Vor dem bereits genannten Palazzo der Stadtverwaltung öffnet sich ein weiter Laubengang mit langen Marmorbänken: das ist die alte Pescheria (Fischmarkt), die gegen Mitte des 18. Jhs. unter Anleitung von G. Francesco Buonamici erbaut wurde, dem auch die Kirche S. Bernardino geschuldet ist. Man bemerkt sofort, dass der Ort die antike Gestaltung fast intakt bewahrt hat.

Heutzutage werden hier Ausstellungen für Antiquitäten oder lokales Handwerk organisiert. Die nahe Piazzetta Gregorio da Rimini wird im Volksmund mit einem Namen bezeichnet, der durch die ursprüngliche Funktion inspiriert ist: "Piazza delle Poveraccie", kaum misszuverstehen, da es die Italienisierung des Dialektwortes "al Pavaraz" oder "Pavraz" ist, wie hier die Vongole oder Telline (Venusmuscheln) genannt werden.

Eine Gedenkinschrift an einem der benachbarten Häuser erinnert an den Aufenthalt des Studenten Giovanni Pascoli: In den Jahren 1871 und 1872 bewohnte der Studenf Giovanni Pascofi dieses Haus wobei er Seele und Verstand auf die Poesie vorbereitete für die er in der Welt geliebt und verehrt wird.

Die Gedenktafel wurde 1962 zum 50. Todestag des Poeten von der Stadtverwaltung angebracht. Bei der Kreuzung mit dem Corso d'Augusto beginnt eine der Hauptstraßen, Via Gambalunga, die von hier bis in die Nähe des Bahnhofs führt.

Sie verdankt ihren Namen dem rimineser Bibliophilen Alessandro Gambalunga (1566 - 1619), er schenkte der Kommune den gleichnamigen Palazzo an der Ecke zur Piazza Ferrari und seine Bücher, die den ersten Kern der Stadtbibliothek bildeten, die ebenfalls den Namen des Gründers trägt. Heute ist sie eine der bestbestückten der Provinz und bewahrt mehr als 1000 Handschriften sowie 384 Inkunabeln auf. Der antike Palazzo wurde Anfang des 17. Jhs. erbaut.