Meran
 
 
 
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Meran Historie von Meran

 

 

 

 

 

 

GESCHICHTE UND KULTUR

Um 2000 v.Chr.
Seit der Steinzeit ist St. Hippolyt bei Tisens, drei Gehstunden von Meran entfernt, besiedelt. Zahlreiche Funde an dieser Stelle aus verschiedenen Zeitaltern liefern den Beweis.

Um 1800 v. Chr.
wanderten die Veneto-Illyrer von Süden, Osten und Norden in das Etschland ein. Die Römer nannten sie Räter.

Um 1800 bis 1600 v. Chr.
Bemerkenswerte Funde aus der Bronzezeit, besonders Menhirstatuen (rohe Steinsäulen), fand man auch in Algund. Sie zeugten für blühendes kulturelles Leben.

Um 500 v. Chr.
entstanden zur Jüngeren Eisenzeit die Wallburgen, darunter St. Hippolyt, Zenoberg, Sinich-kopf (Burgstall) und Segenbühel.

15 v. Chr.
eroberten die Römer unter Drusus, dem Stiefsohn des Augustus, das Venostental und unterwarfen in Kämpfen mit den Isarken und Breo-nen dessen Bewohner.

Um 400
Mit der römischen Religion, nachgewiesen durch die Ära Dianae (den Diana-Altar) auf der Toll bei Meran, drangen auch die vielen orientalischen Kulte, wie der Mithraskult, ein, letzten Endes auch das Christentum, das inzwischen zur römischen Staatsreligion geworden war.

460
Der hl. Valentin wirkte segensreich in der Umgebung von Meran und erbaute in Untermais ein Kirchlein.

470
starb er und wurde im Valentinkirchlein bestattet. Tassilo III. ließ die Gebeine im Dom zu Passau beisetzen.

476
war das Ende des Römerreiches und der Beginn der Herrschaft Odoakers über Rätien.

493
erobert der Ostgotenkönig Theoderich das Gebiet, wobei das römische Staatswesen noch teilweise weiter fortbestand.

Um 550
durchzogen Franken das Land.

6.—7. Jh. wanderten die Bajuwaren in die Haupttäler des späteren Tirol.

716
wirkte Bischof Korbinian von Freising in der Meraner Gegend.

730
starb er und wurde im St.-Valentins-Kirchlein in Mais begraben und später in Passau beigesetzt (769).

724 wurde Arbeo von Mais, später Bischof von Freising, geboren. Er ist der Verfasser des „Deutschen Abrogans", ein lateinisch-deutsches Wörterbuch, des ersten auf deutsch geschriebenen Buches, und der Lebensgeschichte des hl. Korbinian.

2. Hälfte des 8. Jh.
Aus dieser Zeit stammen die Fresken im sehenswerten St.-Prokulus-Kirchlein bei Naturns. Es sind die ältesten Kirchenfresken im deutschen Sprachraum.

787/88
wurde das Herzogtum Bayern, wozu auch Meran gehörte, dem Reich Karls des Großen einverleibt.

790
bildet Karl der Große den Gau Churrätien, das Venostenland von der Passer bis Finstermünz wurde zum westlichen Teil von Ratien I (Kanton Graubünden) geschlagen.

800
Bischof Arbeo von Freising schrieb die „Vita Corbiniani", die Lebensgeschichte des hl. Korbinian, in welcher Mais als wichtige Geschichts-quelle bezeichnet wurde.

1004
übertrug Kaiser Konrad II. die Grafschaften im Etschtal den Bischöfen von Trient als Reichslehen. Seit dieser Zeit sind die Grafen von Tirol urkundlich nachzuweisen, die um diese Zeit Vögte des Vintschgaues, von Grafschaften im Eisacktal und Wipptal und des Herzogtums Trient waren.
1160 wird Meran in der Vorauer Kaiserchronik erstmals genannt.

1190—1253
herrscht der Tiroler Graf Albert III. als Schutzvogt der Bischöfe von Trient und Brixen. Unter ihm wurden zum ersten Male große Teile Tirols vereinigt, die Residenz war das Stammschloß Tirol.

