 Prominente in Italien - Anita Garibaldi
Giuseppe Garibaldi, der „Heros zweier Welten", war von der piemontesischen Regierung in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden und flüchtete nach Brasilien, wo das Volk in offener Revolte gegen das Kaisertum der Braganza stand und die brasilianische Republik proklamiert hatte.
Garibaldi kämpfte auf Seiten der Republikaner. Während des Feldzuges verliebte er sich in die kaum achtzehnjährige Tochter Anita des Don Benito Riveira de Silva, der vor Kummer starb, als er sein Kind mit dem fremden Abenteurer fliehen sah, gekettet an ein Leben in Krieg und Gefahr.
Von nun an war Anita stets an der Seite des Geliebten, im Feuertaumel der Schlachten und der Flucht. In einer elenden Hütte, verfolgt und bedroht, schenkte sie ihrem ersten Sohn das Leben; zwei Kinder folgten nach.
Im Dezember 1847 wurde Garibaldi nach Rom gerufen, wo im Aufbruch europäischer Freiheit die Republik von 1848 verkündet und bitter umkämpft wurde.
Er schickte Frau und Kinder zu seiner Mutter nach Nizza — aber Anita litt es nicht fern von ihm; sie eilte wieder nach Rom, immer noch die reitende Amazone, schlug sich durch die Fronten der Österreicher und Franzosen und warf sich mitten ins Schlachtgetümmel.
Neben ihrem Mann stand sie auf dem Platz von Sankt Peter, als der geschlagene Garibaldi die letzten Rothemden um sich scharte: „Ich verlasse Rom.
Wer den Namen Italien nicht auf den Lippen, sondern im Herzen trägt, der komme mit mir!" Die Flucht ging durch Latium, Umbrien, die Romagna.
Anita trug wieder ein Kind unter dem Herzen, sie war krank, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten — aber wie wilde Tiere wurden sie weitergehetzt.
Auf den Armen trug der Freiheitskämpfer die geliebte Frau durch die Sümpfe von Comacchio. In einem einsamen Gehöft fand sie Ruhe zum Sterben. „In einem Licht von Martyrium" endete am 4. August 1849.
Anita Garibaldis Leben, ein heldisches Frauenleben von wahrhaft antiker Größe.
|
