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Parma Sehenswertes in Parma

 

 

 

 

 

 

     
Parma
  Parma - Sehenswertes  
     
Parma
  KIRCHE UND KLOSTER SAN GIOVANNI EVANGELISTA
     

Die erste Anlage dieses Benediktinerkomplexes, der dem Evangelisten Johannes geweiht ist, geht auf das 10. Jahrhundert zurück und war im romanischen Stil erbaut.

Ein Brand zerstörte das Bauwerk gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Es wurde ein Wiederaufbau im Renaissancestil beschlossen, der zwischen 1490 und 1519 zuerst unter der Leitung von Giliolo da Reggio, dann unter Bernardino Zaccagni ausgeführt wurde.

Dabei wurde der Teil der Apsis verlängert. Das Projekt wurde von den Benediktinermönchen, die hier ein wichtiges Kulturzentrum gegründet hatten, das von allen Intellektuellen der Stadt besucht wurde, weiterverfolgt und stets auf den neuesten Stand gebracht.

Die Fassade blieb jedoch unvollendet und mit der Fertigstellung wurde erst 1604 unter der Leitung des herzoglichen Architekten Simone Moschino nach den Vorschriften des aufkommenden Barockstils begonnen.

Die Fassade:
sie wurde von Giambattista Carrä da Bissone im Laufe von drei Jahren ausgeführt, von ihm stammen auch die sieben Statuen, mit welchen die Fassade verziert ist.

Im unteren Teil befinden sich drei Portale; das mittlere Portal wird von drei in Nischen eingebetteten Statuen umrahmt, über den beiden Seitenportalen befinden sich große runde Fensterrosen.

Die Mitte des oberen Teils wird von einem großen Glasfenster geschmückt, neben dem rechts und links je eine Statue stehen; an den Seiten stehen weitere zwei Statuen auf verzierten Pilastern. Auf einem zweiten Archi-trav sticht eine riesige Rosette aus Kupfer ins Auge, in die ein Königsadler als Symbol für den Täufer eingesetzt ist.

Der Glockenturm hat einen quadratischen Grundriß, die Glockenstube hingegen ist achteckig. Mit dem Bau des Turmes wurde 1618 nach einem Entwurf von G. Battista Magnani begonnen.

Der Innenraum:
er hat die Form eines lateinischen Kreuzes, die drei Schiffe werden durch Bögen voneinander getrennt, die auf kreuzförmigen Pilastern mit Kapitellen, aufweichen Sockel stehen, ruhen.

Der Innenraum ist im Renaissancestil gehalten. Die drei Schiffe, die Querhäuser und das Presbyterium besitzen Kreuzgewölbe. An der Fassadeninnenseite zeigt ein großes Gemälde von Giovan Battista Merano aus dem Jahr 1687 die Erscheinung des heiligen Johannes auf der Insel Patmos.

Schön sind die beiden Weihwasserbecken aus weißem Marmor in der Höhe der zwei ersten Säulen.

Mittelschiff
die Fresken der Bögen und des Kreuzgewölbes malte Michelangelo Anselmi gegen 1520, sie stellen Putten, Kandelaber und Symbole des heiligen Johannes dar. Correggio hingegen führte zwischen 1522 und 1523 die grotesken Malereien auf den Halbsäulen und auf dem Fries aus, das den beiden Wänden entlang verläuft und er vervollständigte die Fresken, mit denen bereits andere Künstler im rechten Querhaus begonnen hatten, wobei er die vom Opfergedanken charakterisierte Thematik weiterführte.

Das einfarbige Fries wird von Szenen mit Darstellungen der Lammopferung und des Altars des unbekannten Gottes unterbrochen. Auch die anderen Szenen sind von der Ergebenheit und Opferbereitschaft bestimmt.

Neben diesen Szenen stehen Propheten mit lateinischen Schriften und Sibyllen mit griechischen Schriften, die sich alle auf das Leben Christi beziehen. Jedes der beiden Seitenschiffe besitzt sechs Kapellen mit vieleckigem Grundriß.

Rechtes Schiff

Erste Kapelle:
Sie ist dem Erzengel Michael gewidmet, der in einem Gemälde neben dem heiligen Hieronymus zu Füßen der Madonna zu sehen ist. Das Gemälde ist in ein Retabel aus vergoldetem Holz eingesetzt.

