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Piacenza Allgemeines zu Piacenza

 

 

 

 

 

 

Piacenza zwischen der Kunst, dem Fluss Po und dem Apennin
Wenn man die Skulptur von Alessandro Famese auf dem geschichtsträchtigen Hauptplatz in Piacenza betrachtet, kann man beinah den heftigen Wind vernehmen, der seine Haare und die Mähne seines Hosses durcheinander bringt.

Dieser adlige Kriegsherr konnte sich keiner Zerbrechlichkeit erlauben und sitzt seit über 400 Jahren fest auf dem Sattel. Ob er die Tausenden Besucher, die ihn zu jeder Jahreszeit hier bewundern, überhaupt wahrnimmt?

Das Abenteuerleben von Alessandro gehört zu den Tausend Legenden, in die Piacenza umhüllt ist. Diese einmalige Stadt, die sich entlang des Poufers erstreckt und auf anderer Seite von der Apenninkette umgeben ist, war einst eine perfekte Passierstelle, an der sich Wege von Prinzen, Pilgern, Kreuzrittern und Templern, Händlern und Künstlern kreuzten. Sie fasziniert heute immer noch und lädt zur ihrer Entdeckung ein.

KUNST UND KULTUR
Was macht man, wenn man mit einem reichen und mächtigen Gatten eine Pflichtehe geschlossen hat? Margarita von Österreich (1522-1586), natürliche Tochter von Karl V., blieb ihr ganzes Leben lang an der Seite ihres Mannes Ottavio Farnese in Piacenza .

Ihre ganze Liebe schenkte sie ihrem Sohn, Alessandro Farnese, einem der bekanntesten Kriegsherrn Europas.

Sie war aber eine „Frau von Welt" und hegte große Ambitionen. Sie hatte einen Traum zu verwirklichen und ließ ein prunkvolles Märchenschloss entwerten. Es macht nichts, dass dafür das mittelalterliche Schloss der Viscontis niedergerissen werden musste, denn dafür sollte das neue herzogliche Schloss in die Geschichte eingehen.

So entstand der Farnese-Palast (1558), die erste Besichtigungsetappe in Piacenza. Diese prunkvolle Palastanlage findet in Italien wenig andere Schlösser ihresgleichen.

Obwohl das Vorhaben Margaritas nicht zu Ende vollbracht wurde, ist der Palast immens: drei Stockwerke, eine Großtreppe, dekorierte Säle, verschiedene Museen, darunter die Pinakothek mit dem wertvollen „Tondo" von Botticelli, und eine immense Kutschenausstellung im Untergeschoss.

Das Farnese-Geschlecht hat in Piacenza viele Spuren hinter sich hinterlassen.

Unbedingt sehenswert sind zwei Pferde aus Bronze mit Alessandro Farnese und seinem Sohn Ranuccio auf dem Sattel. Diese Pferdestatuen gelten als Europas schönste Meisterwerke. Es ist auch nicht alltäglich, dass zwei Skulpturen einem Platz seinen Namen verleihen: Piazza Cavalli (Pferdeplatz) heißt Piacenzas Schmuckstück, an dem das Symbol der Stadt - der Gotico - in den Himmel emporragt.

Dieser im Stil der longobardischen Gotik erbaute Kommunalpalast ist ganz mit ghibellinischen Zinnenkränzen in Form des Schwalbenschwanzes und Laubengängen versehen.

Er wurde mitten in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Stadtrepubliken auf Veranlassung des Händlers aus dem Adelsgeschlecht der Guelfen namens Alberto Scotto im Jahre 1281 errichtet. Nebenan steht die Kirche San Francesco mit einem Reichtum an Kunstwerken in ihrem Innern, darunter die ergreifende Skulptur „Pietä".

Nach wenigen Schritten erreicht man den Domplatz (Piazza Duomo), an dem die romanische Kathedrale aus Rosamarmor (12. Jh.) sofort ins Auge sticht. Eine weitere obligatorische Etappe ist das 1804 erbaute Stadttheater (Teatro Munici-pale), dessen Fassade nach dem Vorbild der Mailänder Skala durch den Architekten Alessandro Sanquirico entworfen wurde.

Der Bühnenbildner der Mailänder Skala sorgte auch für die Inneneinrichtung des Stadttheaters. Eine weitere Stadtbühne ist das Teatro dei Filodrammatici, das in der entweihten Kirche Santa Franca aus dem 16. Jh., die Anfang des 20. Jh.s zum Theater umgestaltet wurde, untergebracht ist.

Seine Jugendstil-Fassade ist das Ergebnis der Kreativität des Piacentiners Gazzola. Der im neoklassischen Stil erbaute Palazzo in Via San Siro 13 beherbergt die Galerie der Modernen Kunst „Ricci Oddi", in der 850 Werke der darstellenden Kunst aus dem 18. und 19. Jahrhundert, von Boccioni über Carrä und Campigli bis Funi und De Pisis, ausgestellt sind.

Wenn man die Stadtmitte verlässt, kann man das Alberoni-Kolleg an der Via Emilia besichtigen, darunter eine Ausstellung flämischer Wandteppiche, die Pinakothek mit dem „Ecce Homo" von Antonello da Messina, das Naturhistorische Museum sowie die Sternwarte.