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Pisa Sehenswertes in Pisa

 

 

 

 

 

   
Pisa
  Nationalkirche Santo Stefano  
   
   

DIE NATIONALKIRCHE SANTO STEFANO DEI CAVALIERI

Die Kirche dei Cavalieri wurde auf derselben Stelle gebaut, an der früher einmal eine noch ältere Kirche stand, die San Sebastiano delle Fabbriche Maggiori genannt wurde.

Giorgio Vasari begann mit der Konstruktion des neuen Baus 1565; dieser wurde 1569 geweiht, wenn auch die Fassade noch nicht fertiggestellt war. Diese wurde zwischen 1594 und 1606 erbaut und erwies sich als ein äußerst elegantes Werk mit ihren Säulen, Pfeilern und Ornamenten aus kontrastierendem Marmor.

Die Fassade wurde Bernardo Buontalenti zugeschrieben, aber dies entspricht nicht der Wahrheit. Es stimmt hingegen, daß Don Giovanni dei Medici der alleinige Erbauer der Fassade war. Die Großherzöge Cosimo I. und Ferdi-nando I. werden in einer Inschrift an der Spitze der Fassade als Gründer des Ritterordens von Sankt Stefan und der wunderschönen Renaissancekirche genannt.

Die beiden Seitenschiffe waren in dem einfachen Plan des Vasari nicht vorhanden. Sie wurden 1682 von dem Architekten Pier Francesco Silvani hinzugefügt, während der elegante Turm der Kirche nach dem Plan des Vasari zwischen 1570 und 1572 gebaut wurde.

Das Innere der Kirche
Das Innere der Kirche ist reich an Werken, die äußerst beachtenswert sind. Vorallem fallen die beiden Weihwasserbecken auf, ein Werk von Carlo Fancelli, der sie nach dem Entwurf von Vasari ausführte. Auch die Kanzel, die an der Wand steht und die aber für den Dom bestimmt war, wurde von Fancelli 1627 ausgeführt.

Die Kathedrale schenkte dieses beachtenswerte Werk der Kirche dei Cavalieri 1929-30. Rechts und links an der Eingangstüre sind zwei sehr beachtenswerte Fragmente einer Holzskulptur, die von einer antiken Galeere des Ordens stammt und darüber Fahnen, die den Türken sowie den Piraten von den tapferen Rittern von Sankt Stefan geraubt wurden.

In der Mitte rechts kann man noch ein Fragment von großen Ausmaßen erkennen, das Waffen, Fahnen und Sklaven darstellt. Es ist vielleicht ein Werk des ausgezeichneten pisanischen Holzschnitzers Santino. Am Ende des Mittelschiffs befinden sich zwei Bilder in Tempera, die einige Geschichten aus dem Leben des hl. Stefans, dem Schutzherrn des gleichnamigen Ordens, darstellen.

Ein anderes bewundernswertes Bild ist auf dem Mitteltor der Kirche; alle diese Werke werden Giorgio Vasari zugeschrieben, der den Platz wieder aufbaute und somit das Pisa der Renaissance. Äußerst beachtenswert ist die Decke aus wertvollem Holz, in deren Mitte zahlreiche Malereien sind, die alle mit den Heldentaten des pisanischen Ritterordens verbunden sind.

Cosimo III. der Medici ließ den Hochaltar erbauen. Der Großherzog Cosimo mußte ganze neun Jahre warten bis er den eindrucksvollen Altar vollendet sah und mußte außerdem die nicht geringe Summe von 20.000 Scudi auf sich nehmen um ihn zu vervollständigen.

Der Altar, der in orientalischen Porphyr gebaut wurde, wurde im Jahre 1682 von Pier Francesco Silvani geplant. Giovan Battista Foggini verwirklichte 1700 den Plan des Silvani mit kleinen Veränderungen. Die Urne des Altars enthält die sterblichen Reste des hl. Stefans, dem Papst und Märtyrer des christlichen Glaubens; diese wurden im Friedhof von San Callisto in Rom gefunden.

Sie wurden nach Trani in das ferne Apulien im XII. Jahrhundert gebracht, aber auf das Dringen des Großherzogs der Toskana hin, im Jahre 1682 nach Pisa überführt. Oben neben dem Hochaltar, sind zwei Orgeln. Die erste links ist ein Werk des berühmten Senesen Azzo-lino della Ciaja nach dem Vorbild der Orgeln in Marseille, Trient und Hamburg. Die Orgel wurde von della Ciaja dem letzten Großherzog der Medici, Gian Gastone, im Jahre 1734 geschenkt und wurde anläßlich seines Begräbnisses am 28. November 1737 eingeweiht.

Nach der Aufhebung des Ordens von Sankt Stefan, die von Napoleon veranlaßt wurde, wurde die Orgel verschiedentlich verändert und erst 1914-15 restauriert wobei antike Klänge von zahlreichen anderen und berühmten Orgeln hinzugefügt wurden.

Das großartige Werk von Azzolino della Ciaja wird für ein wahres Meisterwerk gehalten und noch heute wird die Orgel der Kirche der Ritter von Sankt Stefan in Pisa als eine der besten in Italien und vielleicht in Europa betrachtet.