Die Fresken an den Wänden zeigen dekorative Ornamente, an der Decke eine Darstellung des Erzengels und zu seiner Seite der ewige Gott. Sie wurden während der ersten Jahre des 18. Jahrhunderts von Tommaso Aldrovandini und Antonio Boni ausgeführt. Schön ist das Grabmal von Alberico Sanvitale.

Zweite Kapelle:
sie ist dem heiligen Antonius gewidmet. Über dem Altar ist in einem schönen Gemälde die Geburt Christi dargestellt, ein Werk der Bologneser Brüder Giacomo und Giulio Franc/a aus dem Jahr 1519.

Die Fresken, die während der ersten Jahre des 18. Jahrhunderts von Aldrovandini und Boni gemalt wurden, zeigen an den Wänden musizierende Engel auf einem Balkon, während die Apsis mit einer Darstellung der Himmelfahrt bemalt ist.

Dritte Kapelle:
sie ist der heiligen Felicitas gewidmet. In der Mitte befindet sich ein schönes Gemälde, das 1499 von Cristoforo Caselli geschaffen wurde und die Anbetung der Heiligen drei Könige in besonders feiner, beinahe als Miniatur anmutender Technik, darstellt.

Die von Boni geschaffenen Fresken an den Wänden zeigen das Martyrium einiger Heiliger.

Vierte Kapelle:
Sie ist dem heiligen Jakobus gewidmet. Über dem Altar befindet sich eine schöne Tafel mit einer Darstellung der Madonna mit Kind und dem heiligen Jakobus, ein Werk aus dem Jahre 1542 von Gerolamo Bedoli Mazzola.

Die 1684 von Giovan Battista Merano gemalten Fresken der Wände und des Gewölbes zeigen Episoden aus dem Leben, dem Martyriums und der Glorie des heiligen Jakobus.

Fünfte Kapelle:
sie ist der Familie Del Bono gewidmet, die Correggio mit der Ausführung der beiden großen Gemälde beauftragte. Sie zeigen eine Kreuzabnahme und das Martyrium von vier Heiligen. Die heute an den Wänden zu sehenden Gemälde sind Kopien, die Originale sind in der Galleria Nazionale ausgestellt.

Mit ziemlicher Sicherheit sind auch die Malereien unter dem Bogen von Correggio, während nicht gewiß ist, wer die Fresken mit der Darstellung Gottes zwischen den Heiligen Petrus und Andreas rechts und den Fall des heiligen Paul links gemalt hat.

Die Fresken an den Wänden und die des Gewölbes wurden zwischen 1667 und 1672 von den Bolognesern Michele Colonna und Giacomo Alboresi ausgeführt.

Sechste Kapelle:
auf dem Altar eine schöne Tafel mit einer Darstellung der heiligen Fran-ziska von Rom, während die von Colonna und Alboresi ausgeführten Fresken gegen den Himmel fliegende Engel mit Lilie und Schwert zeigen.

Rechtes Querschiff:
es wird in horizontaler Richtung von einem einfarbig blauen Fries durchzogen, auf dem Opferszenen und Rundbilder mit Brustbildern von Heiligen, Päpsten und Propheten einander abwechseln. Die Fresken sind ein Werk von Alessandro Araldi.

In einer Nische rechts befinden sich zwei schöne Statuen der heiligen Felicitas mit ihrem Sohn Vitalis sowie des heiligen Benedikt, sie bestehen aus geweißtem Ton und wurden 1543 vom Modenaer Antonio Begarelli geschaffen.

Kapelle San Giovanni:
er war der erste Abt des Klosters und seine Überreste sind in einer Urne unter dem Altar aufbewahrt. Die Fresken der Apsiswölbung wurden 1520 von Michelangelo Anselmi ausgeführt und zeigen Episoden aus dem Leben des Heiligen.

Die Tafel im barocken Retabel über dem Altar mit der Darstellung der Wundertaten des heiligen Abtes Johannes ist ein Werk des Bolognesers Emilio Taruffi aus dem Jahr 1674.

Kapelle Santa Scholastica:
sie befindet sich rechts vom Hauptaltar. Unter dem Bogen ein schönes Fresko von Alessandro Bedoli Mazzola mit einer Darstellung der heiligen Cäcilia an der Orgel und der heiligen Margarete. An den Seiten zwei schöne Gemälde: Madonna mit Kind und zwei Bischöfen von Rondani und die Madonna mit Kind und Heiligen, die von Schülern Anselmis geschaffen wurde.

Hinter dem Altar die Malerei eines unbekannten Künstlers aus dem 17. Jahrhundert mit einer Darstellung des Todes der heiligen Scholastika.

