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Pisa Berichte über Pisa

 

 

 

 

 

     
Pisa
  Pisa - Berichte  
   
Pisa
  Pisa - die Wahrheit, Tips und Reiseinfos  
  von AMUNO  

 

1. Vorwort:
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Bevor ich nach Pisa flog las ich mir alle Berichte zu Pisa auf Ciao durch und ich muß sagen, daß die angebotenen Informationen mehr als bescheiden waren. Dies wird nicht gerade ein herzlicher Bericht über die Stadt, in der meiner Meinung nach nicht nur der Turm schief ist, aber nun lest selbst die Geschichte meines Leidens...

1. Vorwort
2. Die Story
3. Infos über Pisa
4. Reisen in Pisa
5. Tips & Tricks
6. Fazit

2. Die Story:
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Mit 30 Minuten Verspätung landeten wir (meine Freundin und ich) auf dem pisaner Flughafen. Das auschecken ging recht flott und schon standen wir am Infoschalter (circa 21.30 Uhr im September 02). Die erste Frage lautete, wie man ins Zentrum gelangen könnte. Nachdem auf einen internationalen Flughafen Deutsch, Englisch und Französich überhaupt nichts brachte, kamen wir immerhin mit gebrochenen Spanisch ans Ziel. Zur Wahl standen Taxi, Bus und Bahn.

Der nächste Zug sollte in 60 Minuten fahren, ein Taxi war nicht aufzutreiben und so fiel die Wahl auf den Bus. Die Haltestelle liegt zentral vor dem Haupteingang und ein Fahrkartenautomat steht direkt daneben, sogar mehrsprachig. Stadtfahrten kosten 0.77 E, leider besitzt der Automat kein Wechselgeld, also wieder rein zum Infostand und dort Tickets (billiatas) kaufen. Man denkt ja noch an einen Zufall mit dem Automaten...Außerdem ergatterten wir noch ein nützliches Infoheft "Grande Ospitalita"; ein Unterkunftsverzeichnis von Pisa und Umgebung, natürlich nur auf italienisch erhältlich...

Ebenso überraschend fand ein Kongress in Pisa statt, weswegen es eigentlich keine freien Zimmer mehr in ganz Pisa gab. Man erlernt in einer solchen Situation recht schnell die italienische Sprache, um sich telefonisch verständigen zu können. Überall nur Absagen und die ganze Stadt war von Leuten überfüllt, die ebenfalls keine Unterkunft hatten. Die eine Jugendherrberge war dauernd besetzt und die andere meldete sich gar nicht am Telefon.

Schließlich fanden wir nach einem 1-stündigen Gewaltmarsch (Zelt, Treckingausrüstung, Verpflegung, etc auf den Rücken) ein Taxi am schiefen Turm. Schon hier fiel uns die recht kleine Größe des Turms auf, aber das Txi war in diesem Moment wichtiger. Taxis sind in dieser Stadt die absolute Mangelware. Ab zur JuHe, die sich nicht gemeldet hatte, als letzte Chance vor einer Nacht auf dem Flughafen und tatsächlich klappte es auch. Ein Doppelzimmer für 45.00 Euro sprang noch raus. Mein Mitleid an alle, die diese Nacht ohne Dach verbringen mußten.

Die JuHe "Tulpian" liegt an einem Güllefluß außerhalb der Stadt und in der Gegend ist rein gar nichts.Bis 9.00 Uhr räumten wir unser Zimmer und nahmen den Bus in Richtung Pisa Hbf (Stazione FS). Dabei stellten wir mit erschrecken fest, daß es Bustickets in Italien nur in Tabakwarenläden, oder auf Flughäfen gibt.Die Busfahrer verkaufen zwar auch Tickets, aber nur äußerst widerwillig und natürlich auf italienisch. Nach einem kurzen Mäc-Menü am Bahnhof im MacDonalds (diese Fialialen kennen kein Frühstück!) ging es weiter in Richtung Marina di Pisa und somit erstmal raus aus Pisa.

7 Tage später oder das Grauen kehrt zurück...
Nach einer schönen Woch in Marina di Pisa, war es circa 12.00 Uhr Mittags, als wir nach Pisa zurückkehrten. Unser Flug sollte am nächsten Morgen gehen und nachdem Campingplatz und JuHe dezentral liegen rechtzeitigen Verkehrsanbindungen) war eine Nacht auf dem Flughafen eingeplant.

