Prominente in Italien - Faustina Hasse-Bordoni
Das genaue Geburtsdatum „der Berühmtesten der Berühmten und der Schönsten der Schönen" im klassischen Zeitalter der großen italienischen Primadonnen ist kaum mehr festzustellen.
Faustina Bordoni stammte aus edler venezianischer Familie. Ihr Studium bei Gasparini und Bernacchi, dem größten Singemeister der altitalienischen Schule, verfolgte sie mit solcher Selbstkritik, daß sie nicht eher ruhte, bis ihre Stimme ein untadeliges Instrument geworden war.
„Sie ist unstreitig die Erste", meinte Quantz, der Flötenmeister Friedrichs des Großen, der sie in London hörte. Händel, der für seine im Jahre 1719 gegründete Königliche Akademie in London Sänger und Sängerinnen warb, gewann sie für sein Institut.
Hier trat Faustina in schärfste Konkurrenz zu Francesca Cuzzoni, der „goldenen Leier". Angetrieben von ihren Parteigängern, den „Faustinianern" und „Cuzzonisten", lieferten sich diese „kostbaren Kanarienvögel" scharfe, ja skandalöse Kämpfe.
Und doch war Faustina in ihrem Wesen von hohem Adel, stolzem Anstand und von Hilfsbereitschaft den Armen gegenüber. Kaiser Karl VI., Maria Theresia, Karl VII., August der Starke, Friedrich der Große, standen an ihrem Wege, der ein einziger Triumphzug durch die Hauptstädte Europas war.
Von Venedig aus führte er nach Florenz, Wien, London, Paris, München und Berlin. Im Jahre 1727 verehelichte sie sich mit Johann Adolf Hasse aus Bergedorf, der in Neapel und Venedig als Klavierspieler und Opernkomponist alles bezauberte.
Das Künstlerehepaar wurde 1731 nach Dresden berufen. Nach der Pensionierung ließ sich das Paar in Wien nieder und machte dort die Bekanntschaft Mozarts. Schließlich zogen sie sich nach Venedig zurück.
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