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Rapallo Umgebung von Rapallo

 

 

 

 

 

Von Rapallo geht es weiter nach Zoagli, bekannt für seine traditionelle Brokat- und Damastproduktion, die noch heute auf uralten Holzwebstühlen entsteht. Zoagli war Walheimat von so bedeutenden Literaten wie Ezra Pound und Sam Benelli.

Die Vororte und das Kloster Valle Christi
Wenige Kilometer von Rapallo entfernt finden wir die beiden Orte Santa Maria del Campo und San Massimo. Sie schmiegen sich an die Seiten zweier Täler, die zusammentreffen und sich zum Fluss Bogo vereinigen.

Wenn man Rapailo auf der antiken Via Aurelia hinter sich lässt, die durch die Ebene von Sant'Anna hinauf nach Ruta führt, gelangt man über einen Abstecher rechterhand zur KIRCHENRUINE SAN TOMMASO DEL POGGIO.

Es handelt sich um wenige Mauern aus quadratischen Steinen, eine robuste Säule mit Kapitelfuß, die als Stütze der Dachbögen diente, und einige Fenster. Das Wenige, das von dem alten Bauwerk geblieben ist, ist jedoch ein wertvolles Zeugnis eines Baustils, der im Mittelalter vor allem in der Gegend der Lunigiana präsent war, und den man ziemlich selten auch in Ligurien vorfindet.

Aus den Kirchenbüchern von San Tommaso geht hervor, dass die Kirche bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts existierte.

Wenn man auf die Hauptstraße zurückkehrt, stößt man in der Ortschaft Ponte Nuovo auf die MITTELALTERLICHE BRÜCKE mit nur einem Brückenbogen, die über den Wildbach Santa Maria führt.

Ganz in der Nähe geht der Weg nach San Massimo ab. In einem ebenen Gebiet, ins Grün jahrhundertealter Bäume und „englischer" Wiesen - die von dem anliegenden Golfclub gepflegt werden - eingebettet, kann man das alte KLOSTER VALLE CHRISTI bewundern.

Das Zisterzienser-Nonnenkloster Valle Christi wurde 1204 im Stil der französischen Romanik/Gotik errichtet und hing von San Salvatore di Cogorno, einem Lehnsgut der Fieschi, ab.

Nachdem es an die Klarissinnen übergegangen war und unter die Zuständigkeit der Pfarrkirche von Ruta gestellt wurde, wurde es dann 1535 auf Befehl von Papst Paul III. in Folge der Entscheidungen des Trienter Konzils abgeschafft, das Nonnenkloster außerhalb von Ortschaften verbot.

Der allgemeine Stil des Komplexes bietet eine enge Verbindung aus lombardischer Gotik mit romanischer Bautechnik. Von der Kirche sind der Glockenturm, der Bereich des Presbyteriums und Reste der Außenmauern geblieben.

Der mächtige Glockenturm ist in drei Reihen kleiner Schwebebögen unterteilt, in den ersten beiden befinden sich schlitzförmige Fenster, in der dritten ein formschönes dreibo-gigcs Fenster mit kleinen hellen Säulen.

Der Wallfahrtsort Nostra Signora di Montallegro
Im Hinterland von Rapallo zwischen Kastanien-, Sommereichen- und Buchenwäldern gelegen, erhebt sich das Santuario, das aus einer Höhe von 612 Metern über dem Meeresspiegel den gesamten Tigullio-Golf beherrscht.

Es liegt praktisch auf der Trennlinie zwischen den Hängen der Riviera und dem Val Fontanabuona. Man kann es über eine 11 km lange Straße von Rapallo aus erreichen, die sich dann nach Coreglia fortsetzt, oder aber zu Fuß mit einem eineinhalbstündigen Spaziergang über einen alten Maultierpfad.

Ebenso gut kann man die charakteristische Seilbahn nutzen, deren Talstation sich im Zentrum Rapallos befindet und die nur sieben Minuten braucht.

Sie wurde 1933 eröffnet und kürzlich saniert. Der Legende nach wurde das Santuario dort errichtet, wo am 2. Juli 1557 einem Bauern der Villa von San Giacomo di Canevale, Giovanni Chichizola, die Heilige Jungfrau erschienen war, als er eines Tages nach der Arbeit in Genua nach Hause zurückkehrte.

Unvergängliches Zeugnis dieses Ereignisses ist die Ikone, auf der das Erscheinen der Heiligen Jungfrau in Anwesenheit der Heiligen Dreieinigkeit dargestellt ist und die von ihr selbst am Ort der Erscheinung hinterlassen wurde; die Ikone wurde in die Pfarrkirche von Rapallo gebracht, kehrte aber mysteriöserweise auf den Berg zurück.

So wurde auf Geheiß des Bischofs Falcetta 1558 mit dem Bau der Kultstätte begonnen, die im darauf folgenden Jahr eröffnet wurde. Im 19. Jahrhundert wurde das Santuario mehrfach umgebaut: Die Apsis wurde mit Fresken von Nicolö Barabino verziert, und die Fassade wurde nach einem Projekt von Luigi Rovelli in neugotischen Stil erneuert.

1957 wurden die Bronzeportale ausgebessert.

Das Santuario zieht zahlreiche Gläubige und Besucher in seinen Bann und ist auch das Ziel vieler Ausflügler. Wenn man die von Steineichen gesäumte Allee entlang geht, hat man die beeindruckende neugotische, schwarzweiß gestreifte Fassade vor Augen.

Das Innere Uesiehi aus einem einzigen Schiff mit Seitenkapellen, in denen Kunstwerke verwahrt werden, zu denen auch das Fresko von Nicolo Barabino im Chor gehört, auf dem dargestellt ist, wie die Jungfrau dem Bauern Giovanni Chichizola erscheint.

Die Innenwände sind mit vor allem von der Seefahrt inspirierten, teilweise auch wertvollen Votivbildern gestaltet. Das älteste stammt von 1574, zeigt ein Segelschiff im Sturm und erinnert an die Rettung bei einem Schiffbruch vor Monterosso.

Sein Besitz wurde von ein paar Seefahrern aus Ragusa (dem heutigen Dubrovnik) eingefordert, die es in ihr Heimatland brachten. Nachdem das Bildchen jedoch immer wieder im Santuario di Montallegro gefunden wurde, gaben sie schließlich Ruhe.

Und so blieb es bis zum heutigen Tage hier.

Die Via Aurelia entlang nach Zoagli

Nachdem Sie Rapallo in Richtung Chiavari hinter sich gelassen haben, stoßen Sie auf der Via Aurelia auf zahlreiche kleinere Straßen, die zu kleinen Orten führen und zauberhafte Panoramen bieten.

Die erste führt in den Hügelort SANT'AMBROGIO, den größen Ortsteil von Zoagli, ein ausgedehntes Wohnviertel mit einer schönen PFARRKIRCHE; von ihrem Vorplatz aus kann man eine der schönsten Aussichten der ganzen Gegend genießen.

Weiter vorn, an der antiken römischen Straße auf dem Bergpass, stößt man auf die schöne KIRCHE SAN PANTALEO. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert, weist einen eindeutig romanischen Baustil auf und ist damit die älteste Kirche des Territoriums.

SEMORILE liegt in der Mitte eines kleinen amphitheaterförmig angeordneten Tals, das Zoagli umgibt. Man gelangt auf einem an der Westküste entlang führenden Maultierpfad hierher.

SAN PIETRO DI ROVERETO, der am weitesten östlich gelegene Ortsteil, klammert sich an einen steil ins Meer abfallenden Bergkamm. Da er direkt an der antiken römischen Straße lag, wurde er zum Sitz eines militärischen Postens. An diese weit zurückliegende Zeit erinnert eine Aschenurne, die heute als Weih Wasserbecken der PFARRKIRCHE genutzt wird.

Der wichtigste Ort, ZOAGLI, liegt in einer kleinen Mulde an der Mündung des Wildbachs Semorile. Von seiner in Felsen gehauenen Uferpromenade hat man einen reizvollen Blick auf den gesamten Golf von Portofino bis nach Sestri Levante.

Als romisches Zentrum von gewisser Bedeutung hat Zoagli weit zurückreichende Ursprünge: Auf einer Anhöhe erhob sich ein Festungsort (castellaro), wo die ältesten Bewohner dieser Gegend siedelten.

Nach einer Zeit als Lehnsgut der Fieschi, Grafen von Lavagna, gelangte es zusammen mit Chiavari und Rapallo in den Einflussbereich von Genua (12. Jahrhundert).

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts litt es unter einer Pestepidemie und den Überfallen der Piraten, so dass es, wie viele andere ligurische Küstenorte auch, noch heute über zwei Türme verfügt, die genau zu dieser Zeit erbaut wurden und die sich an den beiden Enden des Ortes, einer im Osten und der andere im Westen, erheben.

Der TURM SARACENA DI LEVANTE, ein kleines, in Felsen gleichsam eingeklemmtes Juwel, wurde im Laufe der Jahrhunderte umgebaut, bis er im 19. Jahrhundert sein heutiges Aussehen erhielt.

Er wurde kürzlich restauriert und ist heute Veranstaltungsort von Ausstellungen und künstlerisch-kulturellen Treffen. Dem Turm SARACENA DI PONENTE wurden später Gebäude zugefügt, in dem die Kontrollgarnisonen zur Zeit der Pest unterkamen.

Später in einen Adelssitz verwandelt, gehört er heute zu den berühmten Patriziervillen der Region Genua - historischen Wohnsitzen von künstlerischem Wert.

Die PFARRKIRCHE SAN MARTI-NO, die 1725 erbaut und nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert wurde, beherbergt zwei Gruppen von Holzstatuen aus der Schule des Maragliano sowie Fresken des 19. Jahrhunderts.

Die Uferpromenade CANEVARO bietet einen zauberhaften Weg durch Felsen und Buchten auf beiden Seiten des zentralen Strandes. Sie kann auch in den Wintermonaten, wenn die Strande oft nicht betretbar sind, sicher genutzt werden.

Der Meeresgrund vor Zoagli eignet sich besonders gut für Tauchgänge. Zu bewundern gibt es neben der Schönheit der Buchten mit verschiedenen Vertretern von Meeresfauna und -flora auch die von der Bildhauerin Manan Hastianatte geschaffene Statur der Meeresmadonna, die 1996 in der Bucht vor dem zentralen Strand ins Wasser gelassen wurde.

Zoagli ist darüber hinaus berühmt für seinen Seidensamt, der auf alten Handwebstühlen hergestellt wird. Seine Besonderheit liegt in dem immer wiederkehrenden traditionellen Palmenmuster, mit dem die Kunsthandwerker bereits früher ihre Stoffe verzierten.

Die Herstellung dieser Samtstoffe nahm im 13. Jahrhundert ihren Anfang und erlebte ihren stärksten Aufschwung zwischen 1400 und 1600. Wenn man dem Küstenweg in Richtung Chiavari weiter folgt, stößt man zuerst auf die VILLA des Schriftstellers und Dramatikers SEM BENELLI und dann auf das SANTUARIO MADONNA DELLE GRAZIE, eine kleine Kirche aus dem 15. Jahrhundert auf halber Höhe zur Küste.