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Rimini Sehenswertes in Rimini

 

 

 

 

 

     
Rimini
  Historisches Zentrum  
     

Die optimal konservierten Hauptmonumente der römischen Antike sind: der Augustus-Torbogen und die Tiberius- Brücke, beide aus derselben historischen Periode.

Ersterer bildete das Eingangstor von Ariminum am Ende der Via Flaminia, der ersten Konsularstraße für Fernverkehr, besser noch: der einzigen, die die "Urbe" mit Norditalien verband; erbaut wegen der besseren Wegbarkeit der durchquerten ebenen Territorien, verglichen mit anderen möglichen Streckenführungen, die, wenn auch kürzer und direkter, sich durch unwegsame Hochgebirgsabschnitte des Zentralapennins hätten schlängeln müssen.

Im Fall der Flaminia hingegen wurde das einzige Gebirgshindernis in den Marken überwunden, mittels des kurzen Furlo-Tunnels - lat. forulus, Verkleinerung von foro, abgeleitet vom Verb forare (bohren) - mit seinen etwa 38 m, der es erlaubte, in die antike Grenzregion der zisalpinen Gallier zu gelangen. Am Ende der nach dem Erbauer Konsul Gajus Flaminius benannten Straße wurde der beeindruckende Torbogen römischen Stils errichtet.

Die Arbeiten dauerten von 27 vor bis 22 nach Christus; es regierte Kaiser Augustus. Die Restrukturierung des Torbogens, um seine Stabilität im Laufe der Jahrhunderte zu gewährleisten, ist offensichtlich dem Mittelalter geschuldet. Der Torbogen mit seinen korinthischen Seitensäulen wurde aus Travertin erbaut, oben hat er eine nun schon fragmentarische Widmung an den Kaiser und vier Skulpturen - zwei für jede Seite - die Jupiter, Neptun, Apollo und Minerva darstellen.

Trotz der Zusätze und der relativ neuen Isolationsarbeiten, bewahrt das Monument all seine ursprüngliche Majestät, wie sie anfangs wohl von den romanisierten Einwohnern aufgenommen wurde.

Die Stadt selbst hat sein Bild zum eigenen Symbol erkoren, und viele lokale Bürgerinitiativen nutzen dies suggestive Gliche für ihre Druckerzeugnisse. Die hier beginnende Innenstraße ist eine lange, gerade Arterie, die das Stadtzentrum teilt, bis sie die Piazza des antiken Arengo (Bürgerversammlung) berührt und weiter unten die Tiberius-Brücke erreicht.

Ihr traditioneller Name, "Strada Consolare" oder "Strada Maestra" ist durch den zugleich modernen wie klassischen "Corso d'Augusto" ersetzt worden. Die dem Kaiser Tiberius gewidmete Brücke besteht aus Istrien-Stein, den die Römer als massives Baumaterial benutzten. Sie präsentiert sich mit fünf Bögen und erlaubt die Marecchia-Überquerung kurz vor dessen Mündung.

Tatsächlich dient sie der Anbindung des rimineser Abschnitts der Via Emilia ans Stadtzentrum. Es handelt sich um eine Flussbrücke von beachtlicher Stabilität, eine klare Probe der Konstruktionskapazität der römischen Architekten, nicht nur unter funktionalem sondern auch ästhetischem Gesichtspunkt.

Für viele Jahre (die Arbeiten endeten etwa 20 - 21 v. C.) war sie die einzige Marecchia-Überquerung nahe der Mündung. Die Arkaden sind unterschiedlich breit: am weitesten reicht die mittlere.

Zweifellos war manche Verstärkungs- und Restaurierungsarbeit in den vergangenen Jahrhunderten von Nutzen (man weiß z.B. von einer Restaurierung 1735), aber dieser Bau hat bis heute sein Aussehen und seine ursprüngliche Robustheit bewahrt und gestattet sogar den normalen Autoverkehr.

Die von Tonini als großartiges Monument definierte Brücke, die an die blühendsten Jahre des römischen Imperiums erinnert, verbindet den westlichen Ortsteil San Giuliano Martire mit dem Stadtzentrum. Sie war ein Schauplatz vieler historischer Geschehnisse.

So meint z. B. Francesco G. Battaglini, ein Heimatschriftsteller der zweiten Hälfte des XVIII. Jhs., dass sie es war, die 552 n. C. von den Goten zerteilt wurde, um die Griechen Narses' am Zugang zu hindern, nach der Beschreibung von Prokop in De Bello Gothico.

Erinnert sei auch an die Lade mit den Überresten San Giulianos, die über sie hinweg in die Kirche S. Pietro in das Viertel gebracht wurde, das seither den Namen dieses Heiligen trägt.

Heute ziemlich verwitterte Inschriften sind zur Erinnerung an die Kaiser Augustus und Tiberius innen in die Seitenbrüstungen gemeißelt worden.