 Prominente in Italien - Elisabetta Gonzaga
Das mittelitalienische Bergstädtchen Urbino, das der Welt einen der größten Maler — Raffael — geschenkt hat, war in der Renaissance eine bedeutende fürstliche Residenz.
Die Herzöge von Urbino aus dem uradeligen Hause der Montefeltro ließen viel von ihrem auf Kriegszügen erworbenen Reichtum ihren Untertanen zugute kommen und waren bestrebt, ihr kleines Land zu Wohlstand und Blüte zu bringen.
Der glanzvolle, von den Zeitgenossen hochgepriesene Herrschersitz, den sich der große Federigo II. auf den Höhen Urbinos hatte errichten lassen, galt als Palast und Festung zugleich, klassisch in der Vollkommenheit seiner Anlage und berühmt durch des Herzogs liebsten Schatz, seine kostbare Bibliothek.
Der Dichter und Diplomat Baldassare Castiglione hat Federigo das „Licht Italiens" genannt und die tiefsinnig erfundenen Dialoge seines Hauptwerkes an den Hof von Urbino verlegt.
Viele seiner Gespräche hat Castiglione der schönen, hochgebildeten Elisabeth Gonzaga aus Mantua „angedichtet", die als Siebzehnjährige Federigos Sohn und Thronerben Guidobaldo heiratete.
Guidobaldo hatte von seinem großen Vater zwar die hervorragenden Geistesgaben geerbt, aber nicht dessen Kriegsglück; Krankheit und mancherlei Verhängnisse verdunkelten seinen Weg und damit auch das Geschick Elisabettas, die gleich ihrer schönen Schwägerin Isabella d'Este als Kunstliebhaberin und Mäzenin hohes Ansehen genoß.
Zweimal mußte sie aus Urbino fliehen; das erstemal vor den Truppen Cesare Borgias, der ihren Gemahl um Thron und Herrschaft brachte, das zweitemal vor den Söldnern Leos X., die Guidobaidos Nachfolger Francesco Maria della Rovere bedrohten.
In ihrer Geburtsstadt Mantua ist Elisabetta Gonzaga gestorben, achtzehn Jahre nach dem Tode ihres Gemahls.
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