1190
wird der Dorfmeisterhof in Obermais erwähnt.

12. Jh.
wurde das Stammschloß Tirol erbaut.

1236
wird Meran zum ersten Male als Markt erwähnt.

1253
Nach dem Tode des letzten Vertreters der Grafen von Tirol, Alberts III., schlug Meinhard I. als dessen Nachfolger seine Residenz auf Schloß Tirol auf.

1254—1363 erreichte Meran unter den Landesfürsten aus dem Hause Tirol-Görz seine Blütezeit.

1256 wird das St.-Georgs-Kirchlein in Obermais erwähnt.

1258
übernahm Meinhard II. die Regierung.

1269
wird Schloß Rametz erwähnt.

1271
wurde von Meinhard II. die Spitalkirche zum hl. Geist erbaut.

1273
wird das St.-Valentins-Kirchlein in Untermais erwähnt.

1274
wurde Meinhard II. von Rudolf von Habsburg das Recht verliehen, in Meran Münzen zu schlagen.

1284
wurde die Burg Planta (Greifen) in Obermais erbaut.

13. Jh.
wurde die Pfarrkirche St. Vigilius in Untermais erbaut. Die Untermaiser Wallfahrtskirche Maria Trost wird erwähnt. Reichenbach in Obermais wird erbaut, ebenso Schloß Labers.

1288
Die Zenoburg, zu Beginn des 12. Jh. erbaut, wurde von Graf Meinhard II. angekauft und ausgebaut.

1278
Sieg Rudolfs von Habsburg über Ottokar von Böhmen mit Hilfe des Grafen Meinhard H. von Tirol. Ritter Hugo von Taufers soll den Schlachtplan entworfen haben.

1291
In einer Urkunde vom 27. Juli wurde erstmalig das Vintschgauer Stadttor erwähnt.

1302—1367
dauert der Bau der St.-Nikolaus-Kirche, die mit ihrem 80-m-Turm das Stadtbild Merans bestimmt.

1310
Herzog Heinrich, der vertriebene König aus Böhmen, jüngerer Bruder des Herzogs Otto, übernahm die Regierung über das Land Tirol und residierte auf der Zenoburg wurde das Klarissinnenkloster Maria Steinach gegründet.

1317
Meran erhielt von Ottos Bruder Heinrich, König von Böhmen, das Stadtrecht.

König Heinrich hatte das Tenggsche Haus — das jetzige Magistratsgebäude — angekauft und zur Residenz ausgestattet. Gleichzeitig fand die Verleihung eines Siegels und Wappens statt. Das Meraner Stadtwappen stellt den ungekrönten Tiroler Adler dar hinter einer mit Zinnen und drei Toröffnungen versehenen Stadtmauer.

1341
wurde Johann von Luxemburg von Margarete Maultasch verjagt, die Ehe wurde später als ungültig erklärt.

1342
Unter der Regierung Ludwigs von Brandenburg erhielten alle Stände des Landes Tirol den Freiheitsbrief.

1347
wurden Meran und die Zenoburg durch König Karl von Böhmen, den Bruder des Johann von Luxemburg, erstürmt und viel wurde zerstört. Ludwig von Brandenburg, Sohn des Kaisers Ludwig L, der zweite Gemahl Margarete Maul-taschs, zwang die Bedroher zum Rückzug.

1363
übergab Margarete Maultasch, die letzte Gräfin von Tirol-Görz, nach dem Tode Meinhards III. mit Zustimmung der Landstände die Grafschaft dem Habsburger Rudolf IV. Tirol wurde in habsburgisches Gebiet eingegliedert, die Burggrafen auf Schloß Tirol waren die Stellvertreter des Landesfürsten und führten den Titel Landeshauptmann.

Hier entstand die Bezeichnung „Burggrafenamt". Das Land blieb seitdem unter der Herrschaft der Habsburger.

1388
wurde der Name „Brenner" zum ersten Male für das Gebiet des Passes angeführt, obwohl der Name selbst bereits 1288 auftaucht.