Die Kuppel:
sie befindet sich zwischen den beiden Querschiffen und den besten Blick auf sie hat man vom Rand der Stufen des Presbyteriums aus. Auch bei der Ausführung dieses Meisterwerks im Jahre 1520, d.h. bevor er die Fresken der Domkuppel gemalt hatte, bei welcher er die Apotheose erreichte, hatte Correggio die Technik der aufsteigenden Bewegung eingesetzt, wodurch dem Betrachter der Eindruck vermittelt wird, tatsächlich in den offenen Himmel zu blicken.

Das Gesamtbild zeigt weniger Figuren als die Domkuppel und im Mittelpunkt eines goldenen Himmels scheint Christus gleichsam vom Himmel herabsteigen zu wollen, um den Evangelisten Johannes zu sich zu holen. Dieser befindet sich unten, unter einem Wolkenkreis, auf welchem sich die Apostel und Putten erstrecken. Die Szene wurde verschieden interpretiert, sei es, daß sie als Himmelfahrt des Erlösers ausgelegt wird, wogegen jedoch spricht, daß sein Umhang nach oben flattert, was auf eine absteigende und nicht auf eine aufsteigende Bewegung schließen läßt.

Dann wurde das Bild als Erscheinung des heiligen Johannes auf der Insel Patmos interpretiert. Jüngste Studien jedoch bestätigen die Himmelfahrt des heiligen Johannes, der als alter Mensch dargestellt ist, der die darunterliegende Welt verläßt um, von Jesus in Empfang genommen, mit diesem ins Paradies einzugehen.

Die Erhabenheit des Gesamten und der Figuren im Renaissancestil erinnert an den Stil Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle, bei Correggio kommt jedoch dessen persönlicher innovativer Schwung hinzu, der dem nachfolgenden Barockstil vorausgeht. Die Zwickel und unteren Bogenflächen zeigen biblische Szenen sowie die Kirchenväter und wurden von Correggio in den unmittelbar darauffolgenden Jahren bemalt.

Apsis und Chor:
wie bereits zu Beginn erwähnt, wurde die Apsis gegen Ende des 16. Jahrhunderts erweitert. Dabei wurde das Fresko Correggios mit der Krönung der Jungfrau zwischen den Hei/igen Johannes dem Evangelisten, Benedikt, Maurus und Johannes dem Täufer zerstört.

Was wir heute in der neuen Apsis sehen, ist eine Kopie des Freskos, die Cesare Aretusi im Jahre 1586 ausführte. Der mittlere Teil des Originalfreskos mit den Figuren des Christus und der Jungfrau ist in der Galleria Nazionale aufbewahrt.

Die riesige Tafel hinter dem Hauptaltar mit der Verklärung Christi wurde 1556 von Gerolamo Bedoli Mazzola gemalt, der vom gleichnamigen Werk Raffaels inspiriert war, das in der Vatikanischen Pinakothek aufbewährt ist. Das vergoldete Retabel ist ein Werk der Brüder Gianfranco und Pasquale Testa.

Correggio hatte auch die Seitenwände mit Sibyllen und Propheten bemalt, die heute von den großen Chören halb verdeckt sind, die 1636 von Pietro Cuppini geschaffen wurde, als man die Orgel hierher versetzte.

Der herrliche Chor besteht aus 69 Stühlen, 41 oben und 28 unten. Die wunderbaren Einlegearbeiten, die städtische und ländliche Landschaften, Früchte, Mechanismen, Bücher und Musikinstrumente darstellen, wurden größtenteils von Marcanto-nio Zucchi (45 Stühle) ausgeführt (1512 bis 1531), als dieser starb.

Die Arbeiten wurden von den Brüdern Testa übernommen, die im Jahr 1538 die letzten 24 Stühle fertigstellten. In der Mittel des Chores steht ein großes Notenpult, das 1749 von Andrea Boschi nach einer Zeichnung von Giuseppe Bianchi bebauen wurde.

Linkes Querschiff:
wie auch das rechte Querschiff wird es von einem horizontal verlaufenden Fries mit Opferszenen, die 1514 von Giovanni Antonio da Parma gemalt wurden, durchzogen. Das Fresko unter dem Bogen in der Kapelle neben dem Hauptaltar wurde 1523 von Michelangelo Anselmi gemalt und es sind deutliche Hinweise auf Parmigianino zu bemerken.

