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Mailand Sehenswertes in Mailand

 

 

 

 

 

     
Mailand
  Die Abtei zu Mirasole  
     
     

Die Abtei zu Mirasole befindet sich südlich von Mailand, von grünen Bewässerungswiesen umgeben. Man erreicht sie durch die Provinziallandstraße Vigentina, die nach Pavia führt.

Nach den Ortschaften Noverasco und Quintosole zeigt ein gelber Wegweiser eine Straße rechts, die zur Abtei führt. Hier errichteten die Umiliati della Brera del Guercio um 1200 eine der größten «grange», d.h. eine Art Meierei, und dazu ein Kloster. Sie wurde Mirasole genannt, d.h. ein Ort, wo die Sonne ständig scheint.

Diesen bezaubernden Namen verdankt sie aber nicht ihrer sonnigen Lage (sie befindet sich ja in einer nebeligen Zone), sondern der Ostung der Kirche; nämlich befindet sich die Fassade im Süden, d.h. in der Richtung der Sonne, was ein gemeinsamer Zug aller Kirchen der Umiliati ist. Der Eingang, der in den Hof führt, besteht aus einem massiven Turm, einst mit einer Zugbrücke. Um die « grangia » (= Meierei) war ein Ringgraben, der zur Verteidigung der verschiedenen Gebäude diente.

Die « grangia » war nämlich ziemlich isoliert und den Räuberbanden und deren Plünderungen sowie den Soldateskas ausgesetzt. Obwohl viele Leute in den Jahrhunderten an Mirasole gearbeitet haben, ist es zu unseren Tagen fast unversehrt gekommen, wenigstens was die Anlage der verschiedenen Gebäude anbelangt.

Die « grangia » ist besonders interessant, weil sie bezeugt, wie schon damals das soziale und wirtschaftliche Phänomen stark empfunden wurde und durch eine Sorte Industrialisierung gelöst wurde. Die Geschichte von Mirasole ist mit der der Umiliati streng verbunden. Nach der Meinung von Giulini waren 1257 sieben Mönche dort und 1272 wurde der Propst der Abtei zum General des Ordens ernannt.

Die Kirche und die verschiedenen Bauwerke wurden nicht gleichzeitig errichtet. Um 1300 wurde die Kirche erbaut, während der Kreuzgang aus dem XV. Jahrhundert ist. Später wurde darauf - aber nur auf zwei Seiten - die Loggia hinzugefügt.

1571 wurde der Orden abgeschafft und das Klostergut wurde Monseigneur Marco Lanetta auf Rechnung von Kardinal Altemps anvertraut. Später gehörte es dem « Collegio Elvetico », der es bis 1787 behielt, als Napoleon dem Ospedale Maggiore von Mailand als Zeichen seiner besonderen Dankbarkeit für die hier gepflegten Soldaten sowohl die Güter ais auch alle Bauwerke schenkte. Von nun an wurde die « grangia » verpachtet, aber so begann auch ihr Verfall.

Man bedenke, daß eine Seite des Kreuzganges umgebaut wurde, weil sie als Wohnung des Pachters dienen sollte. 1939 wurde die Kirche zum Teil restauriert. 1960 wurden endlich die Resturierungsarbeiten begonnen. 1964 wurde die Kirche dem Kult wieder geöffnet.

Auch die Fresken der Apsis und der Kapelle aus dem XVI. Jahrhundert wurden restauriert. Auch die Fundamente des Glockenturmes wurden verstärkt. Man versucht eigentlich, allen Bauwerken ihre ursprüngliche Pracht wieder zu schenken.