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Prominente in Italien

 

 

 

 

 

               
Prominente in Italien
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Prominente in Italien
  Nicolas Poussin  
     


Nicolas Poussin
1594-1665

Poussin wurde als Sohn eines ehemaligen Soldaten in Villers in der Norman-die geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Ersten Kunstunterricht erteilte ihm der Provinzmaler und Manierist Quentin Varin, bei dem Poussin ab etwa 1610 eine Ausbildung absolvierte.

Zwei Jahre später ging er ohne Wissen seiner Eltern nach Paris, wo er sich mit der italienischen Malerei auseinander setzte. Durch Beziehungen fand er Zugang zum königlichen Hof und beteiligte sich an der Dekoration des Palais du Luxembourg.

CHRONOLOGIE
Nicolas Poussin wurde 1594 in Villers/Normandie geboren. 1612 kam er nach Paris, wo er in verschiedenen Ateliers tätig war. 1623 kehrte er Prankreich den Rücken und gelangte über Venedig nach Rom (1624). Geschult an der italienischen Malerei, entwickelte er dort seine klassizistisch ausgewogenen Kompositionen mit intellektuellen Bildinhalten.

1640-1642 war er an der Ausgestaltung des Louvre beteiligt. Poussin starb 1665 in Rom.

Der intellektuellste Vertreter der klassizistischen Barockkunst

ÜBERSIEDLUNG NACH ROM
Auf Anregung des italienischen Dichters Giam-battista Marino reiste Poussin 1623 nach Venedig. Dort studierte er die Werke der venezianischen Kunst. 1624 gelangte er nach Rom, wo er fast ohne Unterbrechungen bis an sein Lebensende blieb.

Er studierte dort die Antike und die italienischen Meister der Renaissance, um sich schließlich seiner barocken Historienmalerei zu widmen. Die beiden Josua-Darstellungen „Josuas Sieg über die Amalekiter" (1625/26) und „Josuas Sieg über die Amoriter" (1625/26) gehören zu den frühesten römischen Werken Poussins.

Sehr schnell erhielt er in Rom größere Aufträge, zumeist biblische und mythologische Themen, darunter der „Parnass" (1626/27) und „Das Martyrium des heiligen Erasmus" (1629).

INTELLEKTUELLE INHALTE
Angeregt durch die „Metamorphosen" des Ovid gelangte Poussin zu einer Kunst, deren Bildinhalte ohne Kenntnisse antiker Kunst und Literatur, insbesondere der griechischen und römischen Mythologie nicht zu verstehen sind.

Als erstes Werk dieser Art gilt „Das Reich der Flora" (1630/31). Im Auftrag von Kardinal Richelieu entstanden 1635/36 vier Bacchanalien, darunter „Der Triumph des Pan".

Wie auch die anderen Arbeiten aus dieser Zeit zeichnen sich die Bilder durch ein helles, freundliches Kolorit aus. In den folgenden Jahren nahm Poussin verstärkt Bezug auf die römische Skulptur.

Seine Zeichnung wurde präziser, die Farbigkeit konzentrierter, wie die religiösen Bilder der Serie „Sieben Sakramente" (1644-1648) zeigen. Häufig fertigte er die Menschen, die er in seinen Bildern darstellte, zuvor in Wachs an.

FRANKREICH-AUFENTHALT
1640 wurde Poussin nach Paris gerufen, wo er den Auftrag für die Dekoration der Grande Galerie im Louvre erhielt. Zwei Jahre später brach er seine Arbeiten ab, weil ihn die Intrigen der Hofmaler belästigten, und kehrte nach Rom zurück. Dort malte er nun zumeist akademische Werke, gekennzeichnet durch intellektuellen Gehalt und strengen, einem festen Regelwerk folgenden Bildaufbau.

In fünfjähriger Arbeit vollendete er zwischen 1650 und 1655 das Gemälde „Die Hirten in Arkadien", ein klassizistisches Idealbild, in dem Natur und menschliches Schicksal miteinander verwoben sind.

LANDSCHAFTSBILDER
Monumentale Ruhe zeichnet Poussins Spätwerk aus, in dem er sich der neuen Bildgattung der Landschaftsmalerei widmete. In Werken wie „Landschaft mit Diogenes" (1648) vereinte er eine reiche Naturbeobachtung und eine ausgewogene Bildordnung.

In seiner letzten bedeutenden Serie, den „Vier Jahreszeiten" (1660-1664), übertrug er religiöse und ethische Grundfragen auf das Landschaftsbild.

BAROCK IN DER BILDENDEN KUNST
Die europäische Kunstepoche des Barock, die nach 1580/90 den Manierismus ablöste und mit dem Einsetzen des Rokoko ab etwa 1725/30 endete, fand ihren stärksten Ausdruck in der Architektur.

In der Malerei konzentrierten sich die Künstler auf Wand- und Deckengemälde sowie auf Tafelbilder. Kennzeichen der Malerei waren Farbigkeit, ein gebärdenreicher Figurenstil sowie eine Räumlichkeit mit großer Tiefenwirkung. Zu den Hauptvertretern dieses Stils in Italien zählten Ca-ravaggio und Giambattista Tiepolo.

In Frankreich herrschte eine strengere Haltung vor. Vertreter waren neben Poussin Charles Le Brun, Claude Lorrain und Jean-Antoine Watteau, der die barocke Malerei in die freiere Form einer rokokohaften Heiterkeit führte.