Links ist die heilige Agnes, rechts die heilige Katharina dargestellt. Auf der Altartafel ist die Himmelfahrt des heiligen Benedikt dargestellt, ein Werk von Antonio Bernabei; die Temperamalerei mit der Darstellung von Szenen aus dem Leben des heiligen Bernhard hingegen entstand im späten 18. Jahrhundert und ist ein Werk der Künstler Domenico Crivelli und Domenico Muzzi.

Zwischen der Kapelle und dem Eingang der Sakristei steht eine dritte von Begarelli bemalte Ter-racotta, die die Madonna mit Kind und den heiligen Giovannino darstellt. Über der Tür zur Sakristei fällt die berühmte Lünette von Cor-reggio aus dem Jahre 1520 ins Auge, die den jungen heiligen Johannes schreibend darstellt.

Kapelle San Mauro e San Benedetto:
sie befindet sich am rückwärtigen Ende des Querschiffes. In der Apsiswölbung eine Darstellung von Anselmi, die den heiligen Benedikt auf dem Thron zwischen den Heiligen Flavia, Placi-dus, Maurus und Scholastika zeigt.

Die Altartafel, ein Werk von Emilio Taruffi aus dem Jahre 1647, zeigt den heiligen Maurus bei der Heilung von Pestkranken. Verläßt man die Kapelle, findet man rechts die vierte Terracotta von Begarelli, die den Evangelisten Johannes darstellt.

Linkes Schiff

Sechste Kapelle:
sie ist der Familie Bergonzi gewidmet. Das Fresko unter dem Bogen zeigt: die Kirchenlehrer, die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, die göttlichen Tugenden. Das Fresko, das zuerst Parmigianino zugeschrieben wurde, ist nun aufgrund der offensichtlichen Einflüsse der Schule Sienas als Werk Michelangelo Anselmis anerkannt worden. Ebenfalls von Anselmi stammt die Tafel mit Christus, der das Kreuz trägt.

Fünfte Kapelle:
die allegorische Szene Noli me tangere des einfarbigen Freskos unter dem Bogen ist ein Werk Anselmis.

Vierte Kapelle:
diese, dem heiligen Nikolaus gewidmete Kapelle, ist eine der eindrucksvollsten der gesamten Basilika. Schön sind die barocken Fresken mit den Geschichten aus dem Leben des heiligen Nikolaus, die 1685 von G. B. Merano ausgeführt wurden.

Unter dem Bogen zeigt ein Fresko des jungen Parmigianino rechts den heiligen Bischof Nikolaus, links den heiligen Hilarius. Schön ist auch die Altartafel mit einer Darstellung der mystischen Trauung der heiligen Katharina, die 1536 von Gerolamo Bedoli Mazzola gemalt wurde.

Dritte Kapelle:
sie ist dem heiligen Johannes gewidmet. An den Wänden und auf dem Gewölbe ein Fresko mit Szenen aus dem Leben des Heiligen, das 1729 von Giuseppe Boni gemalt wurde. Die dem Flamen Giovanni Sons zugeschriebene Altartafel zeigt die Madonna mit Kind zwischen dem heiligen Papst Stefan und dem Evangelisten Johannes. Im äußeren Band unter dem Bogen beschreibt ein einfarbiges Fresko von Anselmi die Geißelung Jesus und des heiligen Lorenz.

Zweite Kapelle:
sie wird Kreuzkapelle genannt. Das Gewölbe und die Wände sind mit Fresken von G. Boni und B. Aldrovandini dekoriert und zeigen das Kreuz, das im Glorienschein von Engeln getragen wird. Unter dem Bogen befindet sich eines der ersten Fresken Parmigianinos in der Basilika (1521). Es zeigt rechts den heiligen Vitalis, der ein Pferd zurückhält, das aus dem Raum hinauszutreten scheint, während links zwei lesende Domherren zu sehen sind.

Erste Kapelle:
sie ist der heiligen Gertruds gewidmet. Das Gewölbe und die Wände wurden von Boni und Aldrovandini bemalt und zeigen Szenen aus dem Leben der Heiligen.

Unter dem Bogen ein Fresko von Parmigianino mit der heiligen Agathe und ihrem Peiniger sowie den Heiligen Apollonia und Luzia. In diesem Fresko aus dem Jahre 1522 bemerkt man einen gewissen Einfluß Correggios, der zu diesem Zeitpunkt gerade die Kuppel bemalte.

