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  Raffael  
     


Raffael
1483-1520

CHRONOLOGIE
Raffaelo Santi, genannt Raffael, wurde 1483 in Urbino geboren. Er ging bei seinem Vater in die Lehre und wechselte um 1500 in die Werkstatt Peruginos.

Ab 1504 in Florenz kam er mit den Ideen der Hochrenaissance in Kontakt, die er ab 1508 mit seinen in Rom entstandenen Arbeiten am vollkommensten umsetzte. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen die Fresken im Papstpalast (ab 1508). 1514 wurde Raffael päpstlicher Architekt.

Der Sohn des Malers Giovanni Santi wurde in Urbino geboren, wo er bei seinem Vater in die Lehre ging. Um 1500 kam er als Geselle in die Werkstatt Pietro Peruginos in Perugia.

Peruginos Kunst galt als Inbegriff einer anmutigen und doch monumentalen Malerei. Als 17-Jähriger erhielt Raffael seinen ersten Auftrag für den Altar des heiligen Nikolaus von Tolentino. Zwei Jahre später entstand für die Oddi-Kapelle in Perugia die „Marienkrönung", deren Komposition und formelhafte Gestik noch an Perugino erinnern.

„Er brachte es zu einem Grade der Vollkommenheit, welchen man kaum erreicht zu sehen hoffen durfte"

JAHRE IN FLORENZ
1504 ließ sich Raffael in Florenz nieder, wo er für seine Arbeiten wesentliche Anregungen durch die Werke Leonardos und Michelangelos erhielt. Zudem kam er in Kontakt mit aktuellen Gedanken in Wissenschaft und Philosophie.

Seine Aufgeschlossenheit gegenüber alten philosophischen Texten sowie der antiken Mythologie und Kunst zeigen Gemälde wie „Die drei Grazien" (1504/ 1505). Zum Hauptthema wurden jedoch Madonnendarstellungen. In Arbeiten wie „Madonna Terranuova" (1505) verwendete Raffael einen pyramidalen Bildaufbau und setzte seine Figurengruppen in eine Landschaft oder vor dunklen Hintergrund.

Die Körperlichkeit und Plastizität, die seine Figuren in Florenz gewannen, verweisen auf den Einfluss Michelangelos, hingegen waren Raffaels Porträts von Leonardo geprägt.

PÄPSTLICHE AUFTRÄGE
1508 führte Bramante Raffael am päpstlichen Hof ein. Papst Julius II. erteilte Raffael den Auftrag für die Ausmalung seiner Privatgemächer (so genannte Stanzen).

1508-1511 schuf er Fresken für die Bibliothek - jede Wand widmete er einer der vier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Jurisprudenz und Dichtkunst. Kurz nachdem die Arbeiten beendet waren, begann Raffael mit der Freskierung eines päpstlichen Audienzsaales.

Ziel war es, den Anspruch des Papstes zu veranschaulichen, weltweit die höchste Autorität zu sein. Die Arbeit am päpstlichen Hof verschaffte ihm Aufträge aus dem Umkreis der römischen Kurie.

1511 porträtierte er seinen Förderer Papst Julius II. Daneben entstanden Altarbilder wie die für die Klosterkirche San Sisto in Piacenza geschaffene „Sixtinische Madonna" (1512/13). Es ist eines der wenigen Leinwandbilder dieser Epoche, zumeist wurde noch auf Holz gemalt.

MALER UND BAUMEISTER
Papst Leo X. beauftragte Raffael 1514, die Ausgestaltung der vatikanischen Stanzen fortzusetzen. Aufgrund seiner zahlreichen Aufträge beschränkte sich Raffael auf die Anfertigung der Entwürfe, deren Ausführung er seinen Schülern überließ.

Das vermutlich einzige eigenhändige Werk Raffaels ist „Der Brand im Borgo" (1514-1517), den er wie ein Drama auf einer Bühne inszenierte. Hauptaufgabengebiet Raffaels war zu dieser Zeit die Bauleitung von Sankt Peter, die ihm der Papst nach dem Tod Bramantes (1514) übertragen hatte.

Raffael plante neu und wollte statt des 1506 begonnenen Zentralbaus einen basilikaähnlichen Bau errichten lassen. 1515 folgte mit der Ernennung zum Präfekten der Altertümer Roms das nächste Amt für den Künstler, der nun auch für die Ausgrabung, Erschließung und Bewahrung der antiken Denkmale verantwortlich war.

Letztes Tafelbild Raffaels, der im Alter von nur 37 Jahren starb, war die „Verklärung Christi" (1519/20).

DIE „SIXTINISCHE MADONNA"
Zu den berühmtesten Werken Raffaels zählt die „Sixtinische Madonna" (1512/13). Das Leinwandgemälde zeigt unter einem zurückgeschlagenen Vorhang auf Wolken die Madonna, die heilige Barbara und den heiligen Papst Sixtus I.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die „Sixtinische Madonna" nicht zu den Hauptwerken Raffaels gerechnet. Die „Aufwertung" des Bildes setzte erst am Ende des 18. Jahrhunderts ein. 1754 wurde das Altarbild von seinem Standort im oberitalienischen Piacenza entfernt und an den sächsischen Hof verschickt.

Wenige Jahrzehnte später erkor der Literaten- und Künstlerkreis der Dresdener Romantiker das Bild zur Ikone eines veränderten Lebensgefühls und zum Inbegriff des Andachtsbildes schlechthin.