt jedoch dem Prototyp des Martyriums mit kreuzförmigem Grundriss mit Kuppel über der Vierung von Haupt- und Querschiff mit Tonnengewölbe treu.

Dies war der strukturelle Originalaufbau von drei großen Kirchen, die zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert errichtet wurden: San Saturninn in Cagliari (nach der Schenkung an die Viktoniermönche im Jahr 1089 im romanischen Stil umgestaltet), Sant'Antioco im gleichnamigen Ort und San Giovanni di Sinis (Cabras).

Außerdem gibt es eine Gruppe von kleineren Kirchen mit Kreuzform und Kuppel (in Bonarcado, Simaxis, Nuxis, Cossoine, Iglesias, Ittireddu und Assemini), bei denen die exakte Chronologie nur schwer feststellbar ist.

Es ist möglich, dass sie zwischen dem 9. Jahrhundert und den ersten Jahrzehnten des 11. Jahrhunderts errichtet wurden, als das byzantinische Sardinien sich zum judikalen Sardinien weiterentwickelte.

In diesen Jahrhunderten handelten die lokalen Vertreter der kaiserlichen Autorität in Konstantinopel praktisch in Autonomie von Byzanz aus und erhoben sich selbst in den Rang von "Richtern", die faktisch die oberste Autorität in den vier wichtigsten Städten der Insel darstellten: Cagliari, Oristano, Porto Torres und Olbia.

So entstanden die vier so genannten "Judikate" oder Reiche: Cagliari, Arborea, Torres und Gallura, in die Sardinien ab Mitte des 11. Jahrhunderts aufgeteilt war.

In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist eine intensive Bautätigkeit zu verzeichnen, die im folgenden Jahrhundert zu einem architektonischen Panorama führt, das zu den intaktesten und bedeutendsten der europäischen Romanik zählt und für den historischen Wandel der Insel charakteristisch ist.

Die wachsende Kontrolle, die die Seerepubliken Pisa und Genua auf das politische und gesellschaftliche Leben der Judikate ausübten, führte zu einer verbreiteten Präsenz von Arbeitskräften aus der Toskana und aus Ligurien, die sich auf Sardinien niederlassen und lokale Stile entwickeln.

Der Maßstab wird von der Funktion der Kirchen bestimmt: Das Maximum finden wir bei der romanischen Umgestaltung der Basilika von San Gavino in Porto Torres; in der Palatinkapelle von Santa Maria del Regno in Ardara; in Kathedralen wie San Simplicio in Olbia, San Pietro in Bosa, Sant'Antioco in Bisarcio (Ozieri), San Pietro in Sorres (Borutta), San Nicola in Ottana (1160 geweiht), Santa Giusta im gleichnamigen Ort; in Kirchen der Benediktinermönche wie Santa Maria di Tergu, der Kamaldolesermönche wie Santissima Trinitä in Saccargia (Codrongianos), der Zisterzensermönche wie Santa Maria in Corte (Sindia), und der Viktorinermönche wie Sant'Efisio in Nora (Pula).

Die übrigen Kirchen, auch die Kloster-und Pfarrkirchen, sind mittelgroß bis klein. Der Fall des Judikats Cagliari in die Hand der Pisaner im Jahr 1258 ist die historische Prämisse für den Bau der Kathedrale Santa Maria sowie der Stadtmauer des Burgviertels, der 1305-07 mit dem Turm San Pancrazio und dem Elefantenturm, entworfen von Giovanni Capula, abgeschlossen wird.

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird die Kirche Santa Maria in Bonarcado erweitert und die Kathedrale Pantaleo in Dolianova wird gebaut, an deren Bauhütte die Arbeitskräfte lernen, die zahlreiche kleinere Kirchen im Territorium bauen.

1293 leitet der Architekt Anselmo da Como die Bauhütte von San Pietro in Zuri (Ghilarza), die Formen des Übergangs von der Romanik zur Gotik aufweist. Die Kirche Santissima Trinita di Saccargia im Zentrum der grünen Felder im Territorium von Codrongianos stellt eines der prächtigsten Beispiele der romanischen Architektur auf Sardinien dar.

Sie wurde in den ersten Jahren des 12. Jahrhunderts in zwei Phasen errichtet und gehörte den Kamaldoleserbenediktinern, die das Kloster bewohnten, dessen Ruine erhalten ist.

Sie weist eine einschiffige Aula mit Querschiff auf, an das sich drei nach Norden weisende Apsiden anschließen. Die Fassade weist ein Portal mit Kreuzgewölbe auf, während sich im Norden gehörte Glockenturm mit quadratischem Grundriss und eine Sakristei befinden.

Der zweifarbige Baukörper sowie die Aufteilung der Fassade in drei horizontale Ordnungen sind deutlich von der pisaner Architektur geprägt. In den beiden oberen Ordnungen schaffen Bogenreihen Scheinloggen, in denen sich die polychromen Dekorationen entwickeln.

Im Inneren der Kirche lenken die nackten Wände den Blick zum Apsisbereich, in dem ein außerordentlicher Freskenzyklus eines Malers aus dem Raum Toskana/Latium erhalten ist.

 

 


 
 
Einwohner:  3,93 Mio
Provinzen:
Imperia  
La Spezia  
Savona  
 
Fläche:     5418 km²
Hauptstadt:  Bologna 
Höchster Punt:
Bevölkerungsdichte
178 pro km²