Die Sakristei:
die Fresken stammen aus dem Jahr 1508 vom Mailänder Cesare Cesariano. An den Wänden wechseln Grotesken, Darstellungen der Tugenden und biblische Szenen einander ab, während die Decke mit Rundbildern bemalt ist, die wertvollen Marmor darstellen.

Die Holzverkleidung der Wände stammt von ansässigen Handwerkern. In einem achteckigen Raum, der 1618 an die Sakristei angeschlossen wurde, befindet sich ein schöner Schrank mit Reliquien. Die Schranktüren wurden von Anselmi außen mit den Figuren der Heiligen Sebastian und Johannes dem Täufer, innen mit Grotesken auf hellblauem Grund bemalt.

DAS KLOSTER

Es wurde im 16. Jahrhundert gleichzeitig mit der Erweiterung der Apsis der Kirche errichtet und man hoffte, damit die kulturelle Aktivität der Kirche zu verstärken. Man verfügte so über mehr Raum für Gesprächsrunden und konnte die Geladenen auch beherbergen. Das Kloster besitzt drei Kreuzgänge, zu denen man gelangt, wenn man die Kirche rechts verläßt.

Kreuzgang San Giovanni:
er wurde als letzter errichtet (1537-38) und zeigt einen schönen Bogengang mit ionischen Säulen. Auf den Mauern sind Reste von Fresken aus dem 16. Jahrhundert zu sehen.

Kapitelkreuzgang
er wurde als erster der drei Kreuzgänge errichtet (1500) und ist mit dem vorhergehenden dank der Fortsetzung des Außenringes verbunden. Vom Bogengang aus gelangt man durch ein schönes Portal mit Nischen und zweibogigen Fenstern, das von Antonio Ferrari d' Agrate geschaffen wurde, in den Kapitelsaal. Darin sind ein schöner Holzchor von Marcantonio Zucchi und ein Gemälde von L. Peroni aus dem Jahr 1744 zu bewundern, das die Madonna des Rosenkranzes zeigt.

Kreuzgang San Benedetto:
er ist der größte der drei Kreuzgänge und wurde zwischen 1508 und 1512 errichtet. Hier wohnen die Mönche, deren Zellen sich in den oberen Etagen befinden. Schön ist das Refektorium, in dem das 1536 von Gerolamo Mazzola Bedoli gemalte letzte Abendmahl zu bewundern ist.

Die Bibliothek besteht aus drei Schiffen, die von zwei Reihen ionischer Säulen voneinander getrennt werden. Hier sind wertvolle, mit Miniaturen ausgeschmückte Handschriften und mehr als zwanzigtausend antike Bücher aufbewahrt.

Apotheke - Gewürzhandlung.
Die heute zu sehende Apotheke wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts angelegt, doch bereits im Jahre 1201 gab es hier eine Apotheke, die zuerst nur eine interne Funktion hatte, später aber dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Sie besteht aus vier Räumen.

Feuersaal
der Raum wird wegen seines großen Kamins aus dem 16. Jahrhundert so genannt. Es sind der Verkaufstisch, die Waagen und in den Regalen Keramikbehälter aus dem 16. und 17. Jahrhundert erhalten. An der Decke ein Medaillon von Innocenzo Martini aus dem Jahre 1606 mit einer Darstellung von Maria Himmelfahrt.

Mörsersaal
in diesen Raum gelangt man durch eine Tür, über der ein Holzadler, das Symbol des Klosters, wacht. Auch hier findet man Wandregale mit Keramikgefäßen und Marmor- bzw. Bronzemörsern. In den Lünetten sind die Lehrer der Medizin abgebildet, in der Mitte des Gewölbes zeigt ein Fresko die Erscheinung der Dreifaltigkeit vor dem heiligen Johannes.

Sirenensaal
der Raum trägt seinen Namen aufgrund der Kariatyden, die in die Bücherregale eingehauen sind. Hier sind wertvolle Bücher der Medizin und Arzneikunde vom 16. bis 19. Jahrhundert aufbewahrt. Die Lünette entstanden zu Beginn des 17. Jahrhunderts und zeigen Portraits der Ärzte Parmas jener Epoche. Über dem Tisch zeigt ein schönes Bild aus Ferrara eine Madonna mit Kind und den Heiligen Benedikt sowie Johannes den Evangelisten.

Laborsaal
hier befand sich das Laboratorium der Apotheke und in einem Raum darunter befinden sich noch einige Destillierkolben, Destilliergefäße und Waagen, die für die Zubereitung der Arzneimittel verwendet wurden.