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Portovenere Umgebung von Portovenere

 

 

 

 

 

DIE INSEL PALMARIA
Palmaria ist die größte Insel des kleinen Archipels von Porto Venere. Sie ist circa 189 Hektar groß und erreicht eine Höhe von 186 über dem Meer. Vom am nächsten gelegenen Punkt auf dem Festland (die „Bocche") ist sie nur etwa hundert Meter entfernt.

Sie ist die Fortsetzung des westlichen Abschnitts des Golfs von La Spezia: Hoch gelegen im Südwesten, steil abfallend und mit zahlreichen Grotten, fällt sie im Nordosten weniger steil ab und die Küste erstreckt sich bis zu den Landspitzen Punta della Scuola und Punta della Mariella - zwei terrassenförmige Gebilde, die jene auf dem Westabschnitt des Golfs nachbilden; kleine, meistens steinige Strande und ein vernachlässigbarer Bach vervollständigen das Landschaftsbild.

Die Befestigungen
Auf der Anhöhe von Palmaria steht das Forte Cavour. Es stammt aus dem Jahre 1857 und ist ein interessantes Gebilde aus unterschiedlichen Elementen der Militärarchitektur; auf die Originalstruktur wurden bis zu den 1930er Jahren verschiedene Flugabwehrbatterien und Flakposten hinzugefügt.

Weiterhin befindet sich auf der Anhöhe die Ampel-Batterie von Palmaria (oder Signalstation), deren Bau 1890 für die äußere Verteidigung des Golfs fertiggestellt wurde; sie sollte durch Abfeuern von Haubitzen die Brücken der feindlichen Schiffe zerstören, wurde jedoch in den 1930er Jahren in eine experimentelle Flakstation umgebaut.

Heute dient sie als Zentrum für Umwelterziehung. Auf der Punta della Scuola steht das Forte Umberto l., das 1887 errichtet wurde: Bemerkenswert ist die Kuppel aus schweren Gusseisenplatten (87,51 pro Platte); sie war mit zwei Krupp-Kanonen von 121 t bestückt, die es mit der Marineartillerie aufnehmen konnten - die Kraft für die Bewegung der Struktur stammte aus einer Dampfanlage mit vier Heizkesseln.

Die in den 1950er Jahren aufgelöste Struktur diente dann einige Jahre als Militärgefängnis. Nachdem es vor kurzem restauriert wurde, erhielt es den Namen „Fortezza del Märe", in der demnächst ein Museum untergebracht wird. Auf einem kleinen Felsen im Westen erkennt man deutlich den zwischen 1606 und 1608 erbauten Scola-Turm oder Turm von San Giovanni Battista.

Dank seiner günstigen Position ermöglichte er die Verteidigung des Hafens von Porto Venere und der Olivo-Bucht; auf Grund der fünfeckigen, abgeschrägten Struktur mit ihren 4 Meter dicken Mauern war es möglich, der neuartigen Artillerie jener Epoche zu widerstehen.

Die 1980 abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten machen nun die würdige Nutzung der Festung möglich; augenblicklich wird sie als Leuchtturm eingesetzt.

Die Grotten
Auf der Insel gibt es zahlreiche Grotten: Am bekanntesten ist die Colombi-Grotte, die sich in 40 Meter Höhe auf einem Kliff der Isola Palmaria öffnet. Hier fanden Wissenschaftler und Interessierte zahlreiche Fundstücke von der Altsteinzeit (ca. vor 12000 Jahren) bis zur Eisen- und Bronzezeit (vor 3000-2000 Jahren): Gräber, Tierknochen, Erzeugnisse aus Kieselstein , rotem Jaspis und Bein, Dekorationen (feingemeißelte Muscheln, Zähne). Berühmt ist auch die „blaue Grotte" mit ihren leuchtenden Farben, in die man mit dem Boot gelangt.

DIE INSEL TINO UND DER TINETTO-FELSEN
Die Insel Tino, die antike Tyrus major, ist circa 13 Hektar groß und 122 Meter hoch; die Insel ist einen halben Kilometer von Palmaria und 2,5 Km vom Festland entfernt. Sie hat eine hohe, steile Küste zum offenen Meer hin und einen regelmäßig abfallenden Hang zum Golf hin. Sie ist Militärgebiet und nur zum Fest von S. Venerio um den 13. September zugänglich. Die kleine Insel Tinetto war in der Vergangenheit, auch wenn es sich um wenig mehr als einen 17 Meter hohen Felsen handelt, wie die anderen Inseln von großer historischer Bedeutung.

San Venerio
Von besonderer historischer und architektonischer Bedeutung sind die Überreste des Klosters aus dem 11. Jahrhundert; die Fassade und der herrliche protoromani-sche Kreuzgang mit zweibogigen Fenstern und Kreuzgewölbe wurden zum Teil restauriert. Unter der Struktur aus dem Hochmittelalter kamen Überreste in deutlich romanischem Stil zu Tage, die die Existenz in einer kleineren Villa zur Zeit des spätrömischen Kaiserreichs vermuten lassen. Das Klosterzentrum besaß ab dem 7. Jahrhundert eine führende Rolle in der Verwaltung der Region von La Spezia, die diverse Jahrhunderte andauerte und sich auch auf weiter entfernt gelegene Gebiete ausweitete.

