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Pisa Sehenswertes in Pisa

 

 

 

 

 

   
Pisa
  Nationalmuseum  
   
   


Es liegt auf der Piazza San Matteo am Lgngarno Mediceo und birgt in schönen Sälen sehr wertvolle Skulpturen und Bilder. In weitläufigem Rahmen findet man hier Werke der Pisaner Malerei aus dem XIII,-XIV. Jahrh. sowie Arbeiten florentiner und seneser Maler aus dem XIII,-XIV. Jahrh.

DAS NATIONALMUSEUM VON SAN MATTEO
Dieses Museum, das mit gutem Recht zu den wichtigsten Italiens gezählt wird, ist in einem alten Bau am Lungarno Mediceo untergebracht, der ursprünglich ein beachtenswertes Kloster der Benediktiner war.

Das Kloster wurde verschiedentlich verändert und im Laufe der Jahrhunderte auch als Gefängnis und Kaserne benützt. Mit einer eleganten klassizistischen Fassade ist es links von der Kirche auf einem kleinen Platz gelegen, der sich zum Arnoufer hin öffnet.

Die Sammlung der wunderbaren Werke, die jetzt im Museum aufbewahrt sind, begann mit einer ersten Gruppe von Bildern, die dem Dombauamt 1796 vom Domherrn Zucchetti hinterlassen wurde; später wurde diese erste Gruppe dank verschiedener Schenkungen vergrößert, bis sie zu einer beachtenswerten Anzahl von grundlegenden Werken der Kunstgeschichte aller Epochen wurde.

Am Ende des vorigen Jahrhunderts wurde das ganze Material neu geordnet und in das Kloster von San Francesco gebracht. 1949, nach einer gründlichen Restaurierung des alten Benediktinerklosters, wurden die Werke von neuem in 37 Räumen im neuen Nationalmuseum von San Matteo ausgestellt. Unter den dort zusammengefaßten bedeutendsten Werken sind besonders die der größten lokalen Künstler (diese Bezeichnung ist lediglich anagrafisch zu verstehen, da ihr Ruhm weltweit verbreitet ist) der Beachtung wert.

Von Giovanni Pisano die Tanzende Figur und die Heilige mit dem Reliquienbehältnis, die beiden wunderbaren weiblichen Figuren der Heiligen von der Außenfassade des Baptisteriums stammend, eine kleine Madonna; von Giunta Pisano das außerordentliche Gemalte Kreuz, sicher eine der kostbarsten Inkunabeln unserer Zeit.

Von Andrea Pisano die Verkündete und vom Meister von San Martino, einem Anonymus des 13. Jahrhunderts von größter Wichtigkeit, die Jungfrau mit dem Kind und Geschichten. Gerade diese stellt einen der größten Anziehungspunkte im Museum vor, da der Meister von San Martino ein großes Kapitel in der Geschichte der pisanischen Malerei einnimmt, als daß in seinen Werken die aristokratischen Tendenzen Giuntas, die rustikaleren und improvisierten Enrico die Tedices und die neuen Prägungen der Umweltkultur wie die des erlesenen Klassizismus Nicola Pisanos zusammenströmen.

Man kann mit gutem Recht sagen, daß der unbekannte Maler den Zyklus der mittelalterlichen Malerei seiner Stadt abschließt und gleichzeitig eine neue Seite der italienischen Malerei aufschlägt, die von den Vorläufern Duccio di Boninsegnas und von Duccio selbst und in Florenz hauptsächlich von Cimabue beschrieben werden wird.

Dies genüge, um seine Wichtigkeit erkennen zu lassen. Neben diesen Meisterwerke erlauben viele Werke aus dem engen Kreis oder sogar aus der Werkstatt der Meister selbst, eine äußerst klar gegliederte und erschöpfende Übersicht dieses Abschnitts des 13.-14. Jahrhunderts, besonders die Bildhauerei betreffend.

Es fehlen andere große Werke derselben Epoche von außerhalb des pisanischen Raumes (vor allem aus Siena). Hier sei für alle die Madonna mit dem Kind und den Heiligen von Simone Martini und die Verkündigung von Giovanni da Milano erwähnt.

Das frühe 15. Jahrhundert öffnet sich mit einem vollkommenen Meisterwerk, dem Heiligen Paul des künstlerischen Lehrmeisters der Renaissance, Masaccio. Dieses, Teil des Polyptychons der Kirche del Carmine, ist heute zwischen London, Berlin und Wien aufgegliedert, während die andere Seite des gleichen Moments, die zarte und blühende der Spätgotik von Gentile da Fabriano in der Madonna mit dem Kind dargestellt ist. Wir nennen noch den herrlichen Erlöser vom Angélico und weiter Gozzoli und Ghirlandaio.

Aus den folgenden Jahrhunderten sind nicht zu vergessen: die Rebekka am Brunnen von einem der bedeutendsten Manieristen, Rcsso Fiorentino, die Göttliche und die Weltliche Liebe von Guido Reni und schließlich ein weltberühmtes Bild 'generis' Der Floh von dem Bologneser Giuseppe Maria Crespi.

Es fehlen nicht verschiedene und sehr beachtenswerte Zeugen der angewandten Künste, darunter zahlreiche, wertvolle Wandteppiche. Man kann abschließend sagen, daß das Museum von San Matteo, wie schon erwähnt, vor allem seiner Werke aus dem pisanischen 13.-14. Jahrhundert wegen wichtig ist und in gewisser Weise eine kostbare Ergänzung zu den wundervollen Bauten dieser und früherer Epochen, die Pisa aufbewahrt, darstellt.

Es sei noch hinzugefügt, daß die Räumlichkeiten des antiken Klosters, die um den schönen Kreuzgang mit Bögen und Biphoren liegen, anerkennenswerte museo-graphische Lösungen geboten haben: man betrachte zum Beispiel das Refektorium, wo verschiedene farbige Statuen und das bemalte Kreuz von Giunta Pisano aufgestellt sind.