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Naturparks in Italien

 

 

 

 

 

 

     
Natur
  Allgemeines  
     


Italien ist berühmt für seine reiche historische und kulturelle Überlieferung, und viele Italienreisende vergessen darüber häufig, wie vielgestaltig die Landschaft, die Flora und Fauna des Landes sind.

Im Norden erstreckt sich in einem weiten, über 950 km langen Bogen die großartige Bergwelt der Alpen; im Süden dehnt sich die aride Kalksteinregion Kalabriens, und beide Landesteile sind verbunden durch die Gebirgskette des Apennins, die gleichsam das Rückgrat Italiens bildet.

Die dreitausendjährige Besiedlung Italiens hat die natürliche Pflanzendecke weitgehend verändert, vielleicht am nachhaltigsten in den Küstenebenen, wo die einst ausgedehnten Wälder durch die offene Strauchvegetation der Macchia oder durch Oliven-, Feigen- und Mandelbaumplantagen verdrängt worden sind.

Auch die großen Feuchtgebiete sind verschwunden, als letztes die Pontinischen Sümpfe südlich von Rom, die zwischen 1932 und 1934 trockengelegt wurden.

Trotz all dieser Eingriffe gehört Italien zu den wenigen Ländern Westeuropas, in denen der Wolf und der Braunbär überleben konnten. Die italienische Flora ist ebenfalls noch sehr reichhaltig und umfaßt mehr als 200 endemische Pflanzenarten.

Die Zahl der gegenwärtig bestehenden Nationalparks ist zwar klein, und nur vier von ihnen verfügen über ein angemessenes Personal und Management, obwohl seit vielen Jahren ständig Berichte, Untersuchungen und Pläne in Sachen Naturschutz vorgelegt werden.

1971 wurden Vorschläge zur Schaffung von sechs weiteren Nationalparks und verschiedenen anderen schutzwürdigen Gebieten veröffentlicht, darunter 41 Naturreservate und 28 regionale Naturparks.

Die größten Fortschritte sind bislang bei der Einrichtung von Reservaten in staatseigenen Wäldern gemacht worden, und bis 1980 wurden 101 solche Gebiete, darunter sechs innerhalb von Nationalparks, ausgewiesen.

Die regionalen Forstbehörden in Norditalien haben 15 weitere Reservate errichtet, und sechs Regionalparks wurden durch Kommunalbeschlüsse unter Schutz gestellt. Hinzu kommen sechs wichtige Schutzgebiete, die vom italienischen World Wildlife Fund unterhalten werden.

Diese Organisation sowie Italia Nostra sind hier die rührigsten privaten Verbände. Wie wichtig der wirksame Schutz möglichst vieler Gebiete ist, wird durch die unzureichende italienische Jagdgesetzgebung unterstrichen.

Es ist allgemein bekannt, wie groß die Zahl der italienischen Jäger und wie lang die Jagdsaison ist, und die Verluste, welche die Zugvogelbestände alljährlich erleiden, haben die internationale Öffentlichkeit auf den Plan gerufen, die auf die italienische Regierung einzuwirken versucht, den Schutz auf mehr Tierarten auszudehnen und die Gesetze strenger zu formulieren.

Bär, Wolf, Mönchsrobbe, Steinbock und Gemse sind geschützt, doch im Falle des Wolfs sind die Schutzmaßnahmen nur sehr schwer durchzusetzen, vor allem wegen der illegalen Verwendung von Gift.

Alle Greifvögel, Eulen, Störche, Kraniche, Flamingos und Kleinvögel wie Schwalben, Meisen und Grasmücken stehen auf der Liste der geschützten Arten, aber viele Zugvögel, die in anderen Ländern Schutz genießen, dürfen hier bejagt werden.

Gran Paradiso. einer der berühmtesten Nationalparks in Europa. Ihm ist es zu verdanken, daß der Alpensteinbock überleben konnte.

ITALIEN
Italien besteht aus einem schmalen »Stiefel«, der sich von der Südseite der Alpen in Richtung Afrika erstreckt, und aus den gebirgigen Inseln Sizilien und Sardinien.

Die italienischen Alpen bilden einen Halbmond, der sich längs der Nordgrenze des Landes von den hohen Grajischen Alpen im Westen bis zu den Dolomiten im Osten hinzieht.

Südlich der Alpen liegt die weite Po-Ebene, die vor 2-3 Millionen Jahren aus Gesteinsmaterial entstand, das von glazialem Schmelzwasser herabgeschwemmt wurde.

Die italienische Halbinsel stieg während der Auffaltung des Apennins im jüngeren Tertiär und frühen Quartär auf. Der Apennin, der ein komplexes System von einzelnen Gebirgsketten bildet, ist im Norden und Süden schmal, im Mittelteil jedoch breit, nämlich in den Abruzzen, wo der Gran Sasso liegt, der mit 2814 m der höchste Gipfel der Halbinsel ist.

Im Zentralapennin herrscht in den höchsten Lagen Kalkstein vor, und außer auf den unteren Hängen ist Wasser knapp. Der südliche Apennin besteht vorwiegend aus Kalkstein und Ton, die sich nach Süden bis nach Kala-brien erstrecken, wo sie von den Graniten der Berge La Sila und Aspromonte verdrängt werden.

Die Inseln haben eine gegensätzliche Struktur und Geologie. Sizilien ist ein Ausläufer des Apennins und von Kalkstein geprägt, während sich Sardinien hauptsächlich aus Graniten aufbaut und ein Überbleibsel einer ausgedehnten Landmasse darstellt, die einst im Tyrrhenischen Meer existierte.

Klimatisch ist Italien sehr vielgestaltig. Die Alpenregion weist ein typisches Gebirgsklima mit reichlichen Niederschlägen und starken jahreszeitlichen und täglichen Temperaturschwankungen auf.

Das Tiefland weiter südlich kennt ebenfalls große jährliche Temperaturunterschiede und normalerweise eine Niederschlagshöhe von nicht weniger als 1000 mm pro Jahr.

Das Klima der südlichen Halbinsel und der Inseln ist mediterran und wird abgemildert durch die maritime Lage der Region.