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Prominente in Italien - Katharina von Siena

 

 

 

 

 

               
Prominente in Italien
  Katharina von Siena  
  25. 3. 1347 - 29. 4. 1380  


Im Europa des 14. Jahrhunderts ist die Ratlosigkeit zur Losung des Tages geworden. Papst steht wider Gegenpapst. Der Ehrgeiz Frankreichs, die Kurie zu beherrschen, hält den legitimen Nachfolger Petri als freiwilligen Gefangenen in Avignon.

Katharina von Siena

In Florenz erhebt die alte guelfische Republik das Banner des italienischen Nationalgeistes gegen die französische Führung der Kirche und die Fremdherrschaft in ihrem Staat.

In England zeichnet sich eine Loslösung von Rom ab. Der verwirrende Kampf der provençalischen, ungarischen und unteritalienischen Fürsten um das Königreich Neapel vertieft das ausweglose Dunkel.

Dantes Traum von einer Weltmonarchie, unter der sich die Völkerstaaten zusammenschließen, erscheint unwirklicher als je, zumal im Osten der Türke seine imperialistischen Pläne keineswegs aufgegeben hat.

In dieser Zeit ertönt die aufrüttelnde Stimme der Färberstochter Caterina Benincasa aus Siena. In der politischen Wirkung einer Jeanne d'Arc ähnlich, greift die Dominikanerin in machtvoller Rede und in Briefen großen Stils tief in das öffentliche Leben ein.

Die Heilige scheut sich nicht, dem Papst ernst ins Gewissen zu reden. Die politische Denkerin Caterina verspricht sich von einer Rückkehr des Papstes nach Rom ein weithin sichtbares Bekenntnis zu einer tausendjährigen Tradition und zugleich die allmähliche Wiederherstellung einer gesunden bürgerlichen Ordnung.

Daher sucht sie gleichzeitig Florenz zum Frieden zu bewegen, wie sie ebenso den Papst ermahnt, unkriegerisch mit Kruzifix und Psalmengesang in Rom einzuziehen.

Beides glückt ihr nicht. Nach der Legende mit zahlreichen Gesichten begnadet, gibt Katharina in der einsamen Zelle 1380 ihre Seele in die Hand des Schöpfers zurück.