14. Jh.
Schloß Rundegg (Turm und westlicher Wohntrakt) sowie Schloß Winkel wurden erbaut.

1415
Kaiser Sigmund erklärte Herzog Friedrich wegen seines Verhaltens beim Konstanzer Konzil in die Reichsacht. Herzog Ernst wollte das Erbe seines Bruders, des Herzogs Friedrich, selbst beanspruchen. Erbitterte Kämpfe spielten sich im Etschland ab, Herzog Friedrich blieb Sieger.

1421
wurde Schloß Vorst von den Kriegsscharen Herzog Friedrichs mit der leeren Tasche belagert und eingenommen.

1423
fand der Landtag von Meran statt. Herzog Friedrich bestätigte dem Land dessen bisherige Freiheiten. Bau der St.-Barbara-Kapelle wurde begonnen, 1450 vollendet.

1436
machte Herzog Friedrich Meran zur Kornkammer Tirols, indem alles Getreide aus dem Vintschgau und anderen Tälern Tirols nach Meran gebracht werden mußte.

1438
wurde Meran durch Herzog Friedrich offiziell zur Landeshauptstadt erhoben. Die Hofhaltung wurde aber unter Erzherzog Siegmund nach Innsbruck verlegt.

Der Hauptgrund hiefür war neben der verkehrsgünstigen Lage, weil der Ertrag der Saline in Hall und der Silberbergwerke in Schwaz einen großen Teil der landesfürst-lichen Einkünfte bildete.

1511
gab Kaiser Maximilian den Tirolern mit Zustimmung des Tiroler Landtages das sogenannte „Landlibell", die Verteidigungsurkunde des Landes und  vollendete Meister Hans Schnatterpeck aus Meran, neben Michael Fächer der beste Bildschnitzer, den Flügelaltar in Niederlana, den größten in Tirol.

1525
war Ausbruch der Bauernunruhen unter Führung Michael Gaismayrs. Die Forderungen der Bauern wurden in den „Meraner Artikeln" niedergelegt.

1605
Der berühmte Bogen über den Rennweg vom Klarissinnenkloster zur Katharinenkirche wurde von einem Baumeister Morhardi aus Worms gebaut.

1620
wurde der baufällige hölzerne Steg über die Passer durch einen steinernen Steg ersetzt.

1629
wurde der Turm der Burg Ortenstein in die Stadtbefestigung einbezogen und als Pulverturm verwendet.

1664
kam das Sandwirtshaus im Passeier in den Besitz der Hofer, die von Platt aus dem hinteren Passeier zugezogen waren.

1701
erfolgte ein Truppendurchzug Prinz Eugens.

1703
Zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges rückten die Bayern ins Inntal und über den Brenner, wurden aber von den Tirolern aus dem Land getrieben.

1706
Die Mariensäule vor dem Kloster am Sandplatz wurde zum Gedächtnis an die Errettung aus Kriegsnot errichtet.

1711/12
wurde die Kapuzinerkirche zu Ehren des hl. Maximilian geweiht.

1720
wurde das Institut der Englischen Fräulein durch Ankauf des Ansitzes Hohensaal der Grafen Wolkenstein-Trostburg gegründet.

1725
wurde durch Übereinkommen zwischen dem Abt von Marienberg und der Meraner Bürgerschaft eine Lateinschule mit vier Klassen errichtet, die später zu einem Gymnasium erweitert wurde. Der Ansitz Lebenbrunn am Rennweg wurde hiefür verwendet.

1747
Freiherr von Taxis führte die Botenpost über den Jaufen ein.

1782
fand die Aufhebung des Klarissinnenklosters durch Kaiser Joseph II. statt, heiratete Andreas Hofer, geb. 1767, die Bauerstochter Anna Ladurner aus Algund bei Meran.

1796/97
Es bestand Gefahr für Tirol von Süden her. Napoleon Bonaparte wollte das Land erobern. Die Tiroler Freiheitskämpfer wehrten in harten Kämpfen die Gefahr ab.