Wir fuhren erstmal dorthin um unsere Sachen in einem Schließfach unterzubringen und jetzt ratet mal: es gibt gar keine Schließfächer in Pisa, nicht ein einziges! Die Gepäckaufbewahrung am Flughafen hat täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet und verlangt pro Gepäckstück und 24 Stunden 6 Euro. Die 24 Stunden beziehen sich allerdings nur auf das Einlagern und Abholen an einem Öffnungstag. 4 Gepäckstücke über Nacht einzulagern hätte uns insgesamt also 48 Euro gekostet und hätte uns ebenfalls nichts gebracht, da sie ja erst um 8.00 Uhr öffnen.

Wir gaben unser Zeug ab und wollten die Touritour machen, d.h. den Turm und das Drumherum, denn im Endeffekt ist das auch schon alles, was Pisa so zu bieten hat.Hier kommt man allerdings auf eine Summe von 15 Euro pro Kopf, wenn man alles besichtigen will und soetwas wie Kinder oder Studentenpreise kennt man dort nicht.Direkt am Turm und der Kathedrale befinden sich massenweise Tourishops, die alle hoffnungslos überteuert sind.

Läfut man nur 10 Minuten in Richtung Süden (Richtung Hbf.) spart man in in allen Sparten fast 50%. Der Turm an sich ist schon eine sehr sehenswerte Sache, hat mich jetzt persönlich nicht vom Hocker gerissen. Außerdem gibt es tausende von Touris, die einen Arm in die Höhe strecken, damit es auf den Fotos so aussieht, als würden sie den Turm stützen.

Die Kathedrale direkt daneben ist schon um einiges eindrucksvoller und es gibt auch genug geführte Touren auf Deutsch, bei denen man sich einfach einklinken kann. Weiterhin gibt es noch einige Museen, die allerdings vor der Kathedrale besichtigt werden sollten. Macht man es umgekehrt, ist man in den Museen bei weitem nicht mehr so beeindruckt, den diese Kirche ist großartig.. Dieses ganze Gebiet nennt sich Piazza di Miracoli (ja genau wie unsere allseits beliebte Spaghettifirma)

Die eigentliche Stadt liegt dann südlich des Platzes. Will man in die City so kann man durch die alten Gassen spazieren, wobei diese allerdings eher das Auge beleidigen, als eindrucksvoll zu wirken. Man überquert dabei eine der beiden Hauptbrücken über den Arno überqueren. Der Fluß Arno erinnerte mich dann aber auch wieder latent an den Güllefluß der ersten an der JuHe.

Na ja, die City besteht eigentlich aus zwei Hauptplätzen, die durch eine große Straße miteinander verbunden sind. Hier gibt es schicke Boutiquen und auch nette Straßencafes, eigentlich war es der gemütlichste Teil der Stadt wie ich fand. Noch ein wenig typisch italienisch und noch nicht so ganz Touriüberlaufen. Nachmittags haben auch hier die Geschäfte geschlossen und öffnen erst wieder gegen 17.00 - 18.00 Uhr.

Nach einem recht guten Essen gings zurück zum Flughafen, schließlich mußten die Rucksäcke ja bis 20.00 Uhr abgeholt sein. Wir richteten uns in der Lobby ein und circa 30 andere Leute hatten die gleiche Idee. Es war eine angenehme interantionale Runde und den Umständen entsprechend gemütlich. Außerdem gibts im Flughafencafe Kaffee und Cappuchino für 85 Cent bzw. 1,20 Euro.

Der Schock dann um 24.00 Uhr: Der Flughafen machte dicht!
Tja, da hieß es dann raus in die Kälte bis 5.00 Uhr. Es gab keinerlei Unterstützung durch das Flughafenpersonal bzw. irgendeine Einsicht. Wir verbrachten also in großer Runde die Nacht vor dem Flughafen und es war wirklich kalt und ungemütlich. Um 5.00 Uhr öffneten die Pforten des Flughafens wieder und so konnten wir uns immerhin aufwärmen. Das Cafe allerdings öffnete erst um 6.30 Uhr...

