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  Michelangelo  
     


Michelangelo
1475-1564

CHRONOLOGIE
Michelangelo Buonarroti wurde 1475 in Caprese bei Arezzo geboren. Schon als 13-Jähriger war er Lehrling in einer Malerwerkstatt, wandte sich aber bald der Bildhauerei zu. Zeit seines Lebens pendelte Michelangelo zwischen Florenz und Rom, wo er im päpstlichen Auftrag einige seiner bedeutendsten Werke schuf.

1546 wurde ihm die Bauleitung der Peterskirche übertragen, 1557 schuf er ein Modell für die Kuppel. Michelangelo starb 1564 in Rom.

Der Bildhauer, Maler und Architekt, der zu einem der größten Genies der Kunstgeschichte werden sollte, wurde als Sohn des Bürgermeisters und Friedensrichters Lionardo di Buonarroti in Ca-prese am oberen Tiber geboren. Michelangelo besuchte die Lateinschule in Florenz.

1488 schloss sein Vater für ihn einen dreijährigen Lehrvertrag mit Davide und Domenico Ghirlandaio ab. Durch einen seiner Lehrer kam Michelangelo in Kontakt mit Lorenzo de' Medici il Magnifico und dessen Humanistenkreis.

„Die Schöpfungsgeschichte aus der Hand eines Malergenies"

BILDHAUERISCHE ARBEITEN
Große Bedeutung für Michelangelos Werdegang erlangten die Werke der Antike, die er in der Kunstsammlung der Medici kennen lernte. Um 1490 entstanden erste Arbeiten, ausnahmslos Skulpturen. 1492-1494 arbeitete er an einem überlebensgroßen Herkules, um 1496 vollendete er als 21-Jähriger seinen „Bacchus".

Während seines Rom-Aufenthaltes 1498/99 schuf er die berühmte „Pietä" für die Peterskirche. Schließlich entstand 1501-1504 die Marmorstatue des „David" für die Piazza della Signora.

ERSTE MALEREIEN
Als erste erhaltene Arbeit des Malers Michelangelo gilt das Rundbild „Die Heilige Familie mit Johannes" (1504). Es ist geprägt von seiner Arbeit als Bildhauer - mit einem scharfen Wechsel von Licht und Schatten modellierte Michelangelo die kompliziert gedrehten muskulösen Figuren der Hauptgruppe sowie die männlichen Akte im Mittelgrund.

Leuchtende Farbigkeit und spiraliger Aufbau widersetzen sich dem Streben der Hochrenaissance nach Ausgewogenheit. Um 1504/05 wetteiferte Michelangelo kurzzeitig mit Leonardo im Großen Ratssaal des Florentiner Palazzo Vecchio, wo beide monumentale Schlachtenbilder ausführen sollten. Sie blieben jedoch unvollendet. Michelangelos ganze Konzentration galt den Arbeiten an einem monumentalen Grabmal für Papst Julius II.

Daher nahm er nur widerwillig den Auftrag des Papstes zur Ausmalung der Sixtinischen Kapelle an. Hinzu kam, dass Michelangelo in der Freskomalerei ungeübt war.

DECKENFRESKEN DER SIXTINA
Mit seinem ersten Entwurf war Michelangelo unzufrieden. In der Folge erweiterte er die auszumalende Gewölbefläche auf rund 1000 Quadratmeter.

Im Mittelteil sah er die Darstellung der Schöpfungsgeschichte auf neun rechteckigen Bildfeldern vor. Schließlich stimmte der Papst auch dem von Michelangelo entwickelten Bildprogramm zu, das aus rund 300 Figuren bestand. Vier Jahre lang stand Michelangelo Tag für Tag auf einem 20 m hohen Holzgerüst unter dem Gewölbe und brachte seine Malereien an.

Aus einer einzigartigen Verbindung von realen und gemalten architektonischen Elementen mit gemalten Skulpturen und rein malerischen Feldern entstand bis 1512 ein illusionistisches Gesamtkunstwerk. Eine weitere Arbeit in der Sixtinischen Kapelle schuf er 1536-1541 im Auftrag von Papst Paul III.: „Das Jüngste Gericht" an der Altarwand.

Ebenfalls für Paul III. malte Michelangelo die Fresken „Die Bekehrung des Paulus" (1542-1545) und „Die Kreuzigung des Petrus" (1546-1550) mit relativ massigen und eher unbewegten Figuren in der Capella Paolina. Zwar sind weitere angeblich von Michelangelo stammende Malereien als Kopien erhalten, doch ist ihre Urheberschaft umstritten.

,DAS JÜNGSTE GERICHT"
Papst Paul II erteilte Michelangelo 1536 den Auftrag für die Gestaltung der Altarwand der Sixtinischen Kapelle.

Der Künstler entschied sich für eine Massenszene, in deren Zentrum Christus als Weltenrichter mit Heiligen und Seligen steht. Darunter schließen sich Auferstehende und zur Hölle Verdammte an. Das Antlitz der abgezogenen Haut des heiligen Bartholomäus zeigt ein Selbstporträt Michelangelos.

Schon bald nach der Fertigstellung der Altarwand wurden die unzähligen nackten Gestalten als anstößig empfunden. Die hartnäckigsten Kritiker warfen dem Künstler vor, seine Arbeit sei als Badezimmerschmuck durchaus angemessen, nicht aber pur eine päpstliche Kapelle. 1564 musste daher Daniele da Volterra die Nackten dezent bekleiden.