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Portoferraio Napoleon in Portoferraio

 

 

 

 

 

Napoleons Paradies

Steil ist der Weg und beschwerlich, dafür aber wildromantisch. Hoch hinauf in die Berge durch einen dichten Wald ist auch Napoleon gestiegen, allerdings heimlich, um dort an der Kirche Madonna del Monte seine polnische Geliebte, Gräfin Maria Walewska, und den gemeinsamen Sohn Alexander zu treffen.

Die Verschwiegenheit war angebracht, denn Napoleons Gattin Marie Louise hatte ihren Besuch auf der Insel avisiert. Außerdem fürchtete der ehemalige Feldherr um seinen Ruf. Am 4. Mai 1814 war er nach seiner Abdankung in Fontainebleau auf Elba an Land gegangen.

Für ein knappes Jahr wurde die Villa in San Martino oberhalb von Portoferraio sein Refugium. Napoleon war nicht gekommen, um sich demütig vor der Welt zurückzuziehen.

Im Gegenteil. In der kurzen Zeit auf Elba baute er eine Verwaltung auf, sorgte dafür, dass der Obst- und Weinanbau aufblühte und regte erneut die Förderung von Eisenerz an.

Schätze unter dem Boden

Dass Elba über die unterirdischen Schätze verfügte, wusste man allerdings schon lange vor Napoleon. Schon in der Bronzezeit ließen sich hier ligurische Siedler nieder, die von den reichen Bodenschätzen profitierten, und auch Römer und Etrusker beuteten die Gruben aus.

Herrschaftshäuser stritten ständig um die Insel, die zunächst den Medici und später den Habsburgern gehörte, bevor sie 1799 an Frankreich ging. Napoleon wusste sehr gut, wo er gelandet war.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Portoferraio noch jährlich 200.000 Tonnen Roheisen produziert, 1982 schloss das letzte Werk. Der Bergbau auf Elba wiederum brachte die Industrie hervor, die heute noch die Küstenorte Piombino (abgeleitet vom italienischen Wort >piombo<für Blei) und Populonia prägen.

Auf Hochöfen und Walzwerke hat Napoleon damals noch nicht geblickt, auch sonst hat ihn sein Inselaufenthalt nicht verzagen lassen.

In seinem Domizil in San Martino ist von ihm eine kurze Notiz überliefert, die er an die Wand geschrieben hat und die soviel heißt wie: >Wo immer ich bin, bin ich glücklich<.