Trentino Südtirol (Trentino-Alto Adige)
 
 
 
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Ober Italien - Trentino Südtirol (Trentino-Alto Adige)

     

Essen und Trinken

Die Südtiroler Gastlichkeit ist fast sprichwörtlich und hat den teutonischen Gästeansturm der sechziger und siebziger Jahre fast unbeschadet überstanden; hingegen ist der Küche der häufige Wunsch nach großen Portionen und kleinen Preisen weniger gut bekommen.

Das Einerlei aus Schnitzel, Pommes und Pizza verdarb die einst heimische Vielfalt.

Immer mehr Gastwirte besinnen sich jedoch auf ihr kulinarisches Erbe, auf die deftige, wohlschmeckende Kost ihrer Vorfahren und lassen sich anregen von der traditionellen Küche der Regionen Trentino, Venetien und der Lombardei.

 

Knödel-Variationen

Im Mittelpunkt der Südtiroler Kochkunst stehen Knödel, Nockerln und Krapfen.

Der Teig wird aus Kartoffeln, altbackenem Brot oder Mehl mit Eiern oder Milch hergestellt und in allen möglichen Variationen süß und salzig weiterverarbeitet.

Das Endergebnis bat mit dem deutschen Knödel oder Kloß rein gar nichts zu tun; die Tiroler Ausgaben sind höchstens halb so groß und schmecken völlig anders.

Die Speckknödel werden mit Kraut serviert, die Spinatnocken mit geriebenem Käse, die Kasnocken mit flüssiger Butter, die Schwarzknödel oder Schwarzplenten mit Fleischbrühe, die Leberknödel ebenso oder auch mit Kraut, die Topfennocken schmecken oder Butter oder Käse - die Reihe lässt sich endlos fortsetzen, alle Sorten gelangen auch als Beilagen auf den Telller.

Die süßen Knödel, mit Marillen, Zwetschgen oder Birnen gefüllt, werden in Zimt und Zucker gewälzt. Zu den süßen Wundern gehört der »Innicher Sterz«, eine herrliche Pfannkuchenvariante mit Heidelbeeren.

Unter den Krapfen sind die mit Spinat gefüllten Schlutzkrapfen besonders köstlich: kleine Teigtaschen, die mit zerlassener Butter serviert werden.

 

Spargelgenuss

Der um Terlan, Vilpian und Siebeneich gezogene Spargel ist von hervorragender Qualität. Zum vollendeten Gaumengenuss wird er aber erst mit der gar nicht schwierig herzustellenden, aber vorzüglichen Bozner Soße.

Wie's geht?
Drei frisch gekochte Eidotter durch ein feines Sieb drücken und unter ständigem Rühren 2-3 Esslöffel Öl hinzugeben, dazu Estragon-Essig (2 Esslöffel), Rahm (1 Esslöffel) und etwas Senf.

Kräftig rühren! 1 Es­löffel gehackte Kapern, 2 zerkleinerte Sardellenfilets, gehackte Petersilie, je eine Prise Salz und Pfeffer sowie eine Messerspitze Zucker runden den Geschmack ab. Guten Appetit!

 

Hauptsache deftig

Der Tiroler ist kein Suppenkasper; die Gerstelsuppe mit Graupen und Speck bildet immer eine gute Grundlage, eine Spezialität ist die Milzschnittensuppe: Weißbrotscheibchen werden in eine Tunke aus Kalbsmilz, Eigelb und Gewürzen getaucht, in Butter herausgebacken und dann in Fleischbrühe serviert.

Der Südtiroler Strudel kann Vor­ oder Hauptspeise sein; die pikant gefüllten großen Teigrollen werden im Rohr gebacken. Wer eine Spinatrolle auf der Karte entdeckt, sollte nicht lange überlegen; auch andere- Füllungsvarianten mit Fleisch, verschiedenem Gemüse, Käse und Gewürzen sind üblich.

Und die süßen Strudel zeigen, welch reiche Früchte das Land trägt: Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Blaubeeren, Mohn.

Bei den Hauptgerichten dominieren die Braten mit Soßen; man sollte nach Schmorbraten schauen, meist von mariniertem Rindfleisch. Im Herbst werden Gams-, Hasen- und Wildschweinbraten meist mit Pilzen serviert.

Einen Sonderplatz beansprucht die Forelle aus den Gebirgsbächen (In Meran heißt sie Passeierforelle); geräuchert, gedünstet oder in Butter gebraten, sie ist immer ein Genuss.