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Parma Sehenswertes in Parma

 

 

 

 

 

 

     
Parma
  Parma - Sehenswertes  
     
Parma
  PALAZZO DUCALE  
     
     


Zum Herzogspalast gelangt man über eine breite Allee. Vor dem Palast stehen vier der zehn Statuen von Boudard, die die Genien Vertumnus und Pomona rechts und Pales und Triptolemus links darstellen.

Dieses Gebäude mit seinem Türmchen auf dem Mittelhaus ist typisch für Vignola. Dort, wo heute das Eingangstor und der Balkon sind, befanden sich ursprünglich zwei Marmortreppen, die direkt zur Hauptetage führten.

Im Erdgeschoß, dort wo heute das Tor ist, befand sich früher eine verzierte Grotte. Gegenüber dieser Grotte führte eine Brücke über einen kleinen Teich. Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts bestand das Gebäude nur aus dem Mittelbau von Vignola.

Nach einem Projekt von Simone Moschino und Gerolamo Rainaldi wurde der Palast dann durch den Anbau der beiden Seitenhäuser und der Seitenhöfe erweitert. Weiteren Veränderungen unterlag das Gebäude 1767, als der Architekt Petitot die Innentreppe errichtete und die beiden seitlichen Vorbauten mit einem Zwischengeschoß ausstattete. Er erhöhte sie auf diese Weise und gab dem Ganzen ein klassizistischeres Aussehen.

Der Palast wurde weder von den Bourbonen noch von Marie-Louise viel benutzt, da für den Sommerurlaub die prunkvolleren Paläste in Colorno und Sala bevorzugt wurden.

Heute ist der Palast der Sitz des Kommandos der Carabinieri.

Innenraum
In drei Sälen des Erdgeschosses sieht man Reste der Fresken von C Baglioni. Über die Treppe gelangt man hinauf in das Hauptgeschoß, in die sogenannte Vogeletage, weil die Decke mit 204 Stuckvögeln verziert ist, die 1767 von Benigno Bossi im Zuge der Renovierungsarbeiten unter Petitot gestaltet wurden. Hier befindet sich auch eine Statue Marie-Louises.

Vom Salon aus gelangt man in die übrigen Räume der Hauptetage. Wir beginnen den Rundgang in chronologischer Reihenfolge beim ersten Saal hinten links.

Orpheussaal
er wurde zwischen 1568 und 1570 vom Bologneser Girolamo Mirola und dessen Schüler aus Parma, Jacopo Zanguidi, genannt Bertoja, mit Fresken bemalt.

Der Saal trägt seinen Namen, weil man dachte, daß die Malereien die Geschichte des Orpheus darstellen. Tatsächlich jedoch ist das Treffen zwischen Roger und der Zauberin Alcina dargestellt, das von Ludovico Ariosto im 7. Gesang des wütenden Roland (Orlando Furioso) beschrieben wurde.

Links beginnend sieht man den herannahenden Roger, der von der in einem Laubengang im Hintergrund stehenden Zauberin erwartet wird. Die nächsten Wände zeigen das heitere Spiel der Damen und Ritter, die von Pagen in ihre Zimmer begleitet werden, sowie andere, nicht zum Zyklus gehörende Themen.

Im Gewölbe sieht man Roger und Alcina inmitten von Gästen bei der Lektüre.

Kußsaal bzw. Sala Aetas Felicior.
er wurde zwischen 1570 und 1573 mit Fresken bemalt, die wahrscheinlich von Zanguidi alleine ausgeführt wurde, weil Mirola 1570 starb. Der Saal ist charakteristisch für seine transparenten Säulen, die neu für jene Epoche waren.

Sie sollten einen naturalistischen Eindruck schaffen, der zu den Wand- und Gewölbedekorationen paßte. Sie zeigen Liebes- und Ritterszenen, die dem Epos Boiardo entnommen sind, das die Liebes- und Kriegsabenteuer des Paladins Roland beschreibt.

Im Mittelpunkt des Gewölbes erscheint eingerahmt, mit dem Schriftzug Aetas Felicior, Venus, die sich zum jungen Amor hin beugt. Rund um dieses Bild Liebesszenen, Reitergesellschaften und andere Episoden aus einer glücklichen Zeit.

Herminensaal
leider sind nur wenige Reste des 1628 vom Bologneser Alessandro Tiarini ausgeführten Freskos erhalten, das vom befreiten Jerusalem inspiriert war. Man kann nur das Treffen zwischen der reitenden Hermine und dem sterbenden Tankred erkennen. Rund um den Alkoven ein Flechtwerk aus Stuck von Carlo Bossi, aus welchem eine Amorette mit einer Taube in der Hand hervorkommt.

Liebessaal
mit den Fresken begann 1602 der Bologneser Agostino Carracci, der jedoch im darauffolgenden Jahr verstarb und die Arbeit unvollendet ließ. Von seinem Werk ist das mittlere Achteck erhalten, in dem die käufliche Liebe von drei Amoretten dargestellt wird, die den Bogen vorbereiten.

Rechts ist die Mutterliebe mit Äneas und der Mutter Venus auf dem Bug eines Schiffes dargestellt, während links Mars und Venus auf einem Felsen die göttliche Liebe verkörpern. Über dem Fenster symbolisieren die von Fischschwärmen bedeckten Peleus und Tethys die menschliche Liebe.

Die 1608 von Luca Reti ausgeführten Stukkaturen stellen die Liebschaften Jupiters dar. Die Wandfresken von Carlo Cignani aus dem Jahre 1680 zeigen weitere mit der Liebe in Zusammenhang stehende Szenen. Auf einer Wandseite erscheint die europäische Ratte.

Auf den folgenden Wänden: Bacchus bietet Ariadne den Schatz an, der Triumph von Venus und Amor, der Kampf zwischen Amor und Pan.

Legendensaal
drei Wände wurden zwischen 1604 und 1619 von Gian Battista Trotti, mit dem Beinamen Malosso, mit Fresken bemalt. An der ersten Wand: Jupiter trifft Bacchus und Venus; an der zweiten: die Opferung A/cestis; an der dritten: Circe gibt den zuvor in Schweine verwandelten Freunden Odysseus ihre menschliche Gestalt zurück; an der vierten Wand, zu beiden Seiten des Fensters, zwei Landschaftsbilder des Flamen Giovanni Sons.