3. Infos über Pisa:
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Der Schiefe Turm von Pisa wurde von 1173 bis 1375 gebaut.Er ist 54,75 Meter hoch und seine Neigung beträgt im Jahr 2000 4,86 Meter.1989 wurde der Turm geschlossen ,weil er drohte umzukippen.Dies war aber schon so, als der Dombauer Bonnanus den Turm auf einem Kanal errichtete und dieser sich nach Süden neigte.Aber im Jahr 2001 wurde er wieder halbwegs sicher.Denn er wurde 40 Zentimeter gerade gerückt.In einer langwierigen 28 Millionen Euro teueren Aktion wurde dem Turm zuerst ein Korsett aus Stahlkabeln angebracht.Dann wurde der Boden unter einem Teil des Fundamentes weggezogen.Durch den Druck der 15000 Tonnen hat sich der Turm "von selbst" wieder aufgerichtet.Zunächst soll der Turm erst einmal 300 Jahre halten.Am 16.Juni 2001 wurde er offiziell wieder eröffnet.Um den Turm nicht zu belasten dürfen höchstens 30 Leute hoch.

Dom:
Der Dom sieht zum Teil römisch und orientalisch aus. Mit dem Bau wurde im 12. Jh. begonnen. Von ehemals 4 Toren steht nur noch das Tor des San Ranieri. Das Tor ist stark byzantinisch beeinflußt und stellt die Geburt Christi, die Flucht nach Ägypten und die Kreuzigung Christi dar.
Im Innernen ist das Grabmal von Kaiser Heinrich VII. Das schönste Kunstwerk des Doms ist die Kanzel. Sie besteht aus neun Reliefteilen mit Themen aus dem neuen Testament.

Bapisterium:
Ist die größte Taufkirsche der christlichen Welt. In ihr sind romanische, gotische, byzantinische und sizilianische Bauweise vereint. Das Innere wird vom Taufbecken und der Kanzel beherrscht und wirkt kühl.

Camposanto:
Langestreckter, marmorummauerter Friedhof, gebaut 1278. Begraben sind hier berühmte Pisaner. 1944 wurde er in Brand gesetzt und schwer beschädigt. Daraufhin wurde er restauriert und heute kann man ihn in seiner ursprünglichen Gestalt bewundern. Zu den schönsten Werken gehören die "Jungfrau des Lächelns" eine Mutter-Kind-Darstellung und das Gemälde "Triumph des Todes". Rundum findet man römische Särge.

Piazza di Cavalieri:
Dieser Platz - ohne Straßencafes - war früher das Zentrum von Pisa. Hier steht das Palazzo dei Cavalieri, indem sich früher die Militärschule der Ritter befand und heute Sitz einer Elite-Universität ist.

Nationalmuseum San Matteo:
Nicht weit vom Arno-Ufer entfernt, im alten Kloster San Matteo. Hier findet man pisanische Kunst, eine Reihe von Altarbildern aus dem 14. und 15. Jh., Werke flämischer Meister und aus dem alten Florenz des 17. Jh., alte Choralbücher und Statuen.

Wer von Kunst und Kultur genug hat, kann sich im Scotto-Garten oder im Botanischen Garten zürckziehen.
Der Scotto-Garten liegt im Südosten der Stadt und hat noch eine Florentiner Zitadelle. Üppiger ist der Botanische Garten, in der Nähe vom schiefen Turm, mit meterhohen Palmen und exotischen Gewächsen.


4. Reisen in Pisa:
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Hotelzimmer sind durchgegehend nicht unter 60 Euro zu erhalten, ganz gleich wieviel Sterne man nimmt. Am besten man nimmt sich ein Zimmer in der JuHe (Buslinie 3 fährt direkt vor die Haustür) und nimmt sich dort ein Zimmer. Noch billiger geht es eigentlich nur auf dem Campingplatz der auch dort zu fingen ist. (Ebenfalls Buslinie 3 oder man kann ihn auch recht bequem vom schiefen Turm zu Fuß erreichen)

Die wohl billigste Art um nach Pisa zu reisen lautet Ryanair (Ryanair.com), ich zahlte für 2 Personen, inklusive Rückflug 57.12 Euro und das dürfte kaum zu schlagen sein.

In Pisa direkt reist man am billigsten mit Bussen, womit man auch fast die ganze Toscana erkunden kann. Die Preise sind wirklich sehr günstig, auch wenn man auf den Komfort verzichten muß.

Die Bahnreisen sind ebenso günstig und lohnen sich, wenn man zum Beispiel einen Abstecher nach Florenz machen will. Diese Stadt hat wirklich einiges mehr zu bieten als Pisa und wird nicht umsonst die Stadt der Kunst und Museen genannt.

Alle gängigen Autovermietungen haben ein Büro am Flughafen, der sich auch nur 2 Kilometer vom Zentrum Pisa entfernt befindet.