Die Ruinen von Tinetto
Auch auf dem Tinetto-Felsen können die Überreste einer protoromanischen Kirche mit zwei Apsiden und eines kleinen Oratoriums mit einer Apsis bewundert werden; sie stammen aus dem 11 .-12. Jahrhundert. Ebenso stehen hier die Überreste einer mittelalterlichen Zisterne. Es handelt sich um Zeugnisse eines anfänglichen Eremiten-Mönchstums im 5. und 6. Jahrhundert.

DIE GRAZIE UND DAS OLIVETANER-KLOSTER
Seno delle Grazie, östlicher Ortsteil von Porto Venere hat römische Wurzeln und war im Laufe seiner Geschichte Fischerei- und Schiffsbauzentrum. Das interessanteste Zeugnis ist das Olivetaner-Kloster, das auf einer nach der Madonna delle Grazie benannten Einsiedelei errichtet wurde und der im Jahre 1432 die Abtei auf der Insel anvertraut wurde.

Im Klosterkomplex, der zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert erneuert und ausgeschmückt wurde, befindet sich ein von Nicolö Corso mit Fresken ausgemaltes Refektorium, ein Holzchor von Paolo da Recco, ein herrliches Ziborium und verschiedene Gemälde, darunter das der Madonna delle Grazie, das Andrea D'Aste zugeschrieben wird.

DIE RÖMISCHE VILLA VON VARIGNANO
In der nahen Bucht von Varignano, die über Jahrhunderte eine bedeutende militärische Rolle spielte, kann man die Überreste der römischen Villa besichtigen (Besuch nach Reservierung: Tel. 0187-790307). In der zwischen 1965 und 1986 ausgegrabenen Villa werden auch heute noch archäologische Studien durchgeführt.

Im Hinblick auf ihre Charakteristiken, ihren Zustand und ihre Ausbreitung ist sie wahrscheinlich ein für Ligurien einzigartiges Beispiel und bezeugt weitreichend das Leben in der Region zu Zeiten der Römer. Die Reste, in denen mindestens drei aufeinander folgende Phasen zu erkennen sind, gehen auf das 2.-1. Jahrhundert v. Chr. zurück und führen bis ins 6. Jahrhundert n. Chr.

Man kann die Thermalanlage, die Zisterne, eine Ölmühle, Keramikfundstücke, große Behälter für die Aufbewahrung des Getreides, Statuen und andere Marmorarbeiten bewundern.

CAMPIGLIA
Der Ort ist ein wahrer Knotenpunkt der lokalen Straßen; hier enden die Saumpfade aus La Spezia und Porto Venere und beginnen die nach Tramonti und den Cinque Terre. Der auf die Tramonti-Küste weisende Ortskern hat antike Wurzeln, die seit 11 85 dokumentiert sind, und reiht sich auf dem Hügelrücken auf, der den Golf der Dichter vom offenen Meer trennt.

Kirche Santa Caterina
Sie wurde im 1 8. Jahrhundert auf einer sehr viel älteren Kapelle errichtet und war vom Kloster in Tino abhängig; die Kirche besitzt eine elegante Fassade und einen graziösen Glockenturm im toskanischen Stil; im Innenraum kann der kostbaren Holzchor aus dem 16. Jahrhundert bewundert werden.

Der Menhir von Tramonti
Oberhalb von Campiglia, entlang dem Wanderweg Nr. 1 auf einer Höhe von 482 Metern kann man einen großen, in den Boden eingerammten Felsbrocken vor einer Steinmauer bewundern: Es handelt sich um den Menhir von Tramonti, ein frühgeschichtliches Zeugnis, vielleicht aus der Bronzezeit, das wahrscheinlich eine astronomische Funktion innehatte. Ungewöhnlicherweise fällt der Schatten des Menhirs am Tag der Sommersonnenwende am 21 . Juni exakt auf die Mitte der davor befindlichen Mauer.

CHIOSO, FOSSOLA, MONESTEROLI, NAVONE, PERSICO, SCHIARA
Orte aus einer Handvoll von Häusern an den steilen, in Terrassen angelegten Hänge
von Tramonti oberhalb kleiner Steinstrände, zwischen den Cinque Terre und Porto Venere. Sie sind fast ausschließlich zu Fuß über schwindelerregende, scheinbar nie enden wollende Treppen erreichbar; doch die Mühe wird durch das Panorama, die farbenreichen Ausblicke und die Stille belohnt. Das Gebiet ist Teil des Nationalparks der Cinque Terre und auch hier wird eine sehr guter Sciaccheträ produziert!