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  Giuseppe Arcimboldo  
     


Giuseppe Arcimboldo
1527-1593

CHRONOLOGIE
Giuseppe Arcimboldo wurde 1527 in Mailand geboren. Ab 1562 arbeitete er zunächst am königlichen Hof in Wien, dann in Prag. Als Hofmaler war er vor allem für die Ausgestaltung großer Feste verant wortlich. Die Werke des Künstlers, die ab 1563 entstanden, gliedern sich in drei Kategorien: allegorische Zyklen, Personifikationen und Umkehrbilder. 1587 kehrte Arcimboldo, versehen mit hohen Auszeichnungen, nach Mailand zurück.

Arcimboldo entstammte einer Familie des Mailänder Stadtadels mit hohen geistlichen Würdenträgern als Vorfahren. Sein Vater war der Maler Biagio Arcimboldo, der seinen Sohn vermutlich auch künstlerisch ausbildete.

1549 waren Vater und Sohn an der Ausstattung des Doms ihrer Heimatstadt beteiligt. Sie lieferten Vorlagen für die Glasmalerei von Fenstern sowie den Baldachinentwurf für einen Altar. 1556 fertigte Arcimboldo Fresken im südlichen Querschiff des Doms von Monza an.

Das Vorbild vieler Maler des Surrealismus

DIE ZYKLEN
Arcimboldos große Zeit begann 1562 mit der Berufung an den Hof Kaiser Ferdinands I. nach Wien, wo er sich ebenso wie in der Prager Residenz zum vielseitigen Hofkünstler entwickelte.

1564 wurde er Hofmaler Maximilians II. und erhielt ein Jahr später als Porträtist am Hof eine monatliche Entlohnung von 20 Gulden. Schon 1563 war die erste Version des allegorischen Zyklus „Vier Jahreszeiten" entstanden.

Naturerscheinungen wie Blätter, Früchte und Stängel verwandelte er in anatomische Bestandteile eines zumeist in Profilansicht wiedergegebenen Kopfes. Dabei bewies der Künstler viel Liebe zum Detail.

So werden drei Zähne des lächelnden „Frühlings" von den Blüten eines Maiglöckchenstängels gebildet. Beim „Sommer" hingegen bestehen die Zähne aus den Kernen einer aufgesprungenen Hülsenfrucht.

Arcimboldo beherrschte sowohl die naturalistische Wiedergabe von Blüten, Früchten und Pflanzen als auch die Anatomie der Gesichtszüge. Um 1566 malte er die erste Fassung seines zweiten bedeutenden Zyklus „Vier Elemente".

In ihm stellte er die Elemente Luft und Erde, Feuer und Wasser ebenfalls als allegorische Personifikationen dar. Während sich viele dieser Darstellungen durch blühende Fantasie und skurrilen Humor auszeichnen, arbeitete Arcimboldo im Porträt des „König Herodes" (ohne Jahr) mit dem Schrecken: Den Kopf des Herrschers bildete er aus Kinderleichen.

PERSONIFIKATIONEN
Viele Werke Arcimboldos blieben undatiert, sodass eine zeitliche Einordnung schwer fällt. Um 1566 entstanden die ersten Personifikationen verschiedener Berufe. Werke wie „Der Jurist" dienten ursprünglich der Belustigung. Den „Bibliothekar" bildete Arcimboldo aus Folianten, Schriftrollen, Streifen und Zetteln.

Der gefragte Künstler war an der Ausgestaltung der Dekorationen zu den meisten höfischen Festlichkeiten beteiligt, darunter die Krönungen Rudolfs II. zum König von Ungarn (1572) und zum König von Böhmen (1575). Als Rudolf II. 1576 schließlich zum Kaiser gekrönt wurde, beschäftigte er Arcimboldo als Hofkünstler. Vier Jahre später ehrte er ihn mit Erbadel und Wappen.

UMKEHRBILDER
Eine dritte Werkkategorie Arcimboldos bilden die Umkehrbilder, die - auf den Kopf gedreht -eine zweite Darstellung zeigen.

So verwandelt sich ein Gemüsestillleben durch Umdrehen in einen Gärtner („Gemüsetopf / Gemüsegärtner", o. J.); eine Bratenplatte wird durch Umdrehen zu einem Koch („Bratenplatte/Koch", um 1585).

1587 kehrte Arcimboldo vom Prager Hof zurück in seine Heimat Italien und arbeitete von dort aus weiter für Rudolf II. - u. a. entstand „Kaiser Rudolf II. als Vertumnus" (1591) -, der ihm 1592 den Titel eines Pfalzgrafen (Conte palatino) verlieh. 66-jährig starb Arcimboldo in Mailand.

DER ZYKLUS DER „VIER ELEMENTE
1569 überreichte Arcimboldo Kaiser Maximilian IL zur Neujahrsfeier Versionen der Zyklen der ,Vier Jahreszeiten" und der ,yier Elemente". In der Darstellung der Elemente Luft und Erde, Feuer und Wasser brachte der Maler die Natur und die vom Menschen geschaffenen Geräte in Einklang.

So besteht der Kopf beim „Feuer" u. a. aus Flammen, brennenden Holzscheiten, Kerze, Öllampen, Feuerstein und Kanonenrohr. Arcimboldos Anliegen war es, die Möglichkeiten des Menschen zu verdeutlichen, das Feuer sowohl zu kriegerischen als auch zu friedlichen Zwecken zu verwenden.

Beispielsweise arbeitete er die Ordenskette des Goldenen Vlieses und ein Medaillon mit dem kaiserlichen Doppeladler ein, bezogen auf die Friedens- und Kriegsmacht der Habsburger.