1799
wurde Meran Residenz des Fürstenbischofs von Chur.

1805
Durch den Frieden von Preßburg wurde Tirol an Bayern abgetreten, nachdem es 442 Jahre mit dem Hause Habsburg vereint war.

1809
Tiroler Freiheitskämpfe unter der Führung Andreas Hofer, des Sandwirtes von Passeier.

1810
Am 28. Jänner fiel Andreas Hofer, der sich auf der Pfandler Alm ober St. Leonhard versteckt hielt, den Franzosen durch Verrat in die Hände. Das erste Verhör fand in Meran im „Gschörwirtshaus", dem heutigen Hotel „Grafen von Meran", statt (Gedenktafel am Hotel).

Am 14. Februar verließen die Franzosen Meran, welches am 18. Februar von Bayern besetzt wurde. Am 20. Februar wurde Andreas Hofer in Mantua erschossen.

1813/14
wurde Tirol wieder österreichisch.

1830
Unter Bürgermeister Haller zeigten sich die ersten Anfänge Merans als Kurort.

1837
erschien Beda Webers „Handbuch für Reisende in Tirol", das wesentlich dazu beitrug, Meran bekannt zu machen.

1844
verfügte Kaiser Ferdinand L, daß dem Sohn des Erzherzogs Johann das Prädikat „Graf von Meran" beigelegt wurde. Der Dichter Ludwig Steub besuchte Meran, schilderte den Kurort in seinen Büchern und machte dadurch Meran allseits bekannt.

1845
kaufte Erzherzog Johann für seine Gattin, die Postmeisterstochter Plochl aus Aussee, die als Baronin von Brandhof, Gräfin von Meran in den Adelsstand erhoben wurde, das Schloß Schenna.

1855
wurde die erste Kurordnung in Meran veröffentlicht.

1867
Die Brennerbahn wurde eröffnet. Sie bildete den Auftakt zu einem regeren Kurbetrieb.

1869/70
Das österreichische Kaiserpaar hielt sich in Meran längere Zeit auf. Kaiserin Elisabeth bezog das Schloß Trauttmannsdorff.

1850—1900
Während dieser fünfzig Jahre stieg die Zahl der Fremden in Meran von 380 auf 40.000.

1880
Durch Dr. Prünster wurde die Gilfklamm erschlossen.

1892
Der Tappeinerweg wurde eröffnet. Auch entstanden die Volksschauspiele von Karl Wolf. Die „Andreas-Hofer-Spiele" beanspruchten gegen 300 bäuerliche Darsteller.

1899
Am 20. September war die Passeierstraße vollendet. Gleichzeitig wurde die neue Hofer-Kapelle beim Sandhof eingeweiht.

1903
Bau der Kirche des Institutes der Englischen Fräulein in neuromanischem Stil. Die Kirche enthält Mosaiken nach Beuroner Vorbildern.

1906
wurde die Postkutsche durch die Bahn Meran—Mals ersetzt. Die Eröffnung fand in Anwesenheit des Erzherzogs Eugen von Habsburg-Lothringen statt.

1912
Die Vigiljochbahn bei Lana wurde am 1. September als Seilschwebebahn dem Verkehr übergeben.

1919
Durch den Friedensvertrag von St. Germain am 10. September und unter Mißachtung des Willens der Bevölkerung und unter Verletzung der vierzehn Punkte Wilsons wurde Südtirol Italien zugesprochen.

1920
Am 10. Oktober wurde Tirol bis zum Brenner von Italien annektiert.

1935
wurde in Meran die Pferderennbahn eröffnet.

1939
schlossen Hitler und Mussolini das sogenannte Umsiedlungsabkommen. Die Südtiroler standen vor der Entscheidung, entweder für Deutschland zu optieren oder ihr Deutschtum zu verlieren.

1946
wurde zwischen Italien und Österreich am 5. September das Gruber-Degasperi-Abkommen geschlossen, das den Südtirolern die Autonomie gewähren soll.

1969/70
Durchführung der Autonomie durch Annahme des sogenannten „Paketes" von selten der SVP sichergestellt.