www.Ober-Italien.de
 
 
 
Paris
Italien
Aostatal
Emilie Romagna
Friaul Venetien
Ligurien
Lombardei
Piemont
Südtirol
Toskana
Venetien
 
 
 

 

Naturparks in Italien

 

 

 

 

 

 

     
Natur
  Nationalpark-Gennargentu  
     


Sardinien ist bisher von den Exzessen der Bauspekulation und der touristischen Erschließung weitgehend verschont geblieben und birgt deshalb noch eine Reihe von urtümlichen Landschaften.

Keine ist so eindrucksvoll in ihrer Größe wie die unberührte Region des Nationalparks Gennargentu, von dem man behauptet, er sei die herrlichste Wildnis ganz Italiens.

Das Hauptgebiet, südlich von Nuoro und Dorgali gelegen, umgibt den Gebirgsstock des Gennargentu. Die Landschaft ist meistenteils eher wellig als zerklüftet, doch von zahlreichen Felsgraten, Gipfeln, Klippen und - im östlichen Teil - von spektakulären Talschluchten durchsetzt, die hinab zum Meer verlaufen.

Weite Gebiete sind mit Hainbuchen bestanden oder wurden mit Schwarzkiefern wiederaufgeforstet. Daneben gibt es große Macchien, in denen Zistrosen, Erdbeerbäume und Baumheide häufig sind. Von Zeit zu Zeit werden große Heideflächen von den Hirten abgebrannt, um das Weideland zu verbessern - eine Praxis, die zu einer zunehmenden Verschlechterung des Bodens beigetragen hat.

»Inseln« aus Kalkstein inmitten des groben Granituntergrundes haben die Vielfalt der Vegetation stark erhöht. Auf dem Kalkgipfel des Monte Novo San Giovanni wachsen viele endemische Arten, von denen einige auf Felsspalten beschränkt sind, während andere, etwa die Strandnelke Limonium morisianum und die Grasnelke Armeria sardoa, weiter ausgreifen.

Der wichtigste Faunenbestandteil ist die hier heimische Mufflonpopulation, eine Wildschafart, die in der Vergangenheit übermäßig bejagt worden ist. Die Mufflons von Gennargentu sind durch ein 5000 ha großes eingezäuntes Gehege geschützt, das die Tiere nach Belieben verlassen und wieder aufsuchen können, zu dem jedoch die Hausschafe der Umgebung keinen Zutritt haben.

In Sardinien leben zwar auch noch andere Mufflonrudel, aber sie genießen nicht einen solchen Schutz und müssen sich mit den Hausschafen in die vorhandene Nahrung teilen. Eingefangene Mufflons kann man in einem kleineren Gehege beim »Waldhaus« in Funtana Bona beobachten.

Greifvögel sind mittlerweile seltener geworden. Steinadler, Mäusebussarde, Wanderfalken, Turmfalken und Habichte horsten noch immer hier, aber Gänse-, Mönchs- und Bartgeier lassen sich kaum noch blicken, weil man massenhaft Giftköder ausgelegt hat, um den großen Fuchsbestand zu dezimieren.

Eine stabile Brutkolonie des Eleonorenfalken ist hier zu Hause, und auf den Küstenklippen brüten sowohl Gelbschnabel- als auch Schwarzschnabel-Sturmtaucher.

Bis 1967 brachten Mönchsrobben, die nur im östlichen Mittelmeer vorkommen, an der Küste Sardiniens, zumal bei Grotte del Bue Marino. Heute sind die Tiere jedoch weitgehend verschwunden, weil die kleinen Strände und Höhlen, die sie bevorzugen, vor Störungen durch Menschen nicht mehr sicher sind.