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Prominente in Italien
  Giotto di Bondone  
     


GlOTTO DI BONDONE

um 1267-1337

CHRONOLOGIE
Giotto di Bodone wurde vermutlich 1267 im toskanischen Vespignano geboren. Als Gehilfe Cimabues führte er im Alter von etwa 20 Jahren die ersten Fresken aus. In der Folgezeit revolutionierte er die Malerei als selbstständige Gattung, indem er die byzantinischen Malregeln überwand.

Giotto führte in ganz Italien bedeutende Freskenzyklen aus. 1334 wurde er in Florenz, wo er drei Jahre später starb, zum Stadt- und Dombaumeister ernannt.

Das genaue Geburtsdatum Giotto di Bodones ist nicht bekannt. Geboren wurde er in Vespignano im Mugello in der Toskana als Sohn eines wohlhabenden Bauern.

Giotto kam bereits im Alter von etwa 13 Jahren nach Florenz und wurde vermutlich in der Werkstatt von Cimabue ausgebildet. Als Gehilfe des italienischen Malers verbrachte er die Jahre 1287 und 1288 in Assisi, wo er gemeinsam mit seinem Meister die Fresken in den Bogenfeldern der Oberkirche von San Francesco anfertigte.

Bereits mit seinem ersten Freskenzyklus der „Franziskus-Legende", den er um 1296 an den Wänden der Oberkirche von San Francesco ausführte, trat er als revolutionärer Neuerer in Erscheinung.

Giotto überwand die Abhängigkeit von der beherrschenden byzantinischen und gotischen Tradition. Zudem schuf er mit seinen im Ansatz schon perspektivischen Gesichtspunkten, mit der Körperlichkeit seiner Figuren und dem individuelleren Agieren seiner Personen die grundlegenden Voraussetzungen, aus denen sich später die Renaissancemalerei entwickelte.

Zwar wurde der Freskenzyklus vermutlich von seinen Werkstattmitarbeitern ausgeführt, doch fertigte Giotto sämtliche monumentalen Entwurfszeichnungen auf dem Putz selbst an.

EIGENE FORM DES KUBISMUS
Um 1305 entstand in der Arenakapelle in Padua der zweite große Freskenzyklus Giottos. In insgesamt 39 fast quadratischen Freskenfeldern berichtet der Künstler in systematischer Anordnung vom „Marienleben" und dem „Leben Christi".

In der Sockelzone des Zyklus entstanden aus der Hand Giottos die ersten Grisaille-Figuren der abendländischen Kunstgeschichte. Die lebensgroßen Verkörperungen der „Sieben Tugenden" und der „Sieben Laster" werden als Reflexion auf das „Jüngste Gericht" an der Stirnwand der Eingangsseite interpretiert.

FRESKEN IN FLORENZ
Neben den Freskenzyklen fertigte Giotto auch zahlreiche Tafelbilder an, allerdings gibt es nur wenige, deren Zuschreibung gesichert ist. Am bekanntesten ist die „Ognissanti-Madonna", die zwischen 1300 und 1310 für die Allerheiligen-Kirche in Florenz entstand.

Die Muttergottes ist kein in sich gekehrtes göttliches Wesen mehr, sondern tritt mit einem leichten Lächeln als menschliches Wesen in Erscheinung. Zwischen 1321 und 1325 entstanden in zwei Kapellen der Florentiner Kirche Santa Croce die zwei letzten großen Freskenzyklen Giottos.

Zuerst schuf er die Fresken in der Cappella Bardi mit Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus. Die Ausmalung der Cappella Peruzzi führte Giotto einige Jahre später aus. Sie zeigt Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers und des Evangelisten Johannes. Die Abstufung von Licht und Farbe wirkt weich und fließend, die Bedeutung der scharf umrissenen Formen nimmt ab.

Wiederum ist zu erkennen, warum Giotto als Wegbereiter einer neuzeitlichen Malerei gilt: Er schuf Bildräume, die bereits mit perspektivischen Mitteln gestaltet sind. Seine Figuren erhalten plastische, fast schon kubische Formen. Von den vielen weiteren Aufträgen, die Giotto u. a. in Ravenna, Neapel und Mailand ausführte, sind keine Überreste mehr erhalten. 1334 wurde er zum Florentiner Stadt- und Dombaumeister ernannt und lieferte den Entwurf für den Campanile.

DIE FRESKOMALEREI
Bei der Freskomalerei wird das Gemälde mit Wasserfarben direkt auf dem nassen Kalkputz einer Wand ausgeführt. Da die Farben direkt in den Putz eindringen und sich sofort mit ihm verbinden, sind Korrekturen bei dieser Malweise praktisch ausgeschlossen.

Der Putz wird in allen Teilen tage-weise aufgetragen und vom Künstler am selben Tag von oben nach unten bemalt. Da das Malen schnell erfolgen muss, entwirft der Freskomaler im Allgemeinen schon vorher eine originalgroße Vorzeichnung, den so genannten Karton, den er auf die Wand überträgt.

Die Freskotechnik war bereits im griechisch-römischen Altertum bekannt. In Italien lässt sie sich gesichert wieder seit Giotto feststellen. Im Barock wurde sie auch in nordischen Ländern gepflegt.