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Ravenna Umgebung von Ravenna

 

 

 

 

 

Naturpark Po-Flussdelta

Während des Sommers leben die Badeorte entlang der sandigen Küste nacheinander durch Klänge und Farben auf, bleiben jedoch im Einklang mit den regungslosen und stillen Gebieten, wo die Stimmen der Natur - das Rascheln des sich im Winde biegenden Röhrichts, die Schreie der Vögel, das Klatschen des in ständiger Bewegung befindlichen Meerwassers - die Oberhand haben.

Dabei handelt es sich um die "Feuchtgebiete", d.h. Reste der ehemaligen Sümpfe, von denen Ravenna vor langer Zeit umgeben war und die heute überwiegend zum großen Naturpark des Po-Flussdeltas gehören.

Das Zentrum dieses Naturparks, d.h. der verschiedenen Bereiche, in der er unterteilt ist, befindet sich in Sant'Alberto, an der südlichen Grenze zu den Tälern von Comacchio: das Besucherzentrum des Parks in der Nähe des historischen Palazzone.

Ebenfalls im Palazzone hat das NatuRa seinen Sitz, das neue Museum der Naturwissenschaften, in dem Exemplare der häufigsten, im Naturpark vertretenen Vogelarten bewundert werden können.

In der Nähe der Stadt Ravenna ermöglichen es der überschwemmte Wald von Punte Alberete und das Mandriole-Tal die Entwicklung der großen Sümpfe von einst nachzuvollziehen, in dem man dem beschilderten Ausflugsweg zwischen mit Sumpfpflanzen bewachsenen und durch große Bäume, wie Pappeln, Eschen, Stieleichen, Ulmen und weißen Weiden, geschützten Wasserspiegeln folgt.

Diesen ungewöhnlichen Teil der Natur zu entdecken ist eine unvergessliche Erfahrung, d.h. besonders im Frühling und im Sommer, wenn die herrliche Blüte seltener Pflanzenarten bewundert werden kann.

Die Liebhaber des Birdwatching können hier aufregende Momente verbringen und vom Turm des Mandriole-Tals aus weiße Löffler, Reiher, den berühmten Töpferibis mit seinem langen, gebogenen Schnabel sowie andere zu den wichtigsten Arten Europas gehörende Vögel beobachten, die dieses Gebiet als Nistplatz gewählt haben.

Im Osten der Naturoase, jenseits der Via Romea, erstreckt sich ähnlich einer großen grünen Zunge über fünf Kilometer der Pinienwald von San Vitale, der zusammen mit dem von Classe -bestehend aus sieben Kilometern duftendem Pinienwaldes, der sich weiter im Süden mit dem von Cervia verbindet - den Restbestand eines riesigen Waldes bildet, der von der antiken Salzstadt bis zum ursprünglichen Flussbett des Lamone reichte.

Die Steinkiefer - mit ihrem harzreichen Holz und dem geraden Stamm, eignete sich als Mast für die Segel - und wurde, wie bekannt, von Kaiser Augustus aus dem Gebiet von Ravenna eingeführt, um Holz für die Werften des Hafens von Classe zu liefern, dem Standort der kaiserlichen römischen Flotte des östlichen Mittelmeeres.

In den Pinienwäldern von Ravenna sind jedoch auch die Stieleiche und die Strandkiefer, die Esche und die Weißpappel vertreten. Der Unterwald ist reich an kleinen Pflanzen mit zarten Blüten, wie dem Weißdorn, dem Geißblatt, der Wildrose und der Waldrebe, die die durch die Wasserspiegel der „Lagunen" - flachen Brackwasserbecken, die mit dem Meer in Verbindung stehen - oder den Bewässerungskanälen umrandeten Wege verschönern.

Der Pinienwald von Classe - in dem außerdem Steineichen, Steinbuchen und Sträucher des Mittelmeerraumes vorkommen -grenzt im Süden an das große Naturschutzgebiet der Flussmündung des Bevano, der träge seine Mäander zwischen den sandigen, in ständiger Aus- und Umbildung begriffenen Dünen erstreckt, bevor er sein Wasser mit dem der Adria verbindet.

Seltene Reihern, Möwenvögel, Limicoli fliegen über den blauen Flussbiegungen in deren Kiesbett in regelmäßigen Abfolge Fischerhütten befinden.

Wenig entfernt bietet der Naturpark der Saline von Cervia ein Naturschutzgebiet zur Wiederherstellung des Tierbestandes - den idealen Lebensraum für eine Vielzahl von Wassertieren und zahlreichen Vögeln, wie die eleganten Pelikane in ihrem rosa Federkleid, die mit anderen Stelzvögeln gegen Mitte März aus den afrikanischen Ländern hierher kommen, um in dieser Umgebung ruhiger Gewässer ihre Nester zu bauen.

Hier kann man sich an Führungen beteiligen und dabei zwischen der naturalistischen, der historischen oder der mit dem Salz in Verbindung stehenden Tour wühlen, sowie ob man zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad oder dem Boot fahren möchte.

Das MUSA, das Salzmuseum, innerhalb der antiken Salzlager von Cervia, verfügt über eine reichhaltige Fotodokumentation zum Abbau und zur Verarbeitung des Salzes, sowie den dazu von den Salzsiedern bis noch vor wenigen Jahren benutzten antiken Werkzeugen, bevor die flachen Becken zum Reich der bunten Bewohner dieses Gebietes wurden.