 

5. Tips & Tricks:
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In der Toskana sind fast so viele Trickbetrüger unterwegs wie in Rom. Deswegen sollte man folgendes beachten: Ihr werdet mit Sicherheit angebettelt werden und zwar meistens von Zigeunern, die nur darauf warten, daß ihr Eure Brieftasche zückt. man sollte sofort dabei sofort mit einem ausdrücklichen Basta reagieren und vor allem niemals den Geldbeutel zücken. Selbst wenn man etwas geben will, dann sollte es Kleingeld aus der Hosentasche sein. Ich habe selbst in der Woche zwei Diebstähle beobachtet, aber gegen diese organisierte Gruppen und bei dieser Einstellung der örtlichen Polizei (Carabinieri), ist es nutzlos etwas unternehmen zu wollen. Eine Diebin war eine Zigeunerin mit einem Baby auf den Arm. NIE WIRKLICH NIE DEN GELDBEUTEL ZÜCKEN! Die sind so verdammt geschickt mit den Händen, man bekommt es einfach als betroffener nicht mit, sondern erkennt die Tricks nur aus anderen Winkeln!

Bucht in jedem Fall vor der Anreise schon Zimmer in Pisa, denn die Stadt ist eigentlich immer von Touris überlaufen. Man kann auch gerne ne Pauschaltour nehmen, wobei sich die Besichtigung auf die wirklich schönen Seiten von Pisa beschränkt.

Essen in Italien ist eine Sache für sich. Zu den angegebenen Preisen kommt immer noch pro Person Gedeckkosten, die an den Touriorten in wahre Preisknüller ausarten können. Lieber ein paar Meter weiter und dort findet man auch ordentliche Preise. Zum Essen wird in Italien immer eine Flasche Wasser getrunken (Aqua Minerale con Gas [Sprudel] Aqua Minerale [stilles Wasser]). Diese Flasche kostet eigentlich nie mehr als 1.50 Euro und fängt bei einem Liter an. Bei der Wärme äußerst zu empfehlen!
Gegessen wird im Normalfall in zwei Gängen, was preislich aber recht teuer werden kann. Das Gebot der Stunde heißt Pizza, Pizza, Pizza, die man für recht wenig Geld erhält. Dazu einen guten Wein und das Wasser und so kommt jeder mit unter 15 Euro pro Essen aus.

Geht nicht in die Nebenstraßen von Pisa, sie sind einfach nur dreckig und eigentlich tot.

Sucht Euch eine nette Hotelbar, die ihr zu späterer Stunde benutzen könnt. Die Stadt ist ab 24.00 Uhr recht tot und es gibt nur noch ein paar Nachtschwärmer rund um den schiefen Turm.

Wenn ihr viel in der Toskana unterwegs seid, dann holt Euch bei einem Tabakwarenladen (Kopierhinweis von amuno) gleich einen kompletten Block mit Busfahrkarten, die gehen schneller weg als man denkt. Nachmittags haben die Geschäfte ausnahmslos geschlossen und man erhält einfach keine. Außerdem vorsicht beim Busfahren, es werden keine Haltestationen durchgesagt oder angezeigt. Immer selbst darauf achten, daß man rechtzeitig rauskommt.

Kauft nichts an den Tourishops oder den Straßenverkäufern. Die sind alle absolut überteuert und vor allem haben sie nur schlechte Qualität im Angebot.

Nehmt ein kleines Wörterbuch mit, denn in Italien scheinen Fremdsprachen fast unbekannt, auch wenn es sich um eine Touristenstadt handelt.

Am Bahnhof und am Flughafen findet man jeweils eine Touriinformation.

6. Fazit:
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Pisa ist eine kleine, stinkende Stadt, welche absolut nichts für seine Touristen tut. Es gibt keinen Service, keine Unterstützung und selbst die Touribüros sind überlastet und fremdsprachlich gesehen, eine Kraterlandschaft. Nichts desto Trotz kann man ja nicht nur schlechtes über Pisa berichten. Der Turm und der Piazza di Miracoli ist schon sehr schön, allerdings ist das auch schon wieder so ziemlich alles.

Pisa kann man für einen Tag empfehlen, dann sollte man aber dringend weiter in Richtung Livorno (der Markt ist unglaublich) oder Florenz.

Ich hoffe ich habe Euch nicht zu sehr gelangweilt

EUER

AMUNO