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Portofino Umgebung von Portofino

 

 

 

 


Wenn man Portofino über die Staatsstraße 227 in Richtung Santa Margherita verlässt, gelangt man nach PARAGGI. Diese seit dem 12. Jahrhundert für ihren Wasserreichtum bekannte Ortschaft besaß zahlreiche Mühlen, von denen im Ortsteil Acqua Viva noch einige existieren.

Paraggi ist ein natürliches Juwel: eine winzige Bucht mit kristallklarem smaragdgrünem Wasser, in der das Schloss CASTELLO BONOMI liegt, das im 19. Jahrhundert aus dem Umbau einer Genueser Festung hervorging, ebenso wie ein exklusiver Strand, Restaurants und elegante Nachtlokale.

Wenn man weiter in Richtung Santa Margherita fährt, führt ein Abzweig in der Nähe des Städtchens nach NOZAREGO.

Hier befindet sich die KIRCHE SANTA MARIA ASSUNTA von 1725 mit hübscher Barockfassade, in der wertvolle Gemälde von Luca Cambiaso und eine wunderbare Orgel des 18. Jahrhunderts zu finden sind.

Bemerkenswert ist auch der große Kirchplatz, der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde und aus Tausenden bunter Pflastersteine besteht. Von hier aus genießt man einen atemberaubenden Blick auf den gesamten Golf.

Die Bucht von San Fruttuoso

Um in die kleine Bucht von San Fruttuoso zu gelangen, die am Ende einer tiefen Einbuchtung liegt, die sich gen Süden zum Vorgebirge von Portofino hin öffnet, gibt es nicht viele Alternativen: entweder über einen der drei langen Fußwege, die sich zwischen den Felsen und der Pflanzenwelt des Berges entlang schlängeln, oder mit einem der vielen Boote, die Camogli (ebenso wie Genua und Santa Margherita) täglich mit diesem zauberhaften, vom Rest der Welt isolierten Ort verbinden.

Das zwischen den dunkelgrünen Pinien im Hintergrund und dem smaragdgrünen Wasser des Meeres liegende San Fruttuoso besteht aus einem kleinen Strand, einer monumentalen Abtei, einer Kirche, dem Turm der Doria und wenigen Häusern.

Die Legende über die Errichtung einer Einsiedelei, die sich dann zur Abtei entwickelte, erzählt, dass Giustino und Procopio, Jünger des Heiligen Fruttuoso, Bischof und Märtyrer, im Jahr 259 von einem Sturm in die entlegenste Bucht des Monte di Portofino geworfen worden seien.

Nach dem Schiffbruch sahen sie sich von drei Löwen umgeben, die sie - genau so wie es ihnen vorausgesagt worden war - nicht zerfleischten, sondern die Grenzen einer Kirche vor ihren Augen in den Sand zeichneten, die sie zu Ehren des Heiligen errichten sollten.

Gewiss ist jedoch, dass das Kloster in dieser Bucht im Jahr 711 errichtet wurde, als Prospero, der Bischof von Taragon auf seiner Flucht aus Spanien vor der Invasion der Mauren mit der Asche des Heiligen hier an Land ging.

Die von den Sarazenen zerstörte Siedlung wurde dann Ende des 10. Jahrhunderts von Benediktinermönchen wieder aufgebaut und im 13. Jahrhundert von den Doria erweitert.

Die ABTEI SAN FRUTTUOSO bietet sich unseren Augen als eines der wichtigsten mittelalterlichen Bauwerke Liguriens dar.

Im ersten Kloster, von dem durchaus bemerkenswerte Spuren noch gut erkennbar sind, sind byzantinische Einflüsse zu bemerken, nicht zuletzt auch in der runden Kuppel des Glockenturms der Kirche.

Ein großer Teil des Komplexes, den wir heute bewundern können, geht jedoch auf Ende des 10. Jahrhunderts/Beginn des 11. Jahrhunderts zurück, als Adelaide, Witwe von Otto I, seine Rekonstruktion anordnete.

Der Glockenturm der neuen Kirche hat eine byzantinische Kuppel mit achteckigem Umriss. Der Komplex umfasste auch einen Kreuzgang mit nur einer Säulenreihe, an dessen Westseite sich ein Bauwerk befand, das möglicherweise als Kapitelsaal diente.

Ende des 13. Jahrhunderts verflocht sich die Geschichte von San Fruttuoso mit der Geschichte der Familie Doria, auf deren Initiative ein neuer Ortsteil in Richtung Meer entstand.

Zum Zeichen ihrer Dankbarkeit ließen die Mönche zu, dass in einem zum Kloster zeigenden Raum ein Familiengrab der Familie untergebracht wurde.

Im 16. Jahrhundert erfolgten - ebenfalls auf Anregung der Familie - der Bau des Kreuzganggewölbes, die Erhöhung des Fußbodens und die Abtragung der Krypta.

Restaurierungsarbeiten jüngerer Zeit haben die architektonischen Charakteristiken des romanisch-gotischen Bauwerks wieder zum Vorschein gebracht.

Die von der Verankerung mit den Felsen herrührende Unregelmäßigkeit der Spannweite der Arkaden wiederholt sich auch in der Anordnung der Fenster, die sich offensichtlich nach der Innenaufteilung richteten. In der restaurierten Fassade wurden nach Eliminierung der alten Holzfensterläden gläserne Schiebefenster mit unsichtbarer Struktur angebracht, um den dreibogigen Fenstern die Reinheit der architektonischen Linien wiederzugeben und den herrlichen Blick auf Meer und Küste aus dem Inneren der Räume zu ermöglichen.

Das Dach wurde wie bei der ganzen Abtei aus traditionellen Materialien und Strukturen geschaffen. An der dem Meer zugewandten Seite wurden Zuganker aus Stahl angebracht, um die Fassade noch fester mit den dahinter liegenden Mauern zu verbinden.

Das Interieur der Abtei, ein Geschenk der Doria-Pamphili im Jahre 1983 an den F.A.I., den Fondo Italiano per l'Ambiente (Italienischer Umweltfonds) wurde der Öffentlichkeit für Besichtigungen des Museumsbereiches, in dem man die Veränderungen des Komplexes im Laufe der Zeit zurückverfolgen kann, zugänglich gemacht.

Der TURM ANDREA DORIA, der sich hinter der Abtei erhebt, stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde von dem Admiral Andrea Dona zur Verteidigung des Ortes vor den Überfällen türkischer Piraten errichtet.

Der kleine Strand vor der Siedlung von San Fruttuoso hat sich im Jahr 1915 bei einem heftigen Wolkenbruch, der die Ablagerungen des über die Ufer tretenden Wildbachs nach unten spülte, gebildet.

Die hiesigen Gasthäuser sind alle sehr klein, aber die Küche, die größtenteils aus Fischgerichten besteht, ist ausgezeichnet. Theoretisch kann man auch die Nacht in der kleinen Bucht verbringen, aber es ist sehr schwierig, an eines der sieben Zimmer in dem einzigen kleinen Hotel zu kommen.

Wenn man schließlich auf den Meeresboden der Bucht hinabtaucht, kann man den berühmten CRISTO DEGLI ABISSI (Christus der Tiefe), eine Skulptur von Guido Galletti, die 1954 zum Schutz der Seeleute ins Meer hinab gelassen wurde, betrachten.