Die Kunst
"Prunkvolle Paläste, feierliche und prächtige Kirchen, großartige Bibliotheken, in denen kostbare Inkunabeln, Bilder, Friese, Möbel und Statuen Platz fanden, bilden ein Vermögen von großem Reiz unter den Attraktionen des Malatestalands.

Die Malatesta waren Mäzene, aber mehr, um mit der Zurschaustellung ihres Reichtums und ihrer Macht zu prangen als aus einfacher Liebe zur Kunst. Sie beriefen Persönlichkeiten wie Giotto und Ghiberti, Gentile da Fabriano und Pisanello, Leon Battista Alberti und Piero della Francesca, Giovanni Bellini und Domenico Ghirlandaio. Was dabei entstand, war zum größten Teil höfische Kunst, die dazu diente, den Ruhm des Herrschers zu erhöhen, aber darum nicht weniger wertvoll.

Diese intensive Produktion, die den ganzen Glanz und das Unvergänglichkeitsstreben der Hervorragendsten unter den Malatesta bezeugt, kann uns heute als roter Faden dienen bei einer aufregenden Studienreise, die uns von den Marken in die Toskana, in die Romagna und bis nach Brescia und Bergamo führt.

Zur Malatestakunst gehören auch die Gedenkmünzen. Aus der Gewohnheit der Malatesta, die Münzen mit ihrem Bild und den Symbolen des Hauses zu begraben, entstand die Legende von den vergrabenen Schätzen in den Burgen und Kastellen.

In Wirklichkeit gab es sie nie, der wahre Schatz lag in der Entdeckung der propagandistischen Bedeutung der Gedenkmünzen, die unvergänglichen Bauwerken anvertraut wurden, für die Wiederauffindung und das Gedächtnis der Nachkommem.

Dank diesen Münzen kann man heute die Gesichtszüge der großen Malatesta-Herrscher studieren, aber auch ihre Wappen und ihre bedeutendsten Bauwerke.