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Lenno Sehenswertes in Lenno

 

 

 

 

 

 

Lenno Villa del Balbianello

Kurze historische Einführung
Der Bau der Villa und der Loggia geht auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück, als der Kardinal Durini die Spitze von Lavedo, einer romantischen Halbinsel auf dem Corner See, erwarb, um dort einen abgeschiedenen Wohnsitz für die Ferien und für literarische Zerstreuung zu errichten.

Der Ort hatte bis zum 16. Jahrhundert ein kleines Kloster mit Kapuzinermönchen beherbergt, von dem als Zeugnis nur die schmale Vorderseite der kleinen Kirche bleibt, die durch zwei Glockentürme gekennzeichnet ist.

Beim Tod des Kardinals im Jahr 1797 bestand die Villa schon aus zwei kommunizierenden viereckigen Hauptteilen und einem sehr eleganten Laubengang, der sich als ideale Brücke zwischen die Bibliothek und den Musiksaal stellt.

Die Villa wurde dann dem Patrioten Luigi Porro Lam-bertenghi, Enkel von Durini, vererbt, der die Residenz „il Balbianello" von einem Ort der Meditation zu einem engagierten Treffpunkt für Freimaurer verwandelte (Silvio Pellico wird sich vom Gefängnis aus mit Nostalgie an jene Tage erinnern).

Das freiwillige Exil Luigis in Belgien empfahl den Verkauf des Besitzes an seinen Freund Giuseppe Arconati Visconti, der zusammen mit seiner Frau Costanza die Villa zu einem namhaften Sommersalon machte, der von Berchet, Giusti und von Manzoni besucht wurde.

Gianmartino Arconati Visconti, Sohn von Giuseppe, stattete „il Balbianello" mit dem Steingeländer, das die Terrasse abgrenzt, und mit seiner Sammlung orientalischer Bücher aus. Nach dem Erlöschen des Geschlechtes war die Villa neununddreißig Jahre lang verlassen, bis sie 1919 vom amerikanischen General Buder Arnes gekauft wurde.

Ihm sind wichtige Restaurierungsarbeiten zu verdanken, die darauf ausgerichtet waren, die wertvollen Einrichtungsgegenstände der Arconati zurückzugewinnen. Beim Tod des Generals verkauften die Erben „il Balbianello" an Guido Monzino, einen bekannten Mailänder Unternehmer, gebildeten Sammler und leidenschaftlichen Reisenden.

Die Villa wurde erneut restauriert und zum Teil in ein Privatmuseum umgewandelt, wo Monzino fachmännisch und sorgfältig wie ein Museumsdirektor die Reiseandenken, die seltenen Kunstsammlungen und die Erinnerungsstücke an seine berühmtesten und extremsten Expeditionen, wie die Eroberung des Nordpols im Jahr 1971 und des Everest im Jahr 1973, sammelte.

Am 11. Oktober 1988, als Monzino starb, wurden durch seinen testamentarisch bekundeten Willen die Villa samt Einrichtung und der herrliche Garten dem FAI als Erbschaft hinterlassen - mit einer Mitgift, die noch heute bei ihrer Wartung hilft.

Die Loggia
Sie befindet sich auf dem höchsten Punkt der Erhebung von Lavedo und erlaubt es, die außerordentlichen Ansichten des Sees von zwei Seiten zu bewundern. Sie zeichnet sich durch zwei geschlossene Räume aus, die sich symmetrisch zueinander an den Enden des Laubengangs befinden: die Bibliothek und der Musikraum (heute Kartografenraum genannt).

In der Bibliothek werden über 4.000 seltene Bände aufbewahrt, überwiegend mit geographischen und Reisethemen, die Monzino in Jahren gewissenhafter Forschung sammelte. Sie ist heute eine der wertvollsten und vollständigsten bibliographischen Sammlungen, die den Gebirgs- und Polarexpeditionen gewidmet ist.

Im Musiksaal kann man eine sehr reiche Sammlung alter und auch neuer geographischer Karten und Landkarten, außerdem eine seltene Sammlung alter Drucke über den Corner See bewundern.

Die Villa - Die Innenräume
Die Innenräume der Villa, die sich auf mehreren Ebenen ausdehnen, sind äußerst harmonisch mit englischem und französischem Mobiliar aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wertvollen Wandteppichen, Orientteppichen und italienischen Kronleuchtern eingerichtet.

In einigen Zimmern besorgte Monzino außerdem persönlich die Einrichtung von Vitrinen, in denen alte und seltene Funde der afrikanischen Kultur (wie die Masken Dan und Dogon), der aztekischen Kultur, der Teothuacan Kultur, außerdem Kykladengötzen aus parischem Marmor, Majafiguren aus Terrakotta und chinesische Keramiken aus der Zeit von Tang und Ming aufbewahrt werden (im grünen Saal).

Bemerkenswert ist auch eine der seltensten Sammlungen von Gemälden auf Glas (18. Jahrhundert, venezianische Schule), die im Gästezimmer, in der Wohnung der Mutter des Unternehmers und im Korridor zum Rauchsalon bewundert werden können (der Fußboden dieses Saals wurde um einen Meter gesenkt, um die Holzverkleidung aus dem 17. Jahrhundert, die aus einem französischen Schloss stammt, aufnehmen zu können).

Im Dachgeschoss beherbergen einige Räume das Privatmuseum von Monzino, in dem die Reiseausrüstungen, die er bei seinen extremsten Expeditionen verwendete, außerdem Fotografien, Andenken und einige der seltensten Reiseerinnerungsstücke ausgestellt sind.

Der Garten
Der üppige Garten, der die Villa des Balbianello einrahmt, folgt einer ideellen aufsteigenden Strecke. Von den großen, als Kandelaber geschnittenen Platanen im Wechsel mit Glyzinien und Kletterefeu, die den eben am Bootssteg angekommenen Besucher f jbg . begleiten, geht man durch den langen Balkon, der von Lorbeer- und Buchshecken begrenzt ist, und gelangt dann zu dem abfallenden Weg, der, gesäumt von englischem Rasen, zum Laubengang im Freien führt.

Zahlreiche Statuen vervollkommnen das Bild, das -wenn man die abschüssige und felsige Natur der Halbinsel berücksichtigt - wie ein freier Kompromiss zwischen der strengen Geometrie des italienischen Gartens und dem monumenralen Charakter des französischen Parks erscheint.

Der Menschenhand gelingt es nur am Rande, eine Natur zu zähmen, die ihre ursprünglichen Eigenschaften der Flora und Fauna unangetastet beibehält. Die Loggia, das Herz des Gartens, erhebt sich dominierend am Ende des Wegs; sie bietet ein doppeltes Panorama: auf der einen Seite die Tremezzina, Zentrum jenes von Stendhal so geliebten und beschriebenen Lario, auf der anderen Seite das Becken, Durini- oder Dianabecken genannt, das sich der Insel Comacina zuwendet.

Villa del Balbianello Lenno, CO tel. 0344 56110 - fax 0344 55575 faibalbianello@fondoambiente.it www.fondoambiente.it

FAI UND SEINE MISSION
FAI— Fondo per VAmbiente Italiano (italienischer Umweltfonds) -ist eine gemeinnützige Stiftung, die 1975 entstand, um das größte Kunst- und Naturgut auf der Welt, das italienische, zu schützen und immer lebendig und für alk zugänglich zu machen.

Die tägliche Mission des FAI besteht darin, historische Gebäude und Gärten, Kunstsammlungen und Umweltschutzgebiete zu erhalten, zu restaurieren, sie dem Publikum zugänglich zu machen und sie vor der Zeit, der Spekulation und dem Verfall zu schützen.

FAI erschließt die Geschichte, die Wurzeln und die Traditionen mit dem Ziel, jeden Bürger zur Liebe für die Kultur, für die Schönheit und für die Umwelt zu erziehen und zu sensibilisieren.

Es gibt viele Arten, FAI zu helfen:
Einen Beitrag für eine Restaurierung einzahlen. Die dem Publikum zugänglichen FAl-Güter besichtigen. Eine testamentarische Hinterlassenschaft zu Gunsten der Stiftung verfügen. Seine Zeit als Freiwilliger anbieten

FAI
FONDO PER L'AMBIENTE ITALIANO
FAI - Fondo per l'Ambiente Italiano Viale Coni Zugna, 5
20144 Milano

Tel. 02 4676151
fax 02 48193631
www.fondoambiente.it

Der Garten kann besichtigt werden in der Zeit vom 15. März bis 31. Oktober, zwischen 10:00 und 18:00 Uhr, montags und mittwochs bleibt das Gelände geschlossen.

Der Eintritt beträgt derzeit 8,- Euro pro Person, die Einnahmen kommen der FAI zugute.

Ab der Schiffanlegestelle in Lenno gibt es ein Wassertaxi zur Villa. Jeden Dienstag, Samstag und Sonntag kann man die Villa auch zu Fuß ab der Schiffsanlegestelle in Lenno erreichen - ca. 800 m über einen kleinen Waldweg. Die Villa ist von der Hauptstraße aus beschildert, man wird automatisch zu einem Parkplatz geleitet, von dem aus der Fußweg sowie das Wassertaxi genutzt werden können.

Wer den Rückweg nicht zu Fuß gehen möchte, kann auch von der Villa aus das Wassertaxi nach Lenno nutzen, es legt wieder in der Nähe des Parkplatzes in Lenno an. Es werden auch Führungen durch die Villa angeboten, dafür muss man sich jedoch im Voraus anmelden (Kosten pro Guide (Gruppenleiter): 100,- Euro). Vor und auf dem Gelände gibt es die Möglichkeit, Literatur und Getränke zu erwerben, im unteren Bereich des Gartens befindet sich ein Besucher-WC.

Die Villa kann für bestimmte Events z.B. Hochzeiten etc. angemietet werden, was im Sommer häufig der Fall ist. Wer sie also unbedingt in seinem Urlaub besichtigen möchte, sollte vorher beim FAI anrufen und nach Terminen fragen.

Bekannt geworden ist die Villa als Kulisse für die Filme: "Ein Sommer am See" mit Vanessa Redgrave und James Fox (1995), Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger, sowie den James-Bond-Film Casino Royale

Der Film "Ein Sommer am See" ist fast komplett in der Villa gedreht worden, so dass man hier den besten Eindruck erhält.