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Ober Italien - Emilia Romagna
Der Stolz der einheimischen Küche sind die "minestre", worunter man alle Nudelgerichte versteht, ob Nudeln mit Soßen oder Nudelsuppen, aber immer handgemacht und manchmal mit Käse, Krautern, Kürbis. Fisch oder Ricotta gefüllt.
Man macht sie aus einer Teigmasse aus Mehl und Eiern, die von Hand geknetet und mit dem Nudelholz zu einem weichen, runden, dünnen Teig ohne Risse ausgerollt wird, mit etwas rauer Oberfläche, um die Gewürze besser autzunehmen.
Für die Lasagne gibt es auch eine grüne Version, bei der dem Teig Spinat oder Brennnesseln zugefügt werden. Der Teig wird je nach Nudelart in verschiedene Formen geschnitten: Rauten. Scheiben, Rechtecke, Streifen...
Daraus entsteht eine Vielzahl von Nudelgerichten, die in der Küche der anderen Regionen nicht ihresgleichen hat: Tagliatelle, Cappelletti, Ravioli, Tortelli, Tagliolini, Pappardelle, Maltagliati, Garganelli, die auf verschiedenste Weise auf den Tisch kommen: Dutzende von Gemüse-, Fleischoder Fischsoßen, die den Geschmack köstlich unterstreichen.
Dieser langen Liste sind noch zwei Nudelgerichte hinzuzufügen, die Strozzapreti, deren Name ("Priesterwürger") ein Licht auf den anarchistischen Charakter der Romagnolen wirft, eine Art dicker, handgerollter Spätzle aus Wasser, Mehl und Salz, und die Passatelli: Eier, Parmesan, Semmelmehl, Muskatnuss und Zitronenschale werden mit einem Spezialgerät verarbeitet; traditionell werden sie in Fleischbrühe, am besten Kapaunbrühe, serviert, sie sind aber auch im Fischsud lecker.
Die Wahl fällt schwer, auch weil die Küchenchefs meisterhaft die überlieferten Kenntnisse mit den neuen gastronomischon Trends verbinden, sodass es unmöglich wird, diesen Genüssen zu